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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187207144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1872
-
Monat
1872-07
- Tag 1872-07-14
-
Monat
1872-07
-
Jahr
1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1872
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L. lrnte, eu g.hr lqre !üi. ü. dnitzer Ot4r lLL- t», »t«, häOitcht» e Pnvel- lxlan b« ttwlt«, «mH. >licuw m » neueste, -röck« vm t< Zahm d Ken b«. . <>. »rot ir, Wäichrei Sharl-, »er »erden »» s. « brik «n Lauert gehe aüa M- Bester von .fi.dlt»«» v7 0«pr und Erste Lcilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Sonntag dm 14. Juli. 1872. Tagesgeschichlliche llrberficht. I der «hetnprovin, um. «-stN-«. » ^ . ... I Charakteristisch für die Beziehung« zwischen Ruß. vo friedlich di« «u-stcht« iw gegenwärtigen I ^d und der Enri. ist da- Gerücht, der Papst Moweal auch erachtet wnd« können, so sollen, I hgk jn einem Schreiben an den Kaiser Alexander ^ „Magdrb. Ztg. aus Berlin geschrieben I Gafifrrnndschaft diffelben für die au» Deutsch, wnd, doch di« noch » Au-ficht stehenden Orga- I x,vd au-z«wiefe»rn Jesuiten nachgesucht. Ist die nilatiou-Lnd-ruug.n, wie di« Neu de- Nachricht begründet, ,o darf mau in der That wassnung der Infanterie tu dem Maß» be» I yje Antwort de» E raren gespannt sein, ichleuniat wndeu. um spätesten- bi- zum nächsten ° ° ° 7 " ' ^ Frühjahr ihre volle An-, und Einführung zu Seit ewigen Tagen circultrt b» Wittenberg ° > nieder eruwal da- Gerücht, daß dt« Staat», rrgteruvg die Aufgabe Wittenberg» al» eine» findrn. vre gleiche Regsamkeit Lußnt sich auch der der bayerisch« Armee. Dt« Einführung des,. ^ . - .. ^ preußisch, deutschen Exercirreglement» wird dort «sten Platze», wcun nicht schon beschloffen. so doch für sämmtlich. Infanieriereglmeuter und Jäger-1 i» Aussicht geuomm.u Hab.. Die Veranlassung ütaillon. bi- »um 20. «ugust bewtrkt «erden. d«,u hat wohl d,e ergangene Ordr, gegeben , die wonach per Bataillon bi- AuSgaug October noch I ^ diese- Jahr beabsichtigten sorttficalortschen je 280 Mann der Reserve auf j, 20 Tage ein- Arbeiten möglichst zu beschränken. Ein« gleiche berufen und während dieser Frist in dem neuen I Weisung dürfte indessen auch nach andern Orten Exercttium und in der Handhabung de« neu- ^ «rherlt worden s.tn. Wahrscheinlich deab- et,geführten Werder. Gewehr« eingeübt «erden tätigt die StaalSreg erung dl« B.ffstiguvgSfrage folLu. Die Neubewaffauvg der bayerischen In- «u der Hand der reichen Erfahrungen. d>e übn fanlerie mit dem vortrefflich« Werder-Gewehr Anwendung der weittragenden gezogene« Geschütz, ist außerdem bereit« abgefchlvsseu. vom nächsten S.egri, Festungen im letzten Kriege gemacht wurden, Frühjahr ab würde sich demnach die Infanterie- «uer erneuten gründlichen Prüfurg zu unter, bewaffn»»« der gesammten deutschen Armee der I Ah«n. An etne Schleifung der in ihrer jetzigen der französtschm Arme», waS da» neue deutsche Erstatt allerdings nicht lange haltbaren Festung «ptirte Gewehr angeht, nahezu gleich, wa« hin gegen da- Werder-Gewehr betrifft, bedeutend über wird