ihnen stoßen sie von Zeit zu Zeit dicken Qualm aus, der sich in langen Zügen als Wolke am Himmel hinstreckt und schwar zen Regen zu den ärgerlichen Frauen sendet. Und drüben auf der Straße, wie lebendig! Die Wagen raffeln im lan gen Zuge; die Pferde traben und die Peitschen knallen; der Hund will auch nicht Zurückbleiben und kläfft muthwillig darein. Die Sonne geht endlich strahlend auf; unser Nachtge mälde kann blos sein eignes Licht vertragen; vor dem Hellen Lichte der Sonne kann es nicht bestehen; es zieht sich zurück bis zum Abend, um da wieder in seinem eigenen Lichte zu glühen. Wie fühlte ich mich doch meinem Freunde so sehr zum Danke verpflichtet, daß er mich an einen so herrlichen Punkt der göttlichen und menschlichen Schöpfung geführt! Noch über und über ergriffen von der Schönheit der nächtlichen Land schaft stiegen wir nun hinab ins Thal; denn bei dem Schö nen sollte auch das Nützliche sein: wir wollten noch sehen, wie sich die nächtlichen Kobolde bei Lage ausnähmen und wie sie es anfingen, um die schwarzen Kohlen in silbernen Coaks zu verwandeln. Da uns aber der Magen erinnerte, daß er ein ebenso gutes Recht auf unsere Aufmerksamkeit habe, als die Augen und der Kopf: so gingen wir zuvor noch in den Gast hof zu Bockwa, um ihn durch ein trocknes und nasses Früh stück für diesmal zufrieden zu stellen. Das Geschäft war bald abgemacht; der Christoph, — unter diesem Namen schien der Wirth allbekannt zu sein, — der Christoph, dem wir unser Vorhaben vertraut hatten, gab uns über einige Fragen bereitwilligst und erschöpfend Auskunft, und bald hatten wir denn auch die Coaksöfen, die uns von ihm zur Ansicht em pfohlen waren, nahe vor uns. Sie waren ringsum von einer Bretcrwand umgeben, und innerhalb derselben standen in langer Reihe zwanzig Oefen neben einander, die nur in der Mitte durch einen Zwischenraum getrennt waren, welcher fast ganz von einem für die Arbeiter bestimmten Gebäude ausge füllt wurde. Befremdend war es uns erst, daß wir gar keine Arbeiter sahen; als wir jedoch an den offenen Thorweg gin gen und hineinblickten, kamen sie auf einmal alle zum Vor schein. Sie saßen um eine lange aus dem Stegreif gebaute Tafel herum und ließen sich die vor ihnen aufgeschichteten noch dampfenden Würste vortrefflich schmecken. Im Hinter grund stand auf einem Dreifuß ein kupferner Kessel, aus wel chem ein Fleischer die fertigen Würste mit dem Rührlöffel herausfischte, um die Lücken, welche die geschäftigen Hände der Arbeiter immer und immer wieder gruben, damit auszu füllen. Endlich sahen wir auch das Opfer, das die Fröh lichkeit der Arbeiter mit seinem Leben bezahlen mußte; es hing arg zerfetzt durch das Messer des Fleischers vom Krumm holz herab. Längs der Tafel ging mit etwas unsicherem Schritte ein Mann auf und ab, den man seinem Gebühren nach auf den ersten Blick für den Herrn der Arbeiter halten