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26 Ur. Brandts: (Uinu8 8trodus) nahe Verwandte Art, giebt zu ähnlichen pflanzengeographi schen Betrachtungen Anlaß. Der Berbreitungsbezirk dieser Art erstreckt sich von Afghanistan der ganzen Himalayakette entlang (nur nicht in Silkim) bis nach Bhutan, soweit bis jetzt bekannt ist, vom 65. bis zum 96. Längengrade und zwischen dem 27° und 35" n. Br. Ein zweiter Bezirk liegt unter dem 21. Längengrade zwischen 41 ° und 42 " nördl. Br. auf den Bergen der Bal kanhalbinsel, welche die Wasserscheide zwischen der Donau, dem Agäiischen Meere und dem Adriatischen Meere bilden. Grisebach, der sie zuerst (1839) auf dem Peristeri bei Bitolia bei 2400 bis 5800 Fuß Erhebung fand, beschrieb sie erst unter dem Namen Uinu8 Uouee, und später (1864) wurde auf Grund mehr vollständiger Exemplare durch Hook er die Identität mitUinua oxooianH festgestellt. In dem großen Zwischenräume zwischen dem 21. und 65. Längengrade ist ?inu8 oxool^ bis jetzt noch nicht gefunden worden. Außer dieser und den Cedern giebt es unter den Nadelhölzern noch mehrere Arten mit getrennten Verbreitungsbezirken. Erwähnen will ich hier nur die Arve oder Zirbelkiefer (kinua Oembra), die gleich der Weymouthkiefer und der kinu8 oxeelaa 5 Nadeln in der Scheide hat, aber durch den Bau des Zapfens, sowie durch ihre flügellosen Samen, die wie bekannt gegessen werden, sich wesentlich von dieser unterscheidet. kinua Osmbra wächst in den Alpen und Karpathen und kommt dann erst wieder in Nord-Rußland, am Uralgebirge, am Altai und in Sibirien vor. Uimi8 sxosl8a bei Simla Kail, in manchen anderen Gegenden Chil genannt, die man der blaugrünen Farbe ihrer Nadeln wegen im Hima- laya die blaue Kiefer, Lins l?ino auch genannt hat, gedeiht am besten in den höheren Lagen des Gebirges, wenn sie auch in der Regel nicht die Baum grenze erreicht. Bei 3000 m und noch höher habe ich geschlossene Bestände mit einer mittleren Baumhöhe von 48 bis 50m gefunden, vr. Werner Hoffmeister, ein ausgezeichneter Beobachter, derben preußischen Prinzen Waldemar im Jahre 1845 auf einer Reise durch Ceylon und Indien be gleitete, und dem wir die erste zusammenhängende Darstellung der geographi schen Verbreitung der Koniferen des Himalayagebirges verdanken, gab Uimm exoelaa. nur eine Baumhöhe von 40—50 Fuß und meinte, sie führe mit Unrecht den Namen der hohen Kiefer. Denselben Eindruck nehmen die meisten Reisenden vom Himalaya mit sich. Denn Uinua exoelaa. hat sich im Lauf der Jahrtausende von den Hochlagen des Gebirges, wo sie wahrscheinlich ihre ursprüngliche Heimath hat, bis tief hinunter ausgebreitet. Bis zu 1500 m hinab findet man sie noch in großer Menge, aber obwohl sie in den niederen Lagen ausgedehnte Bestände bildet, sich leicht fortpflanzt und aus breitet, so erreicht sie doch nie die Höhe und den schönen Wuchs, den sie in 1) Uinus Usuoo wird seit 1864 in Kew cultivirt. Zapfen und Blatter sind kürzer, als die der gewöhnlichen Form von Uinus sxoslsa, aber diese variirt in dieser Hinsicht. Siche Abbildung bei Masters, ckonrnal UiimLs.ii Looiot^, vol. XXII p. 205.