— 48 — zweier verstorbener Häuptlinge begrüßt, die aus dem Geisterwasser, d. h. dein Meere, heimkehrten. Her nach kamen sie in das Land der friedlichen und freund lichen Baschilange, wo ein längerer Aufenthalt ge nommen wurde. Begleitet von den Baschilanges Leuten erreichten sie, fast von allem entblößt, Nyangwe, die westlichste Araberstadt am Kongo, von der einst Stanley seinen Zug zur Erforschung des Riesenstromes angetreten hatte. Hier trennten sich die beiden Ge fährten. Pogge kehrte nach Labnkn zurück und starb am 17. März 1884 in Loanda, im Begriffe, nach Europa znrückznkehren. Wißmann verschaffte sich von einem Araber in Nyangwe Waren auf Borg, ging nach dem Tanganjikasee und zu dem damals mächtigen König Mirambo, endlich über Tabora, in dessen Nähe er Tippn Tipp kennen lernte, der Ostküste zu. Am 14. November 1882 erscholl von den Lippen seiner Leute der Ruf: „Baharr! Baharr!" (das Meer). Der indische Oeean lag vor den Blicken der Reisenden; Wißmann war der erste Deutsche, welcher Centralafrika durchquert hatte, und der erste Reisende überhaupt, der dies in der Richtung von West nach Ost zu thun vermochte. Am nächsten Morgen stand er beim Küstenstüdtchen Saadani an dem Gestade und netzte sich nach der Sitte der afri kanischen Nölker Stirn und Schläfe mit dem Salz wasser des unendlichen Meeres. Der Ruf Wißmanns war mit einem Schlage begründet, der kühne Offizier zählte nun zu den be rühmtesten Afrikafvrschern. Schon im Jahre 1883 wurde ihm von Leopold II., dem hochherzigen König der Belgier, der Auftrag zu-