11 wird und verkündigt, alsdann ist die Botschaft vollbracht und al lenthalben ausgericht, dann wird auch zutreffcn der jüngste Tag. Es ist eben um diese Botschaft der Predigt, als wenn man einen Stein ins Wasser wirft, der macht Bülgen und Kreise und Strie men um sich, und die Bülgen walchen sich immer fort und fort, eine treibt die andere, bis dass sie an das Ufer kommen. Also gehet es auch mit der Predigt zu: sie ist durch die Apostel an- gesangen und gehet immerdar fort und wird durch die Prediger weiter getrieben, hin und her in die Welt verjaget und verfolget, wird doch immer weiter denen, die sie zuvor nicht gehöret haben, kund gemacht, wiewohl sie mitten unter dem Wege ausgelöschet und eitel Ketzerei wird". Hier hätte es so nahe gelegen und man erwartet cs bestän dig, dass Luther sagen würde: wir müssen die von den Aposteln angefangene Predigt auch unter den Heiden (Nichtchristen) fort setzen; aber dieser Gedanke liegt ihm ganz fern, er macht nie eine Andeutung, aus der man schließen könnte, dass er eine direkte Heidenmissionsthätigkeit für geboten halte. Auf Grund dieser Zeug nisse wird man also weder Ostertag (Übersichtliche Geschichte der Protestant. Missionen), noch Plitt und Kalkar beistimmen können, dass Luther „jede Gelegenheit ergriffen, die ein Text des göttlichen Wortes ihm darbot, um die Gläubigen an das Elend der Heiden nnd Türken zu erinnern, und zum Gebet für sie sowie zur Aus sendung von Predigern unter sie kräftigst aufzufordern", dass er „den Missionsbefchl des Herrn an seine Kirche nicht vernachlässigt" nnd dass ihm „der klare Blick nicht gefehlt habe" für das Werk der Heidenbekehrung. So schwer es uns auch werden mag, uns in diese Thatsache zu finden, so dürfen wir sie doch nicht ver schleiern: der Blick in die Missionsaufgabe der Kirche hat dem großen Reformator wirklich gefehlt. Und nicht ihm allein; er hat auch Calvin gefehlt, der in seinem Kommentar bei dem Mis sionsmandat Christi gleichfalls mit keinem Worte von einer fort gehenden Missivnspflicht der Kirche redet, sondern allerlei polemi sche Ausfälle gegen Rom vorher und nachher anknüpfend nur ganz objektiv und historisch bemerkt: Hie LRristns sudlato äiserinnus Asntss aegnat lluäasis et utrosguo xromiseus iu kosäeris soeiy-