— 36 — Gewehren zn setzen gewußt. Waffenübungen, Gesang und Tanz werden sehr gepflegt. Der Religion nach sind die Küstenbewohner islamitisch, die im Innern wohnenden Stämme sind Heiden mit vielen seltsamen Gebräuchen. Neben vielen guten Eigenschaften hat der Neger auch manche Untugend: er ist halsstarrig, widerspenstig, leicht aufbrausend, habsüchtig, rachsüchtig und gefräßig. „Der Schwarze verweigert einem verschmachtenden Mann einen Trunk Wasser, wenn er keine Belohnung ersieht; er wird keine Hand ausstrecken, um die Waren eines anderen zu bergen, wenn auch Tausende dabei verloren gingen. Was geht ihn das an? Aber er gebärdet sich lächerlich heftig, wenn ihm selber ein zerlumptes Stück Zeug oder ein lahmer Sklave abhanden kommt." Das Bolk zerfällt überall in Herren und Sklaven. Letztere besorgen die vorkommenden Arbeiten. Jeder Fremde ist für den Neger seines gleichen. Die hauptsächlichsten Ausfuhrartikel sind: Elfenbein, 4000 Ctr. jährlich, Kautschuk, Gewürz nelken, 90 000 Ctr. jährlich, roter Pfeffer, Kopra, Häute, Kopal, Gummi, Sesam (aus dem Samen dieser Pflanze gewinnt man durch Pressen ein schmackhaftes » Speiseöl), Straußenfedern, Schildplatt, Wachs u. a. Eine bewundernswürdige Emsigkeit entfaltete die „Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft" auf ihrem Be sitztum. Im Jahre 1885 sandte sie nicht weniger denn zehn Expeditionen aus, welche meist neue Ver träge zu stände brachten und die betreffenden Gebiete hinsichtlich ihrer Nutzbarmachung untersuchten. Inner-