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8 I)r. Brandis: Wohl auf den Bergen, die das Thal umgeben, im Winter häufig Schnee fällt; in Simla liegt wochenlang tiefer Schnee, und etwa der fünfte Theil des mittleren jährlichen Niederschlages kommt als Schnee herunter. Noch zwei andere Kiefern finden sich in den wärmeren Gegenden In diens, Uinus Laszm, der lonAifolm nahe verwandt, mit drei, und Uinu» Nerknsii mit zwei Nadeln in der Scheide. Während Uinus tonAitolm sich von dem Stromgebiet der westlichen Nebenflüsse des Indus in Afghanistan bis zu den Vorbergen des östlichen Himalaya nördlich vom Brahmaputra- Flusse erstreckt, so gehört Uinns Laszrn den Gebirgen Hinterindiens an mnd hat seine Nordgrenze in den Khasia- und Naga-Bergen, welche das als Assam bekannte Thal des Brahmaputra-Flusses im Süden begrenzen. Auf dem Nordabhange dieser Berge findet sich Ulnus Uaszm bis zum 26° nördl. Br. und als ich im April 1879 von Gowhati am Brahmaputra-Flusse nach Shillong ritt, der Hauptstadt der Britischen Provinz Assam, die auf dem Plateau der Khasia-Berge liegt, fand ich in einer Höhe von etwa 600 in ?inn8 in Gesellschaft des Salbaumes. Shillong, 5000 Fuß (1500 m) hoch auf dem Plateau des Gebirges gelegen, ist von einem Walde dieser Kiefer umgeben, und sie wächst auch weiter östlich auf den von Nagas be wohnten Bergen. Noch weiter nach Osten zu bildet diese Kiefer ausgedehnte Wälder bis zum Salwin-Flusse und wahrscheinlich kommt sie auch auf den Bergen östlich von diesem Flusse vor. Ihre südliche Grenze ist bei 18° 30' n. Br. auf den Bergen zwischen dem Sitang und Salwin im Quellgebiete des Punzalin-Flusses, der sich in den Salwin 116 km oberhalb von dessen Mündung ergießt. Die Genossen der Uinus sind begreiflicher Weise nicht dieselben in den verschiedenen Gegenden ihres ausgedehnten Verbrei tungsbezirkes. Ueberall aber spielen die Eichen in den Wäldern dieser Kiefer eine wichtige Rolle, noch mehr so als bei der kinus lonAlkolis, da in Hinter indien die Zahl der Eichenarten, die tief, ja bis in die Ebene hinabgehn, sehr groß ist. Auf den von Karen bewohnten Bergen zwischen dem Sitang- und Salwin-Flufie südlich von 19° nördl. Br. besteht das Unterholz dieser Kieferubestände aus großen schönblühenden Sträuchern von Vnvoininm, Lbo- äoäenckron und dem merkwürdigen kurzstämmigen Baumfarren Lrszmoa in- siZnis. Unterhalb und bis in die Kieferzone hinein liegen die Felder der Karen. An den Gebirgsbächen und aus ihnen bewässert, ziehen sich Wäldchen der Betelpalme (^rsva (latsvbn) entlang, zahllose schlanke, zierliche, kerzengerade Stämme dicht nebeneinander mit kleinen Kronen saftgrüner gefiederter Blätter, oft über 40 Meter hoch, in ihrem Schatten Limonen-, Orangen- und andere Frucht bäume. So dicht gedrängt stehen diese Palmen, daß der Karen, der zur Zeit, wenn die Betelnüsse reifen, einen Stamm erklommen hat, oft nicht hinabsteigt, um müh- Diese Kiefer wurde zuerst von William Griffilh. einem ausgezeichneten Indi schen Botaniker, der für die Wissenschaft viel zu früh starb, im Jahre 1837 auf den Khasia-Bcrgen gesunden und die nach seinem Tode hcrausgcgcbcnen Papiere enthalten vortreffliche Abbildungen und eine gute Beschreibung dieser Specics.