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(Schluß zu Nr. 73 ) Doch treten wir nach längerem Verweilen bei der Ent stehung und äußeren Beschreibung deS Etablissements nun auch in das Innere seiner Räume, indem wir hierbei den diesjährigen Hauptcatalog Herrn Geitner's mit Preiscourant (Nr. 15, 80 Sei ten 8.) zu Hilfe nehmen; wird letzterer auch, feiner anderweiten Bestimmung gemäß, nicht die eigentliche Führung durch die GlaS- stadt ersetzen können, welche vielmehr in bereitwilligster und be lehrendster Weise der Obergärtner, Herr Metz, vermittelt, so er leichtert er doch uns und ihm durch die physiologischen Notizen über die interessanteren Pstanzen das Geschäft der Oriencirung, wie er denn überhaupt durch die wissenschaftliche Gewandung, womit er die dürre Nomenklatur umgiebt, schon dem Laien in der Botanik hohe Achtung vor dem Herrn Verfasser einflößt. Denn, wenn im praktischen Gartenwesen eine vollkommen theorie gemaße Anordnung und Kaialogisicung der Pflanzen nach ihren natürlichen Familien bekanntlich nicht erreichbar, die höchste An forderung a» HandelSgärtner-Kataloge aber die ist, daß sie cor- rect und streng wissenschaftlich bezeichnet, und mit den Namen ihrer eisten Beschreibet, sowie mit den dafür noch eristirenven Synonymen vollständig versehen werden, so gebührt allerdings Herrn Geitner daS ihm auch von gelehrten Autoritäten zuer kannte Verdienst, dieser Aufgabe als einer der ersten unter seinen Fachgenoffen und in bis jetzt unübertroffener Weise entsprochen, und damit — das ist die praktische Seite der Sache — seine zum Theil dem fernsten Länderuinkreis in Europa angehörenden Pflan zenabnehmer vor dem mehrmaligen Beziehen einer und der selben Pflanze unter verschiedenen Namen gesichert zu haben. Nicht mit Unrecht schließt man von dem Verzeichniß aus die Reichhaltigkeit, Schönheit und Ordnung der Sammlungen selbst. Welch' ein Reichthum der Formen und Farben breitet sich hier! in wechselvollster Gruppirung der Hunderte von Pflanzenfami- lien vor dem staunenden Auge, namentlich des eingeweihteren Kenners, aus! Die Hauptgruppe eröffnet das Haus der Ver mehrung (50 Fuß lang), auf dessen Beeten nebst Bassin Jahr aus Jahr ein Tausende von Pflanzen, einschließlich Palmen und Wasserpflanzen, gezogen werden. Ihm folgt daS OrchideenhauS (46 F. l.), dessen Bewohner, in ihrer tropischen Heimath als Schmarotzerpflanzen um die höchsten Baumstämme sich schlin gend, deS Blätterschmuckes fast gänzlich entbehren, dafür aber durch die Farben- und Formenpracht ihrer, bald in gigantischer Größe emporsteigenden, bald in Hunderten von Trauben nieder- hängenden, hier dem brillantesten Schmetterling, oorl dem beute- belavenen Adler gleichenden Blüthen wiederum zu wahre» My sterien der Pflanzenwelt erhoben werden. Darunter sind viele mit bedeutendem Kostenaufwande (durch eigene Reisende des Hrn. G.) aus Südamerika direct eingeführr, und eignen sich zum Theil auch vollkommen zur Zimmercultur. Neu, wie die Einführung vieler derselben, ist dch die hier zuerst mit glän zendem Erfolg unternommene Kultur auf erzgebirgischen Torf stücken und die ihrem originellen Charakter entsprechende Grup pirung auf Baumstämmen. Ein großartiges Eremplar der hier ! reich vertretenen eigenthümlichen Familie der Schlauch- und Kauncnpckanzcn (.Vegeiitttk!« cloiililt»tc,-i^) c>l-<7-k,«-«nkk ! Haus und trägt Schläuche von fast Fußlänge. Ein Durchgang i führt in den Glaspalast der Victoria regia. Im Hintergrund ! die durch Eleganz der Struktur, wie durch daS Prachtcolorit j der Blätter und Blüthen überraschende Familie der 8cilaminccn. ! kleinster bis größter Form, links die wegen Reichthum der Blatt- ! formen und originelle Blüthenarchitektur allbeliebten Aroideen in 150 SpecieS. In einem Bassin wuchert die Victoria mit ihrer neuesten Nebenbuhlerin auS Madagascar, der Ouviraaära kenc- i stcalis. Dieses physiologische Pflanzenwunder, von seinem sym metrisch gegitterten Netzbau der Blätter auch Gitterpflanze ge nannt, hat hier zum ersten Male nach ihrer Bekanntwerdung in Europa geblüht; ihre Blätter sind jetzt 9 Zoll lang, der Blüthenschaft 21 Zoll hoch, die Blüthenarme 4htz Zoll lang, schneeweiß und mit dergleichen Blüthen ringsum besetzt. Neben ihr verdienen aus dem Wafserpflanzensortimenc von 70 SpecieS namentlich noch die bl^mpkaea gigantsa und die Heuer von hier aus dem Handel übergebenen 16 neuen rothblühenden Hybriden dieser Gattung Erwähnung. In hohem Grade interesfirt hier nächst besonders die Hausfrauen und Gewürzkrämer in demsel ben Hause die Plantage technisch-offlcineller Pflanzen und tro pischer Fruchtbäume, als: Cardamom, Sternanis, Bambusrohr, Brastlienholz,Kapernstrauch, Zimmer, Sassaparille, Gewürznelken, Nelkenpfeffer, Vanille, Ingwer, grüner, schwarzer Thee, Kaf fee-, Cacao-, Spitzen-, Chinarinden-, Seifen-, Brod-, Maha- gony- und der höchst seltene, den Indianern buchstäblich als mel kende Kuh dienende Kuh- oder Milchbaum (Oalncloäcnäeon utile). Auf der obersten Stufe einer am westlichen Giebel de» VictoriahauseS angebrachten Freitreppe stehend, überblickt man, fast überwältigt von dem imposanten Eindruck, daS anstoßende Palmenhaus — den Palmenhain möchte man lieber sagen — denn über hundert SpecieS dieser Königinnen der Pflanzenwelt, zum Theil in Massen von Eremplaren, Stamm an Stamm bi» zu 16 F. Höhe) bei einem Durchmesser bis zu 4 F. und Wedel lange und Breite bis zu 12 und 8 F.) heben hier ihre maje stätischen Wedclkronen empor, daß man die gläserne Behausung umher kaum mehr gewahrend, sich unwillkürlich in einen tro pischen Urwald versetzt glaubt. ES folgen nun zwei AnanaS- häuser, deren Ertrag jahraus, jahrein selbst dem ernferntesten AuSlande zugutekommt und welche außerdem noch durch ihre reiche Ausstattung mit Decorationsblattpflanzen, als Dracänen, Begonien, Dionaeen, Bromeliaceen und Lianen vaS Auge er freuen. Einen Anblick, an Großartigkeit nur von dem Palmen hause überlroffeu, gewährt hiernächst da» Hau» der importirten