den sein soll, daß westwärts noch ein unbekannter Erdtheil existire. Hier reifte auch der Entschluß in ihm, die bis dahin unerforschte Wasserwüste zu durchschiffen, um nach den jenseitigen Gestaden zu gelangen. Eine Stunde später erblickten wir das östlich von Madeira ge legene Fora mit seinem Leuchtfeuer, und bald darauf konnten wir auch die im Mittelpunkt der letzteren Insel emporsteigenden Berge erkennen. Je mehr wir uns dem Lande näherten, um so mehr entzückte uns die Schönheit der Scenerie. Eine Menge dunkelrother, vulkanischer Felsen steigt steil aus dem Meere empor, die Gipfel derselben sind üppig bewachsen und auch die Seiten stellenweise mit dem bunt farbigsten Blumen- und Pflanzenschmuck bedeckt. Einzelne kleinere Felsen erheben sich vor der Hauptgruppe und ebenso eine merkwürdig gebildete kleine, spitze Insel, welche gerade in der Mitte einen Bogen ausschnitt zeigt und ungemein an den nahe der Küste von Neu schottland gelegenen „Roc Percö" erinnert. Wir dampften langsam an der Ostküste dahin und erfreuten uns am Anblick der vielen niedlichen Ortschaften, welche entweder an kleinen Buchten sich aus dehnten, oder an die Hügelseiten sich anschmiegten. Wirklich wohl- thuend war es zu sehen, wie hier jedes Fleckchen, jeder noch so kleine Winkel angepflanzt und verwerthet ist. Zuckerrohr, Mais, Wein und viele Arten tropischer und halbtropischer Pflanzen gedeihen in üppiger Fülle in diesem milden Klima. Die Einwohner der Dörfer sind ein sehr einfacher Schlag Menschen und viele derselben haben niemals den heimathlichen Ort verlassen; viele haben sogar niemals die sie umgebenden Berge bestiegen, von wo aus man doch einen so herrlichen Fernblick über die weite Meeresfläche ringsum genießt. Um zwölf Uhr warfen wir in der Bai von Funchal Anker und ehe wir noch unser Frühstück beendet hatten, sahen wir uns von einer förmlichen Flotte kleiner Boote umringt. Keines derselben wagte sich jedoch allzu nahe heran, so lange der Quarantäneoffizier nicht an Bord gewesen und unfern Gesundheitszustand für befriedi gend erklärt hatte. Seit gestern ist die Hitze in Folge des direkt von der afrikanischen Wüste herüberwehenden „Este" wieder sehr . groß und zur Mittagszeit zeigte das Thermometer an der kühlsten