I« Lee IwELa-wer LkchwL-VLLLLMtzeL. Der Schlüssel knarrt, die schweren Schlösser fallen, In ihren Angeln kreischt die alte Thür, Und ahnungsvoll bettet' ich diese Hallen. Welch' feierliche Stille herrschet hier! — Umfanget mich, ihr Millionen Staben, Durch vier Jahrhunderte hier aufgehauft, Seit Gutenberg zuerst in Erz gegraben. Was in dem deutschen Geiste still gereift! Du großer Mann! Wol mochte man dir bauen Manch' herrlich Monument in Erz und Stein, Wo hochbethürmte Dome sich beschauen Im grünen Wellenbett des Vater Rhein. Doch was hast du an solchen Monumenten? Ein ehern Standbild ist dir nicht genug! Dein Denkmal tragt das Kind schon in den Händen: Dein Ehrendenkmal ist — -in jedes Buch! Und hier! — Gereihet in den hohen Schränken, Welch' eine Welt von Büchern um mich her! Wohin soll ich zuerst die Blicke lenken? Wo werf' ich Anker in dem Büchermeer? — Der Vorzeit Geister schau'n mit stummem Grüßen Durch holzgeschnitztes Gitterwerk mich an. Welch' eine Thür soll ich zuerst erschließen, Und wo beginn' ich meines Forschens Bahn? Hier in der alten, düsteren Kapelle, Für Grünhains Klosterbrüder einst geweiht, Und hier im kühlen Saal voll sanfter Helle, Dem schönen Bau der neuern, lichtem Zeit, — Hier stürz' ich mich, von Wissensdurst gedrungen, In der Gedanken reichen Strom hinein; Hier will ich meine stillen Huldigungen Der hohen Macht des Menschengeistes weih'n. Da stehen sie, die Riesenfolianten, Darüber manch' ein Menschenhaupt geschwitzt, Gar viele noch durch Ketten und durch Banden Vor des gelehrten Diebes Hand geschützt! Da leuchtet mit den schweren Messingspangen Die Bilderbibel aus dem Schrank hervor, Erschlossen nun dem gläubigen Verlangen, Seitdem der Bann von Rom die Kraft verlor!