84 Kleine Missions-Bibliothek, das trotz mancherlei Mängel umfassendste, gründlichste und kritisch gesichtetste missionsgeschicht liche Werk der gesamten deutschen und außerdentschen Misiions- literatnr, wärend der wertvolle Allg. Miss.-Atlas desselben Verfassers bereits hier und da veraltet ist und eine zweite Auslage dringend nötig machte. Kalkars 2bändige Geschichte der christ lichen Mission unter den Heiden, die sich allerdings da durch auszeichnct, dass sie auch die römisch-katholische Mission, und zwar in ziemlichem Umfange und auf Grund umfassender Quellenstudien, zur Darstellung bringt, können wir freilich weder als eine bedeutende historische Leistung, noch als einen ganz zu verlässigen Fürer empfehlen. Dagegen sind die kürzeren Arbei ten von Christlieb: „Der gegenwärtige Stand der evangeli schen Heidenmission", und besonders das Nachschlagebuch von Gundert: „Die Evangelische Mission, ihre Länder, Völker und Arbeiten", jede in ihrer Art vortreffliche Leistungen, denen gleich falls die englische Missionsliteratur ähnlich solide Rundschauen nicht zur Seite zu stellen hat*). Bezüglich der missions-litera rischen Leistungen steht allerdings nicht der Quantität, aber un bestritten der Qualität nach Deutschland an der Spitze des Protestantismus. Wir beginnen unsere Rundschau mit Amerika. Bereits seit 1721 begann Egcdc und seit 1733 die Brüder gemeinde die Mission in Grönland. Die schwierige Sprache, das unwirtliche Land, die Zerstreuung und Stumpfheit der Bewohner machten und machen bis auf diesen Tag die dortige Missionsarbeit zu einem rechten Geduldswerk. Dennoch hat die christliche Treue Stand gehalten. Von den o. 10000 leider immer mehr aussterben den Eskimos, welche, auf viele kleine Ansiedelungen zerstreut, Grönland noch bewohnen, sind nur noch einige hundert, weil sie fast unerreichbar sind, Heiden. Auf 8 Stationen hat die dänische, auf 6 die brüdergcmeindlichc Mission die Christen möglichst zu ') In der folgenden Rundschau, die sich hier und da an die genannten Werke anschließt, werden dieselben nicht Weiler citirt, sondern nur die Spe zialliteratur angefürt werden.