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an Bord kam. Um 10 Uhr 15 Minuten morgens waren wir bei den Fällen. Sie sehen einem Wasserfall auf dem Nil sehr ähnlich, doch ist hier mehr Vegetation. Ich mußte für Tippu an den Generalverwalter des Kongo-Freistaates schreiben, er möge dem König von Belgien Tippu-Tips große Bemühungen, das Volk zu beruhigen und Ordnung wieder herzustellen, melden. Die Bemühungen bestanden in Wirklichkeit nur in Kaffee trinken und Palaverhalten. Der Vormittag ging damit hin, Tippu und seine Leute auszuschiffen. Die alte Fall-Station liegt auf einer Insel, die einer von Tippus Hauptleuten, Rashid, in Besitz hat. Tippus Bruder sieht den jüdischen Arabern sehr ähnlich, die in Aden an Bord kommen, um Straußenfedern zu verkaufen. Sowohl die alte Fall-Station, als auch Tippus Dorf besteht aus Lehmhäusern, mit trockenen Palm und Bananenblättern gedeckt, und beide sind eingefriedigt. Sie besitzen drei Kruppsche Siebenpfünder und einen sieben- pfündigen Vorderlader; eine der Kruppschen ist in gutem Zustande, die anderen haben keine Räder, und eine ist ganz zerbrochen. Die Araber nennen den Ort Singatini. Der Fluß ist hier nur schmal, erweitert sich aber dem Wasserfall zu und die Wassermasse ist un geheuer. Ich hatte ein Palaver mit Tippu. Er scheint sichtlich verstimmt über Stanley, der Leute wegen, die er ihm versprochen, denn Stanley versprach, sie mit Munition zu versehen, und so viel ich weiß, ist dieselbe zurückgeblieben, um erst bei der nächsten Fahrt befördert zu werden. Stanley muß dies Tippu gesagt und ihn aufgefordert haben, dieselbe gegen spätere Bezahlung hin anzuschaffen; er hält es jedoch für einen Kontraktbruch und sagt, seine Leute hätten kein Pulver. Es gelang mir, einen Vergleich mit ihm her zustellen, und er versprach halb und halb, jedenfalls 200 Leute mit Munition zu versehen, gegen spätere Zahlung. Das würde mir außerordentlich passen, weil ich dann sofort nach Wards und Troups Ankunft weiter gehen kann, wenn Stanley seine Absicht nicht aufs neue wechselt.