— 11 — Namenswechsel hat er bereits im Jahre 1871 aus Trapezunt an seine Schwester geschrieben: „Auch hier in Trapezunt hat mich mein Glück nicht ver lassen, und ich habe mir schnell als Arzt einen Nus erworben. Dazu kommt, daß ich des Türkischen und Arabischen mächtig geworden, wie selten ein Europäer, daß ich mir Sitten und Gebräuche so angeeignet habe, daß hinter dem türkischen Namen, der mich deckt (keine Furcht, es ist'nur der Name, und ich bin nicht Türke geworden!), kein Mensch einen ehrlichen Deutschen vermutet." — Hier sei gleich angefügt, daß Emin einer ganz erstaunlichen Spracheugabe sich erfreut. So spricht und schreibt er vollkommen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Griechisch; ebenso die orientalischen Sprachen mit ihren ver schiedenen Mundarten. Dazu versteht er verschiedene Negerdialekte von Jnnerasrika. Gordon Pascha erkannte bald die außergewöhn- . liehe Begabung und eiserne Willenskraft des ihm zur Verfügung gestellten deutschen Arztes und begnügte sich nicht mit seinen ärztlichen Diensten. Zweimal wurde Emin mit schwierigen Aufträgen an die Be herrscher der südlichen Nachbarstaaten Uganda zu dem berühmten König Mtesa und Unjoro betraut, außer dem durchreiste er mit seinem Gönner die Aequatorial- provinz in ihrer ganzen Länge und Breite. An dem Hose des Königs Mtesa von Uganda verweilte Emin länger als einen Monat. Ans dem Wege nach der Residenz Rubagha überschritt er den Distrikt Muambias, wo er sich von dem Charakter des zum Christentum bekehrten Königs Mtesa überzeugen konnte. Er schil dert dies folgendermaßen: „Ein gesegnetes Land