indessen kaum zu denken sein. E« scheint vielmehr in den Intentionen de» KriegSminiftertuwS legen befinden. Bi» zu dem gleichen Termin liegen, in Wut,nberg ein befestigte-i!agrr an- wnd ebenso die deutsch, Artillerie in der rul'geu und zu dem Sude die domrntreuden Höh.n^ G.schvtzzahl wieder ein Uebergewicht über die we che in einer E»ifir°u°g von c.rca '/, Merl« stavzöstsch« gewonnen habe», indem derselben ^»uf dem rechten Llbufer di« Festung umgeben, erforverltchenlall- dt« dahin 32 neu. Batte- mtt starken Bef.sttgung.n zu versehen Mehrfach rien hinzutreten «erde», «ei der Antauer > ist bereitS auch von der Einrichtung eine- solchen friedliLer Zustände soll hingegen, wir verlautet,! ^agerS bei Jüterbogk di« Red« gewesen. Verde dt. Steigerung der vatteri.zahl bet den !üd- Lag-r di. sich ^ 'Utg d.e Hand zur Un^r. deutschen Corp« Nr. 13, 14 und 15 nur all- Atzung reichen könnten, würden dann di» Be- müblta brwirtt »erden. und steht die Errichtung strwmuog haben, durch Aufnahme einer durch dt« der t3 Batterien, welch, denselben »ach ter reu« I Ungunst der Umstände auf die Defersioe b«. Artillerie. Organisation zuwachsen »Ürdeu, dann I A-^ikleu Armee die Hauptstadt de- Deutschen wahrscheinlich erst im Laufe mehrerer Jahre ,u R^cheS gegen einen von Süden erfolgenden feind gewärtiz«. Roch wird vrrfich«rt, daß Deutsch land spätesten» bi- zum nächsten Herbst, auch »n der Lag« sein würde, bei dem preußisch,» Garde lichen Stoß zu decken Di» „Essener Z'g " meldet au- Essev, 11. Juli: Heute Morgen find auf den unserer Stadt be- corpS, wie bei den Linien-Armrecorp- Nr. 1—12 > ua<yKnien 5 Gruben wiederum 60 Bergleute urb dem 15. Armrecorp- vöthizettfall» sofort «ehr al- gestern, mithin in den letzten 3 Tagen »»den der Ausstellung der Ersatz-Bataillone diel itzo Mann mehr al- in der vergangenen Woche Errichtung vou vierten Feldbatatllonen eintreien I einaefahrev. — Heute Morgen begeben sich di« zu lassen, wa- einem ArmrezuwachS von 1!4 Ba- > Delegirtrn einer zedrn Zech« zu der betreffenden taillonen, oder m,hr al« vier vollen Armrecorp« Repräs.ntantschaft derselben, um al« Depulirte -leichkäme. Die Umwandlung der im Feld,uz« l p« Belegschaft die event. Antwort auf di« früher vo» 1870—1871 erbeuteten Ehaffipot - Gewehre, I gestellten Forderung^» «inzuholen. — Di« verg- dereu Zahl zu etwa 400,000 angenommen »erden l ieut«, welche gestern »ü»u hier au- nach Ruheort kann, wird al- in voller Ausführung brz ichnet und I gegangen sind, um dort am Hafenbau Beschäfli» dürft« vorau-sichllich bi» zu dem gleichen Termini gung zu nehmen, find dem vernehmen nach un bewirkt «erden. Auch für da- neu« deutsche I verrichteter Sach« wieder von dort abgezogen, tn Hinterladnng-aewehr sollendieBrsttllungen I dem der betreffende Unternehmer die ihm von bereit- au-gegrben sein, doch würde, selbst wenn l »wem Schachtmeistrr zugesührten Bergleute vich dies« Nachricht sich bestätigen sollte, dessen Ein-1 aU Arbeiter anuehmeu wollt«, und wurde seiten- führuug bei der erforderlichen Zahl von nahezu I der Letzteren die Unterstützung der Behörde au zwei Millionen Gewehre immerhin noch Jahre g„ufen. E« gelang