UV r M L w. (Auf dem Drückendere.) Hoch auf grünem Bergesrücken, längs des Flusses Wellengang, Wallt' ich jüngst auf schmalem Pfade sinnend das Gestad' entlang. Und ich stand und schaut' entzücket, und ich schaute mich nicht satt; Denn vor mir in deiner Schöne lagst du, meine Schwanenstadt! Herrlich unter deinen Schwestern, eine hohe, stolze Frau, Ruhst du auf dem weichen Teppich deiner blüthenreichen Au'! Sanft geküßt von frischer Welle an des Kleides grünem Saizm, Träumst du wohl von altem Glanze einen süßen Wonnetraum! Blickst zurück in graue Zeiten, wo die freie Stadt im Reich, i) Großem Schwestern ebenbürtig, schier dem edlen Nürnberg gleich, 2) Auf den Thürmen, auf den Wällen, angethan mit blanker Wehr, Sah zu Schutz und Trutz gerüstet biedrer Bürger tapfres Heer; Denkst zurück an jene Tage, wo auf deinem Rathhaussaal Martin Luther hochgefeiert saß beim Bürger-Festesmahl, Wo des freien Glaubenshelden zündend Wort, wie Donnerklang, Zu den Tausenden der Hörer aus des Marktes Fenster drang! —«) Oder wiegt in Hoffnungs träume dich der Welle Murmeln ein? Strahlt dir aus der Zukunft Dunkel neuen Glanzes lichter Schein? Siehst du aus der Erde wachsen hoch und herrlich Haus um Haus, Deine Straßen weit sich dehnen über Feld und Flur hinaus? Siehst du, wie die schwarzen Schätze deiner Berge dunklem Schooß Immer mächtiger entströmen und dich machen reich und groß? Wie Vulkanus, neu erstanden in des Dampfes Riesenkraft, Um dich her Altäre bauet, kühne Wunderwerke schafft? ?) Wo du selbst dem Fürstenzorne kühn und männlich hieltest Stand, ») Und als goldne Ehrenkrone leuchtetest im Vaterland; Wo du aus des Erzgebirges Silber deine Münzen schlugst,») Und die reichen Kaufmannsgüter bis zu Indiens Grenzen trugst! ») Siehst du schon in stolzer Ahnung und mit freudetcunk'nem Sinn Deine Kunstgebilde fliegen über alle Länder hin? Siehst den alten Ehrennamen hoch du wieder prangen schon In des deutschen Vaterlandes großem Stadte-Pantheon?