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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187207144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1872
-
Monat
1872-07
- Tag 1872-07-14
-
Monat
1872-07
-
Jahr
1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1872
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3292 ! > ! l v i Schicksal hitl« mehrmals verworfen z» »erden, durch da- Gewicht der Verhältnisse aber schließ lich doch zur Geltung kämen; er verwahre sich namentlich dagegen, daß derselbe engherzig sei. Leipzig Hab« nicht die Pflicht, so große Summen für Fremde auszugrben. Dt, Zahlen liefern den Nachweis, daß Leipzig »in,- seiner Gymnasien vorwiegend sür Richlaugehörige der Stadl unter halte. Es sei Sache des Staates hier eiozutre- tev, wie dies auch anderwärts geschehe; wenn sein Antrag auch formell nie angenommen wer- den sollte, so »erd« er thatsächlich doch zur Aus führung kommen, denn mau werde balv ocr der Frage der Gründung eines dritten Gymnasiums stehen, daun werde mau von selbst die beiden vorhandenen Gymnasien zunächst den Angehöri gen der Stadt offen erhalten. Herr Professor vr. Biedermann überreicht folgende» Antrag: «ine möglichst baldige gesetzliche Regulirung des Lutheils, welchen an der Unterhaltung der Gelehrteu-Schule» einerseits di« Städte, io welchen solch« sind, andererseits aber der Staat, beziehungsweise der KreiS zu tragen haben sollen, in Anregung zu bringen. Der Referent entgegnet Herrn Direktor Näser, daß der Ausschuß seine gute Absicht nicht verkannt Hab«; der Antrag habe im Ausschuß nicht de» Eindruck gemacht, als ob er von Eng herzigkeit dicttrt worden sei ; er könne aber nach Außen diesen Schein erregen, und der würde nicht ganz unberechtigt sein. ES Handel« sich hier darum, «ine humane Einrichtung zu erhalten; von Erbauung eines neuen dritten Gymnasium- sei nicht die Red«, eS solle die zeithrrigr Einrich tung nur an den beides bestehenden Gymnasien deibehalten «erden. Herr vr. Panitz gesteht dem Antrag des Herrn Dlrrctor Näser eine gewisse Berechtiguug zu; Leipzig Hab« durchaus keine Berpflichiung sür Ander« Gymnasien zu unterhalten; doch solle an der Einrichtung zur Zeit nicht gerüttelt wer de»; Handel« es sich um Errichtung eine- dritten Gymnasium-, so wäre der Antrag ganz am Platz«. Der Antrag habe jedenfalls auch nichts AndereS bezwrcken solle», und sei nach seinem Dafürhalten nur ein« etwas unglückliche Form für denselben gewählt worden. Man möge deshalb den Antrag nicht so schroff zurückweiseu, sondern beschließen, denselben zur Zeit auf sich beruhen zu lassen. Mit dem Antrag« de- Herrn Professor Bieder mann sei er ganz einverstanden, der dem in der II. Kammer Ausgesprochenen ganz entspreche. Herr Prof,stör vr. Biedermann erläutert seinen Antrag und stimmt de« Herrn Dir. Näser bei, daß Leipzig nicht gehalten sei Gymnasien für Andere zu unterhalten. Man müsse davon aus- geh«, daß di« unter« Schul« der Gemeind«, di« mittleren Uuterrichtsaustalteu dem Kreise, di« höchste» dem Staate zufielrn. Deshalb habe er den Kreis tu seinem Anträge berücksichtigt, von dem Bezirk Hab« er au- de« doppelten Grunde abgesehen, «eil der Bezirk zu klein sei, und weil Leipzig einen besonderen Bezirk für sich bilden werde. Hoffentlich steh« di« Organisation des Kreises nah« bevor. Wenn der Herr Referent sich darauf beruf«, daß di« Stadt schon vor vielen Jahrhunderten die Last zweier Gelehrtenschulen auf sich genommen Hab«, so lägen die Verhältnisse doch jetzt anders und eine gerechtere Lertheilung der Schullast sei unumgänglich. Er empfehle deshalb seinen Antrag und möge «an den Antrag d,S Herrn Direktor Näser, wie Herr vr. Panis vorgeschlagrn, zur Zeit auf sich beruhen lassen. Herr Dlr. Kummer wünscht di« bestehende Einrichtung betbehalt,u. Den Staat um Bei hülfe zu ersuchen, dagegen müsse er sich entschieden erklären ; man solle sich die Selbstständigkeit in der Schulverwaltung wahren; werdr noch ein drittes Gymnasium uöthig, so