indeß, eine friedliche Verein ans sich warten lasten. baruvg dahin zu erzielen, daß den Bergleuten Dir ultramontan« Presse, sagt die „Spe-l deren Zahl ca. 600 gewesen ist, von dem Unter «ersche Zig ", verfolgt die Bkwrguvgeu innerhalb I nehmer da» Reisegeld kür di« Hin- und Rückfahrt der protestantischen Kirche mit dem erficht-! vergütet wurde. Nach den letzten Erhebungen de- lichen Bestreben, di« kämpfende» Parteien an l trug die Anzahl der Bergleute, welche b.« zum einander zu Hetzen und Alle« hervorzuhrben, rrsp. I 10. Juli incl. auf den strikenden Zechen wieder zu übertreiben, wa- irgend al- Zeichen der in-! angefahren waren: 1783 unter Tage und 1608 nere» Ansetzung gedeutet werden kann. E» «Sr, l über Tage, zusammen 3391 Mann. — Auf der ihr uatttrlich Nicht-erwünschter, al-»enn sie die l Krupp'scheu Gußstahlfabrik finden z. Kraft de» deutsche« Volk-, welche- sich heute mit l Entlastungen derjenigen Arbeiter statt, welch« so mächtiger Energie gegen da» Joch de- Roma- durch Agitation für den christlich-sociale« Ar ui-mu- gekehrt hat, dadurch abschwächen könnte,! beiter verein, dessen Organ, di, „Essener Blätter' daß st« die kläglichen dogmatische» Zwistigkeiten I io letzter Zeit feindlich gegen Herrn Krupp auf innerhalb der Protestanten schürt. L»e Parteien I getreten find, irgend besonder« hrrvorgethan haben der evangelische» Kirche solltim au- der lauernden — Um de» Jesuiten, welche unsere Stadt zu Schadenfreude, mit welcher die „Germania" bald verlosten gedenke», Reisemittel zu verschaffen, uuter- dt« von preußische» Lonststorie» augestellte» Di»- l nah««» gestern zwei Bürger unserer Stadt eine riplirunuutnsuchaugev, bstld di« Erklärungen de« Straßevcollect«. Dieselben wurden indeß von der ProtestamenveretN- verfolg stllr sich dm Schluß f Polizeibehörde abgefaßt und ihre Bestrafung ist ziehen, daß e» hohe Zeit ist, Frieden unter ein ander zu mache» und die HLu-lichen Kämpf« zu bereit« erfolgt. Trotz der ParlamentSruhe ist die Stimmung in rückmtr» zu lasten. Zu diesem Friede» gehört Oesterreich keine grwültziich». Di»Verathungen vor Allem, daß die «tssolgung-fucht, die sich welche gegenwärtig in Wien unter de« Kaiser« einzelner kirchlicher Behörden bemächtigt hat, de- g m Lvten unter vr« xatfer- Borfitz über die Borlagen für die demnächst in stnilt» unschädlich gemacht werde. Di« Herren P,g abzuhaltmden Delegationen im Gang, sind sollte» sich do<b vor dem Vorwurf hüten, daß sie > stellen dem vernehmen nach namhafte Au-gabe di« päpstliche Jnfalltbtlität im Kleinen vachahwen I Erhöhungen, besonder- für di« Armee, in AuS wollra. Auf der ander» Seite freilich sollte man fichk. Di» neuesten Ernennungen ron Statthaltern auch muerhalb der freiere» Richtungen alle in CiSleithanien vermehrm die kühle Stimmung, Schritte vermeide», welch, dm Borwurf eine» pa mau längst tiefergreifend, «aaßnahmev für von dem Boden der Kirche gänzlich abgrhendea die höheren Verwaltungsstellen mit Ungeduld er- JndidtdnaliSmu« nach fich ziehen können. war,er hatte. Auch di, Unthätizkeit de» Herrn Bei der Ausführung de« soeben verkündeten v. Stremcyr auf dem Gebiete von Schule und