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Vriugerlohn l Thlr. I« Ägr. Heb« etn»«l« Nummer r>/, Ngr Gebübren >ür Lxtradetlaqen ohne Postbesörderuug S Thlr. mit Postbefvrderung 12 Thlr. ZusrrMr «gespaltene BourgoiSzeilel V-Vgr. Größere Schriften laitt unserem PretSverzeichaiß. Urtl»»e, ,vin ». »eSacltomßrlO dt« SpaltzeUe r Ngr. Fllt-t» Otto Klemm, ilniverfitätSstr. »1, ^eenl - r-mvent-' Hatnstraste r-. W 131. Kreitag den 10. Mai. 1872. Bekanntmachung. Der a» L. Mat b. I. fällig« zweite Ter«t« der Gruadfteaer ist nach der zum Hrfch» vom 8 April d. I. erlassenen Ausführungsverordnung vom 9. drfs. Mon. mit 8»et Hfe»«tge» ordeatllcher Gr«»dfteuer vo« jeder Gruad-eueretahett zu «Nichten, und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert, ihre Steunbeiträge aedst de» städtischen Gefällen an 2,, Pf. von der Steuereinheit vo« diese« Tage ad btS spätestens II Tage «ach de«selbe« an die Stadt-Steuer-Einnahme allhter zu bezahlen, -a »ach llblauf dikser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen »iutreten müssen. Leipzig, am 29. Lprtl 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch Laube. St.r«ida AI Verth. teg«d»rs, L vttist.^. ir, -. Vut. Lind«. Locht» «a Rür»d. D-weuie»- s.«. Pos». med Tief»/«« Hchi. r.«t.N,m. Mtnng. >. Dntda, V-tP-l-»- ese», getd- Hanuo»« ! Hahn, a. Loiz», >« vawa«. Larmstodt, M , mck St. ^»ado«. Nord« L » H-t rchziger Tageskalender 1872. IV. Monat April. K. 2. Osterfeiertag. — 50 jährigeS Doctor- Mlium de- Geh. HosrathS und ProfeflorS der Rechte vr. Llbrecht. (Berichte über die Frier dessrlben flehe Tageblatt vom 3. und 4 d M.) - Einrücken de- bisher in Wurzen in Garnison ««seltnen 3. Bataillon- deS 107. Regiment-. — vi L»au«r Kuaur, durch viel- und manuickfach» ibastaerkr, namentlich auch innerhalb Leipzigs, rthalichst bekannt, stirbt. — Der alS Ver- nügunaSvrt wohlbekannte Gasthof „MeuSdorf" drant »» der Nacht vom 1. zum 2 Osterfeiertag »»der. — Beide Feiertag» im Ullgemetuea schöne- Letter. st. Bekanntmachung deS RalhS (veröffentlicht t» Lageblatt vom 4. d M.), die zum Ostertermtn rorkommenden Miethverävderungen betreffend. — SO jährige» Doctorjubiläum deS Geh. RathS, Pro fessor» der Medicin und derzeitigen DecanS der medicinischen Facultät vr. RaviuS. (Berichte über die Feier dieses Jubiläums siehe Tageblatt vom 4. und 8. d. M.) — General-Bersamm« lang de» Pädagogischen BereinS. — Versammlung selbstständiger Kleidermacher beharrt bei ihrem früheren Beschluß nur eine Lohnerhöhung von 8^1, Proc. zu bewilligen. (Bericht über die Ver- saamlung fieb« Tageblatt vom 4. d. M.) 3. Schluß der General-Versammlung de» Päda gogische» Verein-. (Berichte sieb« Tageblatt vom «. >»d 5. d. M^) — General-Berfammlung der Leipziger Lreditbank. (Bericht sieh« Tageblatt so« 5. d. M) 5. Bekanntmachung der Schulinspection (ver- Lssmtlicht im Tageblatt vom 6. d. M.) schiebt de» Termin zur Eröffnung der 3. Bezirktschule »och über den 8. April (der dazu bestimmt war) hi»au«. — Eonstituirung eine» Vereins Leipziger Buchhändler. — General-Vnsammlung der Mägde Herberge (bleibt in Folge ungenügender Betheilt gu»g der Mitglieder resultarloS). 6. Vekauvtmachuvg de» PolizeiamtS (ver- hssrntlicht im Tageblatt vom 8. d. M ), die An- meldivg der Meßfremden betreffend. — Eiu- »eihlluä der Eisenbahnlinie (directe) Chemnitz- Borua.Leipzig. (Bericht darüber flehe Tageblatt vom 8. d. M.) — Stiftungsfest de- Letpziger Turnvereins im SchützenhauS. — Schadenfeuer i» der Nicolatstraße. 