— 42 — Siebentes Kapitel. Des Sklavenhändlers Wache. Der Anführer der Aufständischen war Bn- schiri, ein kleiner, außerordentlich korpulenter Araber mit grauem Napoleonsbart und blauer Brille. Er stand in den sechziger Jahren und war so dick, daß er kaum eine halbe Stunde gehen konnte. Mit seiner Beleibtheit verband er eine seltene Willenskraft, die durch einen hohen Grad von Grausamkeit erhöht wurde. Gerade dieser Grausamkeit verdankte er einen großen Teil seines Anhangs; denn die Leute fürchteten eben, falls sie von ihm abfielen, ans irgend eine Weise niedergemacht zu werden. Mehreren Leuten, die im Dienste der Weißen standen und die von ihm gefangen wurden, ließ er beide Hände abhanen und schickte sie dann mit einem „Salam" (Gruß) an die Station zurück. Ein gefangener Suaheli-Neger, darüber gefragt, warum er sich für die habsüchtigen Araber schlage, antwortete treuherzig: „Die Deutschen sind gewöhnlich etwas ansgeregt und verlangen ziemlich viel Arbeit. Bei den Arabern, die sehr streng, aber stets ruhig sind, haben wir genug zu essen und sehr wenig zu arbeiten." Da nach und nach zur Gewißheit wurde, daß auch diese Bewegungen des Arabertums nicht nur gegen die Deutschen, sondern gegen die Europäer überhaupt gerichtet waren, die christliche Kultur ver breiten und die Sklavenjagden und den Sklavenhandel bekämpfen, so beschlossen die Negierungen von