Jesuiten.Gesetze», welch» bekanntlich den f Kirche wurde so lebhaft erörtert, daß da-Gerücht einzelne« Regiernuge» »ach Maßgabe der vom Vuvde-rath seftgrstellteu Anordnuegen vorbrhal Glauben fand, der an Gicht erkrankt« Minister werde zmücktreten. Dagegen wurde von officiöser tm ist, wird mau zwstchm deujeviuen Keflsttzun-1 Seit, erklärt, da- Cabiuet Auer-perg betrachte stch gen zu unterscheiden hadere, welche obligatorisch find, I in allen ReglernngSavgrleaer Heiken für solidarisch, »ir die Auflösung der Jesuüenutederlvffungen Da- Eintriffen von Jesuiten au- Deuischlard in dimer» spätest»»- - Monaten und die Au»-1 Krakau uvd P.ag rief etne heftige Polemik der schließ«»- de, Mitglieder de« Orden» »»» jeder liberalen Blätter gegen „die Jesu'trnivvafion" Tbäogknt tn Kirche und Schule, und dm frciil- I herror. In Ungarn dauern dir Wahlen mit taticen Bestimmung«, wie die vollständige AuS-1 gutem Erfolg« für dt« Deakisten fort, obwohl in «elsvug der autländtschm Mitglieder de» Orden» ! der letzten Woche die Opposition mehr Sieg« all and dir Untnsaanng de« Recht- zum fernere»! zu Anfang de» Wahlkampfe» zu melden halt, Ausenthalt« an dem jetztzen Wohnort« geg« "" Mitglieder de» Orden», welch« da» deutsche In dipeNvt besitzen Nach de« Jntevtiovm der preu . ätschen Regierung zu schließe», dürft» die generelle l kroatisch, Landtag druu endlich die Adresse an den jetzigen Wohnorte gegen I Man erwartet zuversichtlich in Tran-letthavien , welch« da» deutsch« Ja. j für dt« nächst« Session dev Anfang eine« durch. gretfendm Reformwnke». In Agram hat der Anmrlduugm für die Weltausstellung in Wien, >t« am 30. Juni geschloffen wurden, babeu ein Resultat ergeben, da- tu der offictellen Ueberficht der „Wiener Ztg." al- „glänzend" bezeichnet wird. Dir französische Nationalversammlung ist »och immer in Steuerfragen vertieft. Bei der »rinclpiellen Abstimmung über dt« Besteuerung Ziffer der Handelsumsätze wurde dies« Steuer mit einer schwachen Majorität von 51 Stimm« abgelehut, ein von de« Finanzminister errungener >arlameutarischer Erfolg der Regierung. Letzter« zat auf derartig« Erfolg« um so mehr Werih zu egen, al- vou Seiten der Rechten kein Mittel unversucht bleibt, de« gegrnwärtigeu Zustand Zraukretchs, rrsp. seiner Regierung zu diScrrbttiren und die eigeue Herrschaft oder die Rückkehr zur Monarchie anzuempfehleu, «in Treiben, bei welchem di« Orleanisten uüt dm Bonaparttstev gleichen Schritt halten, weniger um Frankreich» willen, al- au- Furcht, daß di« Gegenpartei «inen vor- pruvg gewinnen könnte. AlS Hauptaegenstand >eS Angriff» für diese Leut» muß noch immer di« Couventto» mit Deutschland herhallev, und dt« Patrte" läßt sich sogar einen langen Brief au- Deutschland schreiben, in welchem „rin im AuS- land« lebender Frarzose" den Vertrag, welchen olle gemäßigten Parteien billigen, die deutsche Politik und schließlich die Regierung de« Herrn Thier- auf da- fetudseligste anzreift. Nacd den Empfehlungen, mit wrlchen da- donapartlstlich- klerikale Blatt den Brief begleitet, scheint derselbe, fall- »r kein reda-lionelle- Machwerk ist, au- diplomatischen Kreisen zu stamm«, welche