können uns also auf Spezialieu uicht eiulasseu, bemerken daher nur, dass es in ihr doch wahrlich an geistlichen Gestalten, an apostolischen Männern nicht fehlt, dass nicht bloß in mechanischer Weise missionirt und lange nicht überall Gewalt in Anwendung gebracht worden ist, wie gerade das Spezialstudium überzeugend beweist. Und zweitens vor dem Spiritualisiren. Wir haben es in der mittelalterlichen Mission im Unterschied von der apostoli schen wesentlich mit b arb ari schen Völkern zu thun und selbst die damaligen Träger der Mission in der Mönchskutte wie im Fürsten mantel standen auf einer ziemlich niedrigen Kulturstufe. Die ganze Atmosphäre war eine rauhe, um nicht zu sagen rohe, es war ein eisernes Zeitalter und die Menschen, die in ihm lebten, von der bem Schlag, ein Zeitcharakter, der natürlich auf Kirche und Mis sion nicht ohne Rückwirkung bleiben konnte. Abgesehen davon, dass niemand mehr geben kann als er hat und dass die Menschen jener Zeit weniger empfindlich waren gegen Waffen weltlicher Rit terschaft als wir heute — so lag in der tiefen damaligen Civili- sationsstufe zwar nicht eine Berechtigung, aber jedenfalls eine Ent schuldigung für die mancherlei weltlichen Missionsmittel, welche in Anwendung kamen. Wir erleben auch heute ähnliches. Wenn z. B. England einen Krieg gegen Asante fürt, oder Ketschwayo oder Se- kukuni des Thrones entsetzt, oder in seinen Koloniecn durch Ge walt gewisse heidnische Greuel beseitigt, so sagen wir auch, dadurch werde ein Missionsdicnst geleistet. Das ist ja nicht dasselbe als was z. B. Karl der Große gethan, aber es ist doch ein Analogon — ans dem 19. Jahrhundert, wo schon der allgemeine Kulturzustand modifizirend wirkt. Dazu besitzen wir heut ein ganz anderes Maß geistlicher Erkenntnis als die Kirche des Mittelalters es besaß, und diese, nicht bloß die mittelalterlichen Missionare, muss man für das vielfache Fehlgreifen in der Wahl der Missionsmittel ver antwortlich machen. Eine entartete Kirche kann auch nur eine ent artete Mission treiben. Vornehmlich trägt der verweltlichte äußer liche Kirchenbegriff eine Hauptschuld, wenn hinter den Missiona ren so oft die Heere der Eroberer standen, und es eigentlich keine missionirenden Gemeinden, sondern im großen und ganzen nur mis- sionirende Mönchsorden und Fürsten gab (Jakobi, Zur Missions-