7. Lröffoung der Vorstellungen im EtrcuS Renz 8. Die (directe) Eisrubahulinie Chemnitz-Borna- Leipzig dem Verkehr übergeben. — Beginn der E»groS«och« der Osterwtffe. st. vtkanntmachuug de» Rath» (veröffentlicht im Tageblatt vom 11. d. «.), den am 15. d.M. fälligen 1. Termiu der Gewerbe- und Personal- siran betresseud. — Beginn der Ziehuuae» der 5. Elast, der 81. königlich sächsischen LcmdeS lotteri». Ist. Bekanntmachung de» RathS (verSfftntllcht i« Tageblatt vom 12. d. M.), di« Besteuerung der Nachtigallen betreffend. II 50jährige» Buchhändlerju-iläum de» Stadl- rathS Earl Tribel (Firma C. Seidel, Duvcker und Humblot). LL. Bekanvtmachung de» RathS (veröffentlicht im Tageblatt vom 15. d. MtS) fordert die Be- fitz« hirfiger Fluren auf, dem Äbstecken einer von Lreuenbrirtzen »ach Leipzig führenden Eisenbahn keine Hindernisse tu dev Weg zu legen. IS. Versammlung selbstständiger Klridermacher beschließt ri»e von den Gesellen beantragte Eini gung (in Folge eine» vom Comtte der strikendeu Gesellen ausgehenden ManeranschlagS) abzulehnen. — Versammlung in der Westendhalle (vom Verein für Naturhellkund« veranstaltet) beschließt Unter zeichnung eine» Proteste- gegen den von der Kammer angerrgteu Impfzwang. — Anwesenheit de» SroßherzogS Karl Alexander von Sachsen- Weimar. II. Zweiter deutsch-iSrarlitischer Gemeindetag i» der Synagoge; Covstituirung eine» deutschen Temei»drbu»d«S. (Bericht über die Lerhandlun- aen stehe Tageblatt vom 18. d. MtS.) — Waaren- oörse der sächstfchen Cousumveretne im Hotel de Pruste. (Bericht stehe Tageblatt vom I6.d. Mt») — Ansammlung der strikendeu Schneidergesrllen brschlirßl auch ihrerseits von der gefordert«, Lohn- nhötznug von 25 Proc. nicht abzugeheu. (Stehe den 2. m»d 13. d MtS ) IS. Bekanntmachung de» RathS (veröffentlicht im Tageblatt vom gleichen Tag«) dankt für ein der Nicolaischult von Seiten eine» hiesigen Bür gers geschenkte» Capital von 1000 Thlr. zum Andenken seines im Kriege gegen Frankreich ge fallenen Sohne», etneS früheren NicolaischülerS, und bestimmt zu UaiversttätSstipendien für würdig« Schüler dieser Anstalt. — Feierliche Ein weihung der neuen (in der verlängerten KövigSstraße rrbaurtea) Nicolaischult, began gen durch festliche Acte tm alten und neuen Ge bäude, Gründung einer Nicolaitauerstiflung uud Festmahl tm Sckvtzenhause. (Ausführliche Be richte über die Feier stehe Tageblatt vom 16. blS 19 d. MtS.) — Anfang deS UnwerfitätS-Sowmer- semesterS. — Außerorvertliche General-Versamm lung der Leipziger Hypothekenbank im KramnhanS. ^Bericht siehe Tageblatt vom 16. d. MtS.) — Anfang der Ostnmrffe. I«. Einweisung deS zum Director der Kunst akademie (an Prof. Iäger'S Stelle) ernannten Prof. Nie per. 17. Bekanntmachung de» akademischen Senat» (veröffentlicht im Tageblatt vom 20. d. MtS.) fordert zur Betheiligung der Universität-Mitglieder an der Eröffnung der llaiverstlat Straßburg auf (welcher Aufforderung auch durch die Professoren vr. Zarncke, vr. Fleischer uud vr. Frted- berg entsprochen wird). — General.eisammluug deS FrauenbilVungSvercin». (Bericht siehe Tage blatt vom 2l. d. MtS.) Ikü. Wiederholte General-Berfammlung der Mäzdeherberge (siehe den 5. d. M.). Beschluß fassung über theilweise Statutenändtruug. 2V. Antrittsvorlesung de» au» BreSlau be rufenen Professors deS deutschen Rechte», vr. Stob de. — Eröffnung der vom Schreberveretn der Westvorstadt errichteten SountagSschule. (Bericht darüber stehe Tageblatt vom 23. d. M.) LI. Eingehen der Concession zum Vau der Eisenbahn Leipzig-Gaschwitz--Meuselwitz (stehe den 28. Februar). 