— 68 — in seine Dienste nehmen gegen ein Gehalt, das er selbst bestimmen sollte. Von einer englischen Gesell schaft wurde ihm eine glänzende Stellung augeboten. Der bescheidene Emin aber wies alle diese Angebote zurück und trat in die Dienste seines Vaterlandes. Wahrend diese Zeilen niedergeschriebeu werden, gelangt die Nachricht nach Deutschland, daß Emin Ende April von Bagamoyo ans mit einem kleinen Heere nach dem Innern anfbrechen »volle und die Dauer der Expedition ans nenn Monate berechnet sei. Da zugleich ans dem Seengebiet die Botschaft kommt, daß der Mahdi verschwunden sei und der Mahdismus im Anssterben, ferner Hungersnot den Sudan verheere, so ist die Möglichkeit nicht ausge schlossen, daß Emin, wenn er in seinem früheren Ge biete erscheinen sollte, als „Retter in der Not" be grüßt würde und die Aeqnatorialprovinz — wenn gewünscht — unter deutschen Schutz gestellt werden könnte. Möge das sein, wie es wolle, so hoffen das deutsche Volk und mit ihm alle gesitteten Nationen, daß es Emin noch recht lange vergönnt sein möge, einer der Hanptbannerträger der Civilisation in dem dunklen Weltteile zu bleiben und Deutschland seine reiche Erfahrung in Afrikadingen bieten zu können. Wahrend Emin in Bagamoyo krank lag, begab sich Stanley nach Kairo, wo er während dreier Monate an der Beschreibung seiner letzten merkwürdigen Reise arbeitete. Ende März trat er seine Reise zum europäischen Festlande an, überall mit Freude und Bewunderung begrüßt und von Fürsten und Städten hochgeehrt. Medaillen wurden ihm zu Ehren geprägt; Auszeichnungen aller Art wurden ihm verliehen. So