— 66 — Lagerplätze für den Nachtaufenthalt zu bereiten und alles für die Fremden einzurichten. So ging der Marsch unbehindert schnell durch deutsches Gebiet. Am 4. Dezember traf Reichskommissar Wißmann Stanley, Emin und die übrigen Begleiter jenseits des Kinganislusses. Wißmann hatte Pferde beschafft, und so trafen die lang Vermißten hoch zu Roß am 5. Dezember in Bagamoyo ein, wo sie freudig und be geistert empfangen wurden. Die ganze Stadt war mit Palmenblättern geschmückt; Wißmanns Truppen feuerten neun Kanonenschüsse ab, ebenso das deutsche Kriegsschiff „Sperber", dessen Kommandant die Rei senden im Namen und Auftrag des deutschen Kaisers begrüßte. Sämtliche Schiffe trugen Flaggengala. Frendenthränen erglänzten in den Augen der berühmten Männer, da sie sich glücklich an der Küste und von soviel Teilnahme umringt sahen. Einem Arbeiter verglich sich Stanley, „der am Samstag Abend heim kehrt, nach der arbeitsreichen Woche den Lohn in der Tasche und froh, daß morgen der Sonntag ist". Am Abend veranstaltete Wißmann zu Ehren der Heimgekehrten eine Festtafel. Trinksprüche auf die Königin von England, auf Stanley, auf Emin, auf Wißmann wurden ansgebracht. Emin toastete auf den deutschen Kaiser und zeigte sich voller Fröh lichkeit. Doch Glück und Unglück wohnt oft nahe beisammen. Der kühne und unerschrockene Mann, der sich länger als 13 Jahre im Herzen Afrikas inmitten einer unzuverlässigen Bevölkerung, rings umgeben von grausamen Feinden und abgeschnitten von jeder euro päischen Hilfe mit Erfolg behauptete, dessen schwäch-