die heutige Verfassung Frankreich» ,,al» di« Grund läge seiner diplomatischen Jsoliruvg" betrachten und Frankreich vor die Alternative einer „P ün» derung durch Radikale oder rin»- Vormarsch^ der Deutsche» bi- zur Saoue" stell«, fall- die conservattv«, b. h. die klerikale Partei nicht da- Heft in die Hand bekommt. WaS geschehen würde, wenn derselben ihre Pläne geling«, unter läßt der Verfasser zu sage». Constatireu aber »oll« wir, dag di« Phrasen von „rengeanLv", die Spuren der Politik de- Rachrkriegr». fast ausschließlich tu diesem Theil der franzöflsch« Preffe zu stad« find. Di« französisch« UnterrichtS-Eommisfion hat ihr« Bericht erstattet. Alle- Phrasenbetwerk- ent kleidet, spricht fich derselb« gegen de» Schul zwang au». Di« Eltern soll« nach wie vor volle Freiheit behalt«, zu »Utscheid«, ob ihre Kinder Etwa» lernen sollen oder nicht. Auf tie sog. „moralische Verpflichtung", welche die Com Mission zu betonen für gut befunden hat, wird kein vernüufliger Mensch etwa» geben. Damit ließ« fich bei ur-, die wir di« Wohlthat dr» Schulzwangr» seit hundert Jahren kennen, viel leicht mäßig« Früchte erzielen. Der französische Bauer, der mitten in der heißesten Arbeitszeit zu wähl« hat, ob er sein« Sohn in die Schul« schick« soll oder nicht, wird über dt« „moralische Verpflichtung" lachen. Mit Recht sagt der „TrwpS" von dem Entwürfe: „Die- Gesetz ist eia Actmstück an» einem andern Zeitalter, eiu- gegeben vou unheilbaren Vorurt heilen. Der Geist d«S Hru. Dupauloup, feine- HauptschöpferS. findet sich tn jeder Zelle wieder. ES ist merk- würdig, wie fich di« engherzigsten Bestimmungen hier mit dem trügerischen Scheine de» Liberalt» mnS schmücken, mit welcher Geschicklichkeit dem Gesetze der Anschein gegeben ist, al- begünstige «S die Freiheit de- VolkSuntrrrichtS, während in Wahrheit sein« hervorragendste Wirkung ein« systematische Begünstigung de» Unterricht- vou Seit« geistlicher Orden und Bruderschaften sein wird." Uebrigrn- hat stch die Commission mt der Regieruug geeinigt, daß ihre Lorfchläg« erst im uächflen Jahr» zur Berathuug gelaugeu sollen Homöopathischer ließe fich die Angelegenheit in der That nicht behandeln. In der groß« Umbildung, welche stch gegen- »Srltg in den politischen und socialen verhält »iffen England- vollzieht, lauf« zwei Strö mungen nebm einander. Die «in», der Versuch auf gesetzgeberischem Wege die alten Einrichtungen de» Lande- gewiffermaß« zu modernistr«, jener allgemeinen Schablone zu nähern, nach welcher allmälig alle größer« Staaten de- Continent» ihr StaatSwesea eingerichtet haben; di« ander», unter Mitbenutzung der vou jener ersten Richtunz erzielten Erfolge — weit über dieselbe htnau- geh-nd. Ist die erster« vorzugsweise darauf ge richtet, da- traditionelle Uebergewicht der gruuv- besitzend« Claffen zu brechen, welche Jahrhunderte hindurch England fein« berühmtesten Staats männer, Heerführer, Flottrnadmiral« und Paria «eutSmitglteder geliefert hrbev, und den Schwer puuct de» Staat-leben» dem Einfluß einer mäch tig« Plutokrati« uuterzuordu«, so weiß jene »weite Richtung mit der erste» sehr wohl gleichen Schritt zu halte», ihr