— 27 — Aequator, wendete er sich nach Nordwesten. Die be völkerte Tiefebene Jnner-Afr las hatte sich mit ihren Wundern dem Entdecker ansgethan. Negerdörser zeigten sich an den Ufern, Schätze aller Art, besonders ungeheure Massen von Elsenbein. Zahlreiche Inseln füllten den Stromlauf, der, sich seeartig ausdehnend, bis zu zwei deutschen Meilen breit wurde. Ge waltige 'Nebenflüsse entdeckte man längs des ganzen Laases. Mangel, Krankheiten, Leiden aller Art bedrängten die Expedition inmitten ihrer Kümpfe. Der Proviant ging zeitweise aus, die Munition wurde knapp. Oft griff Mutlosigkeit um sich. Allein Stanleys Sinn blieb fest, und einen Rückweg gab es ohnehin nicht mehr. Aus dem nordwestlichen Lauf ward später ei» westlicher. Dann wendeten sich die Wassermassen gegen Südwesten, und endlich hörte Stanley den Namen: „Jkntu ja Kongo." Neue Leiden und neue Kämpfe kamen noch ein mal. Die Umgehung der Stromschnellen des Unter laufs verursachte die größten Strapazen und die herbsten Berlnste. Aber das Gelingen der unver gleichlichen That stand schon außer Zweifel. Stanley konnte bereits Boten an die Handelsstation Embvma voraussenden. Nach 9 Monaten, am 10. Ang. 1877, dem 999. Tage nach der Abreise von Sansibar, kamen Europäer ihm entgegen und überschütteten dir dein Hnngertode nahen Fremdlinge mit allem Ueber- flusse, den ein Hafenplatz heutzutage bieten kann. Das Rätsel Inner-Afrikas war gelöst. Ein be kannter Geograph sagt: „Stanley hat mehr gethan als alle Reisen von Europäern, die etwa 80 Jahre