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Vorwort. zeugt bin, diese „Segelfahrt um die Welt" wird viele dankbare Leser finden. Sie repräsentirt allerdings nicht ein Buch wie Hüb- ner's köstlicher Spaziergang um die Welt, ist auch nicht an Witz geklingel der Hildebrand-Kossack'schen Reise um die Welt zu ver gleichen, noch Fritsch's, Mohr's, Cameron's, Stanley's Afrikanischen Werken mit ihrem gewaltigen wissenschaftlichen Material, es ist ein Buch für die Familie, besonders für die Frauen, deren Gedanken gang und Interessen ja sonst bei allen Reisebeschreibungen von den Herren Autoren wenig genug berücksichtigt werden. Ausgestattet mit reichen Mitteln, sowie Empfehlungen an Kreise, welche kaum Baron Hübner sich öffneten, konnten Tom Brassey und seine Frau, die geistreiche Verfasserin des Originals, sich Zugang zu allen denkbaren Sehenswürdigkeiten verschaffen, bald im Fluge, bald mit Muße die „Essenz" des Merkwürdigen genießen. Daß das Wort „Segelfahrt" nicht ganz buchstäblich zu nehmen ist, brauche ich kaum anzudeuten; daß Tom Brassey lieber den Dampf ausgehen läßt und segelt — pachtet müßte ich eigentlich sagen —, ist wohl speciell englische Leidenschaft, zum Glück ist Mrs. Brassey das treibende Princip, die denn auch dem ungeduldigen Leser zum Heil den eifrigen Segler oft zu schnellerem Vorwärtsdampfen antreibt. — Uebrigens ist Mr. Brassey als einer der tüchtigsten Seeleute Eng lands bekannt. Schließlich sei noch bemerkt, daß, wenn ich auch die Tagebuch form des Originals beibehielt, ich doch sehr frei übersetzt und manche zu specifisch „englische" Breite unterdrückt habe, ferner sind im Beginn der Reise von mir auch sachliche Kürzungen gemacht worden, weil ja Madeira und die umgebenden Inseln uns ziemlich oft und vor züglich geschildert worden sind. So wünsche ich denn meinen Landsleuten „glückliche Fahrt", in der Ueberzeugung, daß es ihnen wie mir ergehen wird; am Ende der Reise werden sie wünschen, Mrs. Brassey nehme sie nochmals mit um die Erde, sei es unter Segel, sei es unter Dampf. Im Mai 1879. A. Helms.