L4 II. Norwegen.*) Norwegen, dänisch und norwegisch: Norge (sprich: Norre) — 5860 lH M. 1,200,000 Einw. muß zunächst durch seine Naturmerkwürdigkeitcn jedem Reisenden das größte Interesse einflößen. Seine nackten Felsen, seine Eis- und Schneefelder (Bräcn und Jökuls), seine tief her abhangenden Gletscher, seine weitgestrcckten, öden Berg flächen (Fjelds), daneben im schroffsten Contraste seine sonnigen, mit den Hfltten kühner Bergbewohner besetzten Thäler und Schluchten, in denen selbst feinere Obstsorten oft gedeihen, und seine wundervollen, in zahreichcn Armen und Windungen zwilchen steilen Felsen und Abstürzen tief in's Land eingreifenden Fjords: dies Alles muß den Wanderer mächtig anziehen. Dazu kommt noch die Neu heit der hier gebräuchlichen Art zu reisen und die patriar chalische Einfachheit der Einwohner, wenigstens des innern Landes. Wen sollte auch nicht der Anblick einer Nation fesseln, welche, gsring an Zahl, beschränkt in ihren Hilfs quellen, in einem kalten, unwirthbaren Klima zu allen Zeiten ein reges Nationalgefühl und einen seltenen Frei- hcitssinn bewahrt hat, welche einer größeren Freiheit als irgend ein anderes Volk genießt, sich eigentlich selbst re giert und dennoch nie der Gesetzlosigkeit und dem Frci- *) Bon hohem Werthe, namentlich für den Geognosten, ist immer noch Leop. v. Buch'S Reise durch Norwegen und Lapp land. 2 Thle. Berl. 1810. 8. Vgl. damit Na um an n's Bei träge zur Kenntniß Norwegens, gesammelt auf Wanderungen während der Sommermonate der Jahre 1821 u- 22.- 2 Thle. Leipz. 1824. 8. Von neueren Reisebeschreibungen mag nach gelesen werden: Wilib. Alexis Herbstreis« durch Scandina- vien. 2 Thle. Berl. 1828. 8., Otte, Reise durch Norwegen im Sommer 1832. Berl. 1835. 8. u. I,»inx, journsl ok er resiäence in Xorvrs): äurinx tiie 1834, 1835 -rast 1836. 24 «4!Lion. L.onä. 1837. 8. ^