71 — sind trotz unserer großen Herde (unser Viehstand zählt nach Tausenden, deswegen ist das Fleisch auch sehr billig) rare Artikel, da wir wenig Milchkühe darunter haben; auch geben die hiesigen Kühe weniger Milch als die unsrigen. Die angenommene Milchwirt schafterin, ein altes Negerweib, hat uns neulich die erste Butter gebracht; sie war aber nach unseren Be griffen vollständig ungenießbar, ganz flüssig und nach Rauch schmeckend. Ferner haben wir einen großen Hühnerhof; aber die Tiere legen nur sparsam Eier. Wenn wir pro Tag 6 Stück erhalten, so ist das schon sehr viel. Unsere Küche ist bis jetzt noch sehr einfach; ein Herd besteht vor der Hand noch nicht, es wird alles auf der Erde über offenem Feuer ge kocht. Nächstens bekommen wir aber eine neue elegante Küche mit Herd. Könntet Ihr uns nicht eine gute Köchin herschicken? Mit unserer Wäsche ist es leider sehr schlimm bestellt. Ein indischer Wäscher besorgt die Sache, d. h. er legt die schmutzige Wüsche in Wasser; dann kommt Waschblau hinzu, dann wird getrocknet und etwas geplättet, und die Wäsche ist fertig. Dafür bekommt er monatlich pro Mann acht Rupien gleich elf Mark. Diese Wascherei nimmt immer vierzehn Tage in Anspruch. In letzter Zeit hat sich der Mann allerdings etwas gebessert, nachdem einzelne Herren mit ihm sehr angelegentlich gesprochen haben. Man ist eigentlich nie ohne Beschäftigung; überall, wohin man sieht, ist etwas zu thun. Augenblicklich beschäftige ich mich auch sehr stark mit Rekruten drill von 17 Mann Türken, richtiger Aegypter, die bis dato nach ägyptischem Kommando exerziert hatten. Nach neuestem Befehle ist aber überall