gewiffermaß« Zug um Zug zu folgen und jenen Elementen, denen r» dereit- gelungen ist, dem heutigen England ihr Gepräge »ufzudrück«, dt« fast sicher« Aussicht zu eröffn«», daß sie sich der Früchte ihre» langsamen und mühevollen Stege- nicht lang« erfreuen «erden. Au-weifung der au«Iä,dische» Jesuttrn — und da» ist di» vrrhäli« ßwäßig zahlreichste Kategorie — tu Kmzr« «folg«, sowie die Uotersagung de» Aufenthalt» der »iuheiwtseben Mitglieder de» Ordeu» i» de» Lande-ttzeilen mit polnischer Be- Kaiser zu Stand« gebracht. Die Errichtung etue- russischeu Generalkonsulate- in Pest wird von d« urgarisch« Blätter» al- ein neuer Bewei- lür die jetzt sichtbar gebessert« Bestehungen Oellnreich Ungarn- zu Rußland begrüßt Die Die groß« Streitfrage zwischen Oberbau- und Unterhaus in England scheint ein« friedlich« Verlauf zu nehmen. Di« Lord- haben von ihrem wichtigsten Amendement, »onacb dt« aeheime Ab fiimmuug iu da- Belieb« de- Wähler- gestellt werden sollt«, Sbstaad genommen und, mit An nahme der von ihn« ttoaeiüh-l« Bestimmung. welch« dem Ballotgesrtz« ein« provisorische Trltunz auf acht Jahre giebt, auch all« ander« weseui. ich« Abänderung« fallen lasten. So wird rin» kiviguvg der beiden Häuser wohl zu erzielen «in. Nicht minder wichtig ist eiu friedlicher Ver. letch auf auderem Gebiete. Ein« große Arbeit»- instelluvg der Maurer ist durch «tu» veruüuf- igeu Compromtß zu End, geführt worden, uns e» ist nur zu hoffen, daß bald auch die Bau- chreiner uud Klempner dem guten Beispiele olgen werden. In London tagt gegenwärtig der uternattoual« Strafreform -Congr«ß, auch Ge- ävgniß-Eongreß geuannt, dessen Zweck schon au- »iefeu beiden Benennungen erkennbar ist. Bon ltvtngston« sind gute Nachrichten etugetroffe», seren beste ngtvrlich di« ist, daß er uock» unter >en Lebenden wandelt. Der Amerikaner Stanley zat ihn tn Udschidfchi am Tanganytka - See auf- zefund«, konnte ihn jedoch noch nicht zur Heim- ehr beweg«, da der große Entdecker dt« Nufrage »iS zum letzt« Punct« lösen will. Er glaubt. )« Quellfluß de» alt« heiligen Strome» lln Chamdrze unter 10 und 11« S. Br. erkannt zu zab«. Zur Präsidentenwahl in Amerika. Di« nächste Prästveutevwahl in Amerika ist namentlich für di« Deutschamerikaner von höchster Wicktigkeit un) deshalb auch für un- von Interest«. LS kann unS nicht glrichgülttg sein, wer drüben n den Vereinigten Staaten den Präfidentenstuhl besteigt; jedenfalls müßten wir eS aufrichtig be sagen, «enn ein so einseitiger und geradezu charakterloser Mann wie Horac» Grerley, durch dir Wahl an die Spitze gelangte, abgesehen von dem Cardidat« der Vicepräsiventschaft, Mr. Brown, welcher gleich Gcreley Tcmperanzler. aber nur mit Worten, denn er ist al- notorischer Säufer hiniängltch bekannt. Zum Glück ist di« Candidatur Greelry'S so gut wie al- abgethan zu betracht« und «S handelt sich augeubltcklich hauptsächlich um die Wiederwahl de- jetzigen Präsident« UlyffeS Stmpson Graut, welcher namentlich von der republikanischen Partei der Deutschamerikaner, trotz Senator Schurz und Grnoffen, auf den Schild gehoben wird. Freilich von feinen Gegnern wird Alle- aufgeboten, ihn zu