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2 Einleitung. der Familie von Herrn Stanley hören würde, — an geographische Gesellschaften hatte er geschrieben — sollte er Keinem von uns eine Zeile senden? Nein, nicht einmal ein Wort. Und dann kam der große Schlag: mein Bruder lag todt, ermordet in der großen Waldwildniß Central-Afrikas, die glänzenden Hoffnungen seiner Zukunst vernichtet, als ein grausamer Mund Worte aussprach, die verwunden mußten, und eine Feder Urtheile niederschrieb, die, wenn nicht widerlegt, jeden Ruf zu Grunde richten müssen. Herr Stanley schreibt, die Nachhut sei zu Grunde gegangen „durch die Unentschlossenheit seiner Offiziere, durch die Vernach lässigung ihrer Versprechungen, und durch die Gleichgültigkeit gegen die ihnen ertheilten schriftlichen Befehle". Einem Offizier der Königin und einem Gentleman gegenüber sind dies sehr ernste Anklagen, die nicht ruhig hingenommen werden können. Ich hatte bereits an die Zeitungen geschrieben, daß die erhaltenen Instruktionen genau ausgesührt worden seien; Herr Stanley nahm aber keine Notiz davon. Wenn er bei seiner Rückkehr nach Kairo, oder bei seiner Ankunft in England nur bis zu einem gewissen Grade das zurückgenommen hätte, was er vorher ausge sprochen, oder wenn er im stände gewesen wäre, in seinem Buch eine Erklärung seiner Anklagen zu geben — ich würde meine Hand gern zur Versöhnung geboten, und seinen Offizieren dies zu verstehen gegeben haben. Im April 1890, als Herr Stanley wahrscheinlicherweise durch seine Offiziere, von welchen ich mehrere gesprochen, erfahren hatte, daß wir sein Schweigen uns gegenüber mehr als seltsam finden müßten, schreibt er meinem Vater einen Brief, in welchem er seinen Anklagen in solcher Sprache Nachdruck giebt, daß unser Unwille und zugleich der Argwohn erregt werden mußte, daß irgend ein verborgener Beweggrund vorhanden sein müsse, um in so unnöthiger Weise einen Todten und seine Gefährten von der Nachhut mit Tadel zu überhäufen. Ich ging die Sache mit großer Sorgfalt durch, und schrieb namens meines Vaters an Herm Stanley ffiehe Anhang) einen