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22 und zu gebrauchen" Math, Die Missionsgedauken des Freiherrn von Leibnitz; Kramer, Aug. H. Francke I, S. 256 ff.). Nun ist das ebenso geniale wie unpraktische Leibnitzsche Projekt allerdings niemals auch nur zum Anfang einer Ausfürung gekommen, den noch fiel die von dem Philosophen gegebene Anregung nicht ganz auf unfruchtbaren Boden, da sie im Herzen Aug. H. Franckes Wurzel fasste. Diese Nachweisung gehört indes erst in das fol gende Kapitel; jetzt müssen wir eine Umschau in den außer deut schen protestantischen Ländern halten. Vom Anfänge des 17. Jahrhunderts an änderten sich die bis herigen überseeischen Verhältnisse, indem die protestantischen Hol länder, Briten und Dänen die bis dahin wesentlich in den Händen der katholischen Portugiesen und Spanier gelegene Herrschaft zur See erst bekämpften, dann teilten, endlich weit überflügelten. Dadurch wurde auch den protestantischen Nationen endlich eine Thür zu den Heiden geöffnet. Die Niederländer, die seit dem Beginne des Jahrhunderts die Portugiesen aus den meisten ihrer ostindischen Besitzungen verdrängten und nach und nach auf den Molukken, Ceylon, Formosa, Java, Sumatra feste Niederlassungen gründeten (Urown S. lO ff.; Grundemann, Burkhardts Kl. Miss.- Bibliothek, 2. Ausl., IV, 1, S. 6 ff.), entwickelten eine rege Thätig- keit in der Bekehrung der Eingebornen, sowohl der heidnischen als der äußerlich zum Katholizismus übergetretenen. Bezeichnte doch die 1602 gegründete ostindische UÄnäslsinnnisobnxpij es ausdrück lich als einen ihrer Zwecke: in den von ihr unterworfenen Län dern den reformirten Glauben zu pflanzen. Diese alte holländische Mission ist zur Zeit noch zu wenig quellenmäßig erforscht, als dass man besonders über ihre Anfänge ein sicheres Urteil fällen könnte. Möglich, dass sie aus reineren Motiven entsprungen, als man gewöhnlich darstellt. Jedenfalls aber dauerte es nicht lange, so wurden die Missionsmittel unevangelisch. Auf Ceylon z. B. erklärte der holländische Gouverneur, dass nur solche Eingeborene, welche die helvetische Konfession unterzeichnet, eine Anstellung, sei es auch die allergeringste, bei der Regierung erhalten oder über haupt den Schutz der Gesetze genießen könnten, worauf sich tau sende zur Taufe drängten, die man keinem verweigerte, welcher