— 53 — Am 6. Juni wurden Saadani und Uvindje „mit Leichtigkeit genommen und besetzt". Ersterer Ort war der Schauplatz der Ermordung des englischen Missionärs Brooks mit etwa 15 Personen seines Gefolges am 21. Januar gewesen. Wenige Tage nach der Zerstörung von Saadani kam eine große und wertvolle Elfenbeinkarawane unter einem Sohne Tippu Tipps in den Ruinen der Stadt an. Ein Hanptschlag erfolgte wieder am 6. Juli durch die Einnahme von Paugani. Bor dem Aufstande zählte die Stadt ungefähr fünftausend Einwohner; neben zahlreichen ärmlichen Negerhütten hat sie auch eine große Zahl massiver Häuser, in denen die wohlhabenderen Araber und Hindus (Inder) wohnen. Sie ist von prächtigen Kokos- palinenhainen und hochgewachsenen Mangobäumen rings umgeben; unmittelbar an die bewohnte Stadt stößt aber die Wildnis. Die fünf deutschen Kriegsschiffe nahmen Stellung der Mündung des Ruvu gegenüber und eröffneteu ein heftiges Geschützfeuer auf das Vorland und das linke Flußufer. Nach der Beschießung setzte Wißmann seine Streitmacht ans Land: über tausend schwarze Krieger, von deutschen Unteroffizieren und Offizieren geführt, dazu vierhundert deutsche Matrosen, welche hier wie in den andern Gefechten den Löwenanteil an dem schnellen, glänzenden Erfolg hatten. Mit der Eroberung von Paugani waren die nördlichen Teile des deutschen Gebietes von Feinden gesäubert und einige Karawanenstraßen ins Innere wieder frei. Die meisten Inder, deren Häuser oft unbeschädigt sich zeigten, kehrten in die Stadt zurück.