12 — breitet sich vor uns aus; weite Pflanzungen aller Art umsäumen den Weg, fruchtschwere Kornfelder harren des Schnitters. Bor den Häusern liegt auf großen Hürden grüner Tabak, gelber Mais zum Trocknen, aber kein Bewohner ist sichtbar, kein Laut läßt sich vernehmen, nicht einmal ein Hnhn gackert um die schweigenden Häuser herum. Ein Todes schweigen liegt auf dem Lande. Die weiten Höfe und Häuser sind menschenleer. Was ist die Beden? tung des Schweigens? König Mtesas Leute haben auf seinen Befehl nachts das Land überfallen und Leute und Vieh, Vorräte und Hausgeräte sortgeschleppt, ihres Herrschers Gelüsten zu frönen. Vor einzelnen Häusern liegen noch Stücke frisch gearbeiteten Rinden stoffes, halbvollendete, zierliche Bastmatten — von ihrem Werke wurde die Hausfrau fortgeschleppt, als Sklavin des Königs Haushalt zu mehren." Als Gordon Pascha die Provinz verließ, um wenige Monate darauf zum Gcneralstatthalter des ge samten ägyptischen Sudans ernannt zu werden, wurde der Befehlshaberposten am oberen Nil nach einander mit zwei Amerikanern besetzt, welche aber beide bald aus Gesundheitsrücksichten zurücktreten mußten. Dann folgten noch einige unfähige Aegypter, die die Ver waltung in eine heillose Verwirrung brachten, bis im März 1878 vr. Emin zum Mndir von Had-el- Estiva (d. h. Aequator) ernannt wurde. Emin widmete sich unermüdlich der Sorge für die ihm anvertranten Provinzen. Er war fast stets auf Rundreisen durch sein Gebiet begriffen, und er sorgte dann auf wahrhaft väterliche Weise für die Unterthanen. Wenn er an seinem Regierungssitze