23. vekauntmachuug de» Rath- (veröffentlicht tm Tageblatt vom 26. d. M.) bestimmt, daß alle die BeznkSschulen besuchenden Kinder ohne Rücksicht auf die HrimathSangrhörigkeit der Elter« jähr lich 1 Thlr. 18 Ngr. Schulgeld zu zahle» haben — Se. köntgl. Hoheit dem Kronprinzen wird an dessen GeburtStag von einer Deputation (be stehend au» vanquier Seyfferth, Professor vr. Zarncke und Kaufmann Scharf) im Auftrag einer Anzahl Leipziger Bürger und Bürgerinnen, al» Dank für de-Kronprinzen glorreich« Führung de« 12. ArmeecorpS uud der MaaSarmee tm Kriege gegen Frankreich, eiu Ehrengeschenk über reicht. — Eiöffnnng der 3. BeztrkSschnle. — Schadenfeuer in der ReichSstvaße (LöhrS Hof). — Beginn de» jüdische» PaffahfesteS.. 24. Bekanntmachung de» PolizeiamtS (ver- kffentlicht i« Tageblatt vo» 26. d. M.) schärst de» HauSeigrnthümerv, resp. deren Stellvertre tern sofortige Anneeldnng aller a«S- und eiv- ziehenden MtetbSpartriev ein. 25. LooSzikhung von 30 Haupt- und 12 HülfS- geschworue» für die demnächst beginnende zweite -Session der diesjährige« Schwurgericht-periode. (NawevSltste sieh« Tageblatt vom 27. d. MtS) — Der Schnetdergesellenstrik« zum größten Theil beendigt; die Gesellen haben ihr« Forderungen nur sehr eingeschränkt befriedigt erhalten. — Cautor WeiSke, langjähriger ConvictStvspector und Organist der Paultuerkirch«, stirbt. 2«. Beginn einer Ausstellung vou hervorra genden Werken de» Buch- und K»ustha»delS auf ver Buchhändlerbörs». 27. General Versammlung de» deutsche» vnch- druckeroeretuS in der Buchhändlerbörst. (Bericht stehe Tageblatt vom 28. d. M.) — Schluß der Ziehungen der 5. Claffr der 81. königl. sächstschru 1,'andrS lotterte. 28. General-Versammlung deS BörstnvereinS der deutschen Buchhändler in der Buchhändler- börse; Festmahl tm Scbützenhau». (Bericht steh« Tageblatt vom 30 d. MtS.) — Schlägerei zwischen Studenten und Dorfbewohneru von Eutr tzsch. 2S. Bekanntmachung bei Rath- (veröffentlicht tm Tageblatt vom 1. Mai), da» Ende der Oster messe betreffend. — Desgleichen (ebenfalls »er- öffentlicht tm Tageblatt vom 1. Mai), die Ent richtung de» 2.Termin» der Grundsteuer betreffend. — Eiöffnnng der neu errichteten städtischen ge werblichen Fortbildung-schale. (Bericht über die Feier siehe Tageblatt vom 2. Mai.) — Kreistag -er Ritterschaft de» Leipziger Kreis«-. — Beginn der Buchhändlermeffe, der gegenseitigen Abrich- nung auf der Börse. — General-Berfammlung de» BereinS zur Gründung de» Verein» von VolkSkiudergärten. (Bericht stehe Tageblatt vom 2. Mat^) — Außerordentliche General Versamm lung der BeretnSbirrbrauerei. — Erste Vor stellung vou Mitgliedern der kaiserlich italienischen Oper zu St. Petersburg im neuen Theater. (Bericht siehe Tageblatt vom 1. Mat.) — Be deutende BolkSixceffr in der Pleißengaffe und am KövigSplatz. 3V. Die Anzahl der im neubegonnenev Se mester die Universiiät besuchenden Sludirendrn beläuft sich am Schluß de» MonatS bereit» auf 2360. — Der Monat schließt mit großer Wärme (schon über 20 Grad tm Schatten). Att, Fünfte Hauptprüfung am Lonservatorium. Dteu-tag, de« 7. Mai. Gesang: Recitativ und Arie au» „Linda" vonDonizettt: Herr Wtllta« Shake speare au» London. Die Auffassung und Wiedergabe der Arie be stätigte im Wesentlichen daS schon früher Uber Herrn Shakespeare Gesagte. Sein Piano erschien jedoch weit ansprechender, al» deö oft ge preßte Forte, und daß er sich mit letzterem in Acht zu nehmen hat, bewies da» Ueberschlagen der Stimm«. «. Vtoltnspiel: 1) Adagio und Fuge für Violine allein (Omoll) von Sed. Vach: Herr Anatole Pa»ly au» Kischineff (Rußland). Herr» Pan ly hörte man wohl allseitig wieder, den» dt« Sololetstung gab Gelegen, die Vorzüge seine» Spiel» noch von etner ganz anderen Seit« her kennen zu lernen. Im Prä ludium entwickelt« oer begabte Geiger einen Ton, welcher, schön und rein, kaum mehr an daS In strument denken li«ß, welchem er seinen Ursprung verdankt. Solch, von allen Schlacken befreite Tonbildunz erfordert ganz gewiegte Studie«, und daß der Spieler auf gute dynamische Schattiruvg, sowie auf charakteristisch« Hervorhebung de- ThemaS in der Fuge bedacht war, konnte man nach solchem Anfang wohl vorauSsetzen. 2) R ö v e r t e vo» V t« u x t« m p S: Herr LoutS Schmidt auS San Francisco. Daß di« heutige Leistung einen günstigeren Ein druck gemacht, als die der dritten Prüfung, läßt sich kaum behaupten. Herr Schmidt spielte mit Leidenschaft und bemühte sich, rein zu spieleu; aber ein unleidliches Kratzen deS BogeuS beein trächtigte die Wirkung de- au sich nicht üblen TonS. Der Sänger und die beiden Geiger also waren bereits von neulich her bikannt. Au neuen Schülern brachte die Prüfung (mit einer Aus nahme) nur Clavierspteler: sieben a« der Zahl, — eine böse Sieben für die Laune uud daS Ge- dächtutß gewissenhafter Zuhörer! Zieht man nun in Betracht, daß schon m allen früheren Prüfun gen daS Clavierspiel dt« meisten Vertreter hatte, uud daß i» deu übrigen Fächer» die Trumpft so ziemlich auSgefpielt zu sein scheiaeu. so dürfte eine engere Auswahl der Stücke, we»tgstenS der Ela- vierfachen, doch sehr am Platze gewesen sein, zumal mit manchen derselbe» weder den Schülern, noch dem Publicum eiu wirklicher Menst geleistet wurde, — und zumal, wenn man in so einer Prüfung schon vor dem Beginn durch di« «»fler- hafte Höflichkeit deS ConcertdteuerS auf deu mög- ltchst rugeu Platz verwiesen wird uud dort, bei hoher Temperatur deS SaalS, geduldig daS Ende abwarten soll! Ehe wir zu« Clavierspiel übergehen, haben wir »och unter O. Lellospiel: ein« Leistung zu verzeichnen: Adagio von Romberg: Herr A«g«E Zieh« auS Greifswald, welche durch den covtrastireadcn Klangcharakter de» Instrument», gegenüber den Clavterprodnc- tiouen en massv, vortheilhaft wirkte und dem jungen, noch io der Schul» begriffenen Spieler rnr Ehre gereicht. Er beherrscht di« hohen Lagen deS Cello mit Sicherheit, strebt nach gesundem, markigem Ton, hätte aber wohl sorgfältiger stim men können. ». Llavieesplel. 1) Concert von Beethoven (0 moU, 1. Satz): Fräulein A»«a LHSlk« au« Celle. Fräulein Thölke spielt« tm Ganzen sehr nett, war auch innerlich an der Lösung ihrer Aufgabe brtheiltgt Freiltcki schien die Spielart LcS Flü gel» mehr Kraft zu fordern, al« die Dame be sitzt; da mußte dann häufig Kraft durch Stoß ersetzt wird«», — ein stet» mißliweS Experiment. Auch hätte Alle» noch natürlicher klingen können, d. h. weniger wie e» ihr, mehr wie r» Beet hoven natürlich ist. Die Schule wird den guten Geschmack deS Fräulein- weiter bilden. Da» Pedal war auck, ihr hülfreicher Schutzgeist. 2) Polonaise von Chopin (L8änr): Herr Walter BrookS auS Hamilton (Amerika). Bei aller technischen Rouünntbe,t hatte da» Spiel toch etwaö äußerst Steife-, Flattrige- und Gedankenlose- Zu Anfang gleich ein ganz fatales vergreifen, noch mchr aber die eher trommelnde als spielende Art, da- Instrument zu behandeln, bewiesen, wie fern dem Aukübendrn noä» der Geist wahrcr Musik liegt. Wenn man so Cho pin spielen will, waS bleibt dann für Kan dren n er übrig? 3) und 4)Conc«rtvonMosck,eleS(6 moll). 1. Satz: Herr Job» Jeffery auS Ply- moulh (England). 