verdächtig«, und dies« vielfach« notorischen Unwahrheit« «erd« sogar von deutsch« Blättern, d. h. solchen, die im Deutschen Reich erscheinen, colportirt! Urbrr Senater Schur» und Brow i nur so viel, daß sie persönliche Feinde Grant'S sind; ander- verhält e- fich mit dem Senator Sumner uud Horacr Greeley. Elfterer hat Grant nach allen Sciten hin in einer geradezu schamlosen Weise verdächtigt, wurde «der vou de: angesehenst« Journal« gründlich entlarvt; gi».; doch Sumner iu feiner Anfeindung Grant'» st- weit, daß er den Name» eine- groß« Todten Stau ton, mißbrauchte. Tr hat stch durch dies- Schandthat um seinen ganzen politischen Cribtt gebracht, und wir können über diesen Lebendigtodteu zur Tagesordnung übergehen. Zuuächk sei Horace Greeley mit einig« Worten velruchtet, er, der un- «in Bild der Charakterlosigkeit tn höchster Potenz zeigt. „Ein früher trotz feiner Narrheiten hochgeachteter Mann, der au» wahnsinniger Eitelkeit und Herrfchgier alle seine Grundjätz« verleugnet und feine Ehr« umbriugt — ist ein überau- trauriger Anblick", sagt von ihm die „Illinois StaatSzettung." Seit ihn da-PräfidentschaflSfieber ergriff«, hat er sogar feinen ein Menschenalter hindurch geführten rühm lich« Kampf für d« Schutz der nnhetmtsch« Arbeit v,rl«uguet, kurz der Schutzzöllner wurde über Nacht Freihändler, ja noch mehr, er bekämpfte da- Programm von Schur, und Brown beharr lich, bi» dies« Antipoden ihn selbst al- Präfibent- schaftScandtdatea uowinirtrn. Und feine journa listisch« Krastfprache trat noch tm vorige» Jahre für Grant tn den wärmsten Au-drllckcn rin: er vrie» die ehrliche und sparsam, Finanzpolitik Grane'», der da» in seiner Jnaugraiion-kotschafl gegeben« versprechen redlich gehalten, die Ein nahmen vermehrt, die AuSgabrn und Abgaben vermindert, dt« Nationalschulv reducirt, den durch deu Bürgerkrieg und die schlecht, Verwaltung Johnson» erschüttert« Credit der Republik gänzlich wieder hergestellt und dem Land, Wohl stand, Fried« und Wohlfahrt gebracht Hab». Ja iu einer um jene Zeit tm New- Yorker republt- kaursch« Exrcutivcomttö gehaltenen Rede befür wortet« Greeley förmlich die Wtedererwählurg Grant'» »um Präsident«. Seit Greeley diese damals so schlagend vou ihm motivirten Unheil« Über die politische» Be strebung« von Schurz-Brown und über di« Leistung« Grant'» gefällt hat, ist nicht» erfolgt, womit sich ein» Aendennlg Vieser Unheile oder gar eine völlige Umkehr derselben in ihr Gegeu- rheil irgendwie rechtfertigen ließe. Aber heut« sehen wir Horaee Greeley aus demselben Stimm» -eitel mit Brown; heute wirst er tm Bund« mit Brown und Blair und womöglich auch mit Schurz um die Stimmen der Demokraten und Freihändler; heute stellt er den Prästsenten Grant wie einen Verbrecher, wie rin« Buben uud Dummkopf hin und sucht ihn und mit ihm di« republikanische Partei zu schlagen. Heute ist er au- wahnsinnigem EgoiSmu» mit Den« verbün det, vor deren verderblichen Anschläge» er »och vor einem Jahre feine Mitbürger so eivdrtnglich »arnte ; heut, thut er voll raseuder Shrgier da», wa» er uoch vor «iuem Jahr» al- ein Verbrechen
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