21 — und eines Tages war er verschwunden. Er hatte sich auf einem Segelschiff „verstaut" (heimlich ver borgen) und kam erst, als die hohe See erreicht war, aus seinem Verstecke hervor, um die Ueberfahrt „ab- znarbeiten". So lernte er Matrosendienste verrichten. Das Schiff brachte ihn nach Amerika, und der frisch Gelandete schlug sich auf irgend eine Art nach Neu- Orleans durch — auf Ausschau nach Arbeit. Was er so lange vergeblich gesucht, fand er dort. In dem Ladenfenster eines Krämers Namens Mortlake Stan ley sah er einen Zettel: „Ein Junge findet hier Auf nahme." Er trat ein und bot seine Dienste an. „Was kannst du thun, mein Junge?" fragte der Kaufmann freundlich. „Alles, was ein Junge von meinem Alter und von meiner Kraft thun kann!" lautete die zuversichtliche Antwort, und der Handel wurde abgeschlossen. Der neue Lehrjnnge gewann bald die Zuneigung seines Lehrherrn in solchem Maße, daß dieser ihn an Kindesstatt annahm, und so wurde aus John Rowland ein Henry M. Stanley. Mort lake Stanley starb, als der Krieg zwischen den Nord- und Südstaaten ausbrach; Stanley gab das Geschäft alsbald auf und trat in die Armee der Föderierten als Freiwilliger ein. Er kämpfte in mehreren Schlach ten mit, zeichnete sich durch große Tapferkeit aus ^ und erlitt dabei nie auch nur die kleinste Verwundung. (Sein Leben scheint gefeit zu sein. Hunger und Krankheit, Waffen und Geschosse, Strapazen und der Pesthauch der Sümpfe scheinen ihm nichts anhaben zu können.) Bei Pittsbnrg wurde er zum Gefangenen gemacht; er entsprang aber, durchschwamm unter einem Regen ihm nachgesandter Kugeln den Fluß und tauchte