Zweinndzivanzigstes Hapitel. Fahrt aus dem peMuß nach Canton. Seidne Segel stolz sich blähen. Fröhlich tönt der Schiffer Lied, Mit der leisen Lüfte Wehen Hin zum nahen Strand es zieht. Dienstag 27. Februar. Um zehn Uhr begaben wir uns nach dem Regierungsgebäude, um mit Sir Arthur und Miß Kennedy das Frühstück einzunehmen. Von ihnen erfuhren wir sehr viel Interessantes über die Kolonie, welche erst vor dreißig Jahren ge gründet, sich jetzt in blühendem Zustand befindet, prachtvolle Häuser, öffentliche Anstalten, schöne Landstraßen und Gärten besitzt. Die Hügel ringsum sehen allerdings kahl aus, überall jedoch, wo man Anpflanzungen versuchte, gedeihen dieselben vortrefflich. Dem Aus sehen der Einwohner und der Truppen nach zu urtheilen, muß das Klima gesund sein, und die Taifune*) allein scheinen die Schatten seite der hiesigen Gegend zu bilden. Ihr Eintritt erfolgt voll ständig unerwartet, und es ist unmöglich sich gegen die ver heerende Wirkung derselben zu schützen. Binnen wenigen Stunden gehen Tausende von Menschenleben zu Grunde, und der angerichtete Schaden beläuft sich oft auf viele Millionen Im Jahre 1874 hatte ein sehr heftiger Taifun gewüthet, und noch jetzt waren die Spuren der von demselben bewirkten Zerstörung nicht vollständig verwischt. Es schien fast unglaublich, daß durch die bloße Gewalt des Sturmes so starke eiserne und granitne Pfosten geknickt, und die schweren Dächer abgedeckt werden konnten. Nach dem Frühstück fand die feierliche Ueberreichung eines Schirmes an den scheidenden Gouverneur statt. Dies ist die größte *) Tai-fun, chinesisches Wort, bedeutet: großer Wind. 21*