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kann. Die untern Kohlen können nur in ganz kleinen Stücken hcrausgearbeitet werden, weil die Kerbe nur sehr schmal ist, und es kann nicht fehlen, daß das Eisen ein wenig von dem Gestein mit faßt und losreißt. Außerdem sind oft Schichten von Schieferthon in den Kohl eingcstreut, die, wenn sie sehr dünn sind, nicht erst herausgearbeitet werden können. Daher die Unreinigkeit in den klaren Kohlen. Um nun diese mög lichst zu entfernen, müssen die Kohlen erst gewaschen werden. Dazu hat man besondere Vorrichtungen getroffen, die den Namen „Wäschen" führen. Sie bestehen aus einer etwa 1 Fuß breiten, I Fuß tiefen und 6—7 Ellen langen hölzernen Rinne, welche in einen großen hölzernen Kasten führt, der mehrere Unterschiede mit Oeffnungen hat. In die Rinne wird das Wasser eingelassen, welches einen hübschen Fall haben muß, und dann werden sogleich die Kohlen hineingcworfen. Das Wasser führt die Kohlen hinab in den Kasten, die Steine und die Schic ferstücken bleiben in der Rinne, weil sie für das Wasser zu schwer sind, und Staub und Schmutz vermischt sich mit dem Wasser und geht mit ihm fort. Die reinen Kohlen bleiben im Kasten liegen, wo das Wasser nicht mehr die Kraft hat, daß es sic fortführen könnte. Aus dem Kasten werden sie mit einer durchlöcherten Schaufel, die das Wasser durchläßt, herausgcnommen und nun vor die Oefen geschafft. Die Oefen, deren Größe verschieden ist, bilden meistens ein längliches Viereck und sind oben durch ein Gewölbe ge schlossen, an dessen Hinterem Theilc ein Loch für eine Esse (Fuchs) sich befindet. Inwendig muß der Ofen entweder aus feuerbeständigen Bruchsteinen oder aus Thonziegeln bestehen; denn Lehmziegel würden in kurzer Zeit von der Hitze zer schmolzen werden. An der »ordern Seite ist eine große Oeff- nung, durch welche die Kohlen ungefähr 2 Fuß hoch oder etwas drüber in dem ganzen Ofen aufgeworfen werden. Dann wird die Oeffnung mit Ziegelsteinen wieder geschlossen, welche mit Lehm aneinander befestigt werden. Wenn ein Ofen zum ersten Mal gefeuert wird, so muß unter die Kohlen ein tüch tiges Holzfeuer gemacht werden, denn sonst würde der Ofen nicht in Hitze gebracht werden können. Die Kohlen bleiben in dem Ofen je nach seiner Größe 2, 2^, auch 3 und 4 Tage. Im Anfang steigt aus der Esse ein dicker, schwarzer, von gelben Schwefcladern durchzogener Qualm heraus; er verliert nach und nach an Schwärze und es bricht die Flamme durch, welche zuletzt allein übrig bleibt. Ist der Coaks fertig, so wird der Ofen vorn geöffnet und nun mit sehr langen und starken eisernen Krücken stück weise losgebrochen und hcrausgezogen. An der Luft kühlt er in erstaunlich kurzer Zeit aus und verbreitet um sich her einen starken Schwefelgeruch. Nach dem Ausglühen werden die großen Stücke meistens in Körbe gepackt und in ihnen nach der Eisenbahn versendet; doch werden sie auch oft ohne Körbe auf Wagen verladen. Die großen Stücke heißen Ma-