2. uav 3. Satz: Herr Victor E«ery auS Czernowitz Ein rhythmisch ficherer, lrgtscher nnd höchst charakteristischer Vortrag, demzufolge die Haupt gedanken de- Stück- trefflich hervort'aten, gab dem Ganzen Schwung und Lebendigkeit. Herr Jeffery ist im Besitz einer noblen, Saiten Pyra- firung, welche er mit musikalischem Verständuiß zu Gunsten deS Stücks verwendete; Herr Emery brachte den Humor und den stimmungsvollen Ge sang in der Composition vermöge eines sehr ela stischen DarstellungStalentS künstlerisch zur Gel tung; besonders glücklich gab er daS Einschmei chelnde deS SlückS wieder, wobei ihm ein lockere- Handgelenk und gute technische Bildung zu Ge bote standen. Mil Freuden wird man sich dieser gelungenen Leistung erinrern. k>) Concert von Beetboveu (bl; ckur, l. Satz): Herr Va«l Klengel auS Leip,ig. Herr Klengel ist «in sehr talenivoller Schüler, welcher in seiner vielseitigen Mustkb.ldung da- b.ste Mittel zur Selbstkritik besitzt; ein« solch« wird ihn gewiß noch zu ganz bedeutenden Resul taten führen; schon jetzt ist ihm eine sehr ge schmeidige Technik (guter Triller, Feinfühligkeit der Finger) urd musikalischer Geschmack nachzu- rühmen. Der Bortrag deS Eoncertö, we.in auch Manche- »u mißglücken schien, machte doch einen sehr günstigen Eindruck. 6) Concert vonHenselt (k'moll, 1. Satz): Herr Manuel Jt««»ez auS Trinidad de Cuba. Der Vortrag de- Hensek'schen CovcertS setzt eine gediegen», besonder- auf ruhige und dabei doch prägnante Tonerzeugung zielende Schulbil dung voraus, welche schon in hohem Grade sied alS «igrnthum deS jungen Pianisten erwies. Sein Spiel ließ da» oft tn weiter Lage sich auSbret- tende Melodiengrwebr stet- deutlich erkennen; weicher Ton, Glanz und Fülle, beseelt durch dt» Wärme und daS PathoS der Empfindung, welche der Satz verlangt, bilden die Hauptvorzüge de- strrbsameu, von allen üblen Manieren freien Spieler-. 7) Concert von Hummel (llmvll, 3 Satz): Fräulein Henriette Herbeek au» Brrltn. Fräulein Herdeck har den Preis de» Abend-'. Hier zeigt« sich am deutlichsten, wie die Technik am Ende nur Mittel zum Zweck werden soll und kann. Die wirklich überraschenden Effect« durch den plötzlichen Uebergang tnS Piano, die äußerste Gewandtheit der Finger, unter welcher di« Tasten bald mit diktatorischer Sicherheit beherrscht, bald kaum noch berührt zu werden schienen, sind nur denkbar al» daS Resultat ganz außerordentlicher und außerordentlich glücklicher Studien. In der äußeren Haltung wäre der Dame mehr Ruhe zu wünschen, bezüglich ihrer Leistung selbst stellt sich ihr da» günstigste Prognosttkon. DaS Stück trat tu all seinen Reizen dem Hörer entgegen und vermochte, so pikant nuancirt, den oft ermüden den Verlauf de- Abend» noch mit einem treff lichen „Ende gut, Alle« gut!" zu beschließen. Carl Piuttt. Deutscher Protestanten-Vereim. * Leipzig. 8. Mai. In der am gestrigen Abend« im gewöhnlichen VereinSlocale (bet Stabl) statt- gesundnen Hauptversammlung der Mitglieder de» hiesigen Deu'schen Protestanten-Verein- erstattete zunächst der Vorsitzende Herr Mac. vr. Binkau, den RechenschafiSbericht auf daS leytverfloffeu« vereintjahr Nach demselben zählte der Verein am letzten Abschluß 7 t Mitglieder, welche Zahl, nachdem 2 gestorben, 2 auigeschieden, 64 aber neu hin,»getreten, sich zur Z it bi» auf 131 ge steigert hat. Die öffentliche Thäitgkett de» Ver ein» erstreckte sich auf 6 öffentliche und 6 Mit glieder-Versammlungen; überdteß hat der Verein GelegenhFt gehabt, sich bei allgemeinen Anlässen HLt>g zu zeigen, so z V auch m der Jesuiten»