— 62 — Tagen am Kongo an. Daß er Barttelot ermordet und nur noch wenige seiner Leute vorfand, ist schon früher erzählt. Nach 8 Monaten kehrte Stanley an den Vik- toriaMyanza zurück. Was aber maßte er hören? Emin und Jephson waren vor vier Mo naten zu Gefangenen gemacht worden, und der Einfall der Mahdisten hatte in Emins Reich alles um gestoßen. — Wie war das ge kommen? Ein Offizier und ein Schreiber Emins ver breiteten im Volke die Nachricht, Emin hätte Stanley bestellt, um Weiber und Kinder wegführen und in Aegypten als Sklaven verkaufen zu lassen. Solche Worte wirkten bei den unwissenden Lenken wie Feuer. Ein allgemeiner Aufstand und die Gefangennahme Emins und Jephsons folgten. Verschiedene ehrgeizige und Emin feindlich gesinnte Offiziere schlossen sich den Rebellen an. Da kam die Nachricht, daß der Mahdi mit drei Dampfern in Lado angekommen sei. Die erschreckten Offiziere waren kopflos. Es gelang den Mahdisten, die Stadt Regaf einznnehmen. Viele Soldaten und Offiziere wurden dabei getötet, Weiber und Kinder zu Gefangenen gemacht und Vorräte und Munition geplündert. Die Soldaten waren nun so entsetzt, daß sie nicht eher kämpfen wollten, bis Emin in Frei heit gesetzt wäre. Dies geschah. Nun aber hatte Emin allen Mut, das Land weiter zu behaupten, verloren. Er fühlte für seine Leute, welche sich wider ihn empört hatten, keine Verantwortlichkeit mehr und wandte sich mit Jephson nach Wadelai und