solle Leipzig auch di« Opfer zur Gründung eine- solchen nicht scheuen UebrigenS sei die Last eine so große nicht, an der Hand des Budget» ergebe sich, daß die frem de» Gymnafialschüler der Stadt einen Aufwand von etwa 6000 Thlr verursachten; dirS «erde durch den Aufwand derselben für ihren Lebens unterhalt der Stadt reichlich wieder ein gebracht. Herr Prof. vr. Zarnck« wünscht dte Erhal tung der beiden Gymnasien in zeitheriger Weise mau solle nicht an die Aufhebung einer nun seit 30« Jahren bestandenen Einrichtung denken, denn »er dte Schule Hab«, der habe die Zukunft; es fei deshalb von Wichtigkeit, daß dt« Stadtg« meindeu sich «tuen Einfluß auf den Geist wahrte» in welchem Gelehrtenschulen geleitet würden wenn der Staat alle diese Schulen in seiner Brr waltuug Hab«, dann »erde er sie leicht all, aus lediglich aus seinen Interesse» heraus leiten lassen Das Lwfer, «elches dte Stadtgemeiade zu bringen Hab«, sei ja. wie vom Vorredner nachgewieseu kein so großes Er «oll« wrnigstrns vorüber gehend auch daran erinnern, daß der Stadt zur Zeit der Reformatio» viele Güter für dt« Zweck« der beiden Schulen überwiesen worden seien Handele es sich um ein dritte- Gymnasium, ' möge ma» de« Staat« die Errichtung desselben überlassen, was auch von demselben gewiß mit Freude» geschehe» würde. Herr Dir. Näser vertheidigt seinen Autrag de« zufolg« das Collegium den SchulanSsch »ur mit Erwägung der Frage beauftragt Hab« Es sei also »icht ganz richtig, wenn der Lusschus Vorschlag«, den Antrag abzulehueu, er hätte nur zu dem Schluffe komme» können, dte Frag, an sich beruhen zu lassen. Di« von Herrn Dir Kummer vorgerechnete» Summen ließen dt« Koste» für di« Schulbauten vermissen; bring« mau dies« mit in Anschlag, so werde sich «i» ganz anderes Erempel ergebe». Wenn »an jetzt sage, die beiden vorhandene» Gymnasien solle mau wenigst, t» der bisherig«» Weis, erhalte», so müsse dara»f erwidern, daß durch di« hergestellteu «» thatsächlich berchts «tu drittes Gym nasium «xisttre. Der Herr Referent bestätigt, daß der Antrag des Herrn Dir. Näser m»d Beschluß de« Collegiums »ur dahin gegangen fm, de» Schulausschuß mit Erwägung der Frage zu beauftrage», und gtebe ser Herr Vorsteher vr. Georgt anheim, di« Zormuliruug d«S AuSfchußantragS in der vom Herrn vr Näser gewünschten Weise zu präcifire». Herr Prof. vr. Biedermann steht dt« Selbstständigkeit der Leitung der Schulen für die Gemeind« nicht gefährdet, wenn auch der Staat oder der Kreiß einen Zuschuß zur Unterhaltung der Gymnasien gewähre. Der Staat leiste ;a unter Umständen auch einen Beitrag zur Unter- almng der Volksschule, und doch bleibe deren ettuug der Gemeinde. Herr Direktor Kummer vertheidigt sein« vorigen Ausführungen. Die Kosten für die Ge bäude habe er deshalb nicht mit in Betracht ge- zoge», einmal, weil letztere im Eigenthum der Stadl blieben, sodann aber Hab« er dies« indi rekten Kosten nicht in Anschlag gebracht, weil ja auf der anderen Seite auch viel« indirekt« Bor- theil« ständen, denn je mehr dir Stadt für di« Schule» thu«, desto mehr Segen werde sie ernten. Nach dem Schlußwort d«S Herrn Referenten, in welchem derselbe unter Zustimmung der übri gen a»wrse»d«n AuSschußimtglieder den Antrag dahin Ludert, dte von Herrn Direktor Näser au geregt, Frag« zur Zeit auf sich beruhen zu lassen, otrd zur Abstimmung verschrittrn und der Aus- chußavtrag in der neuen Fassung einstimmig, und der Antrag des Herrn Professor Biedermann mit 37 gegen 12 Stimmen angenommen. Neues Theater. Leipzig, 13. Juli. Zu einer wahren Marter oper wurde gestern Lucia von Lammermoor. Mit immer steigender Verzweiflung ließen wir unS abermals den getrillerten Jammer der Lucia einige Stunden Vorsingen, starben anstatt deS Edgard, der in Folg« eingetretener Heiserkeit diesmal am Leben dlieb, langsam hin, aber vor Langeweile, und bewunderten dt« anglo-amerika nische Seelenruhe des Lord Ashton. Wozu nur tu aller Welt di« Wiederholung einer abgedroschenen italienischen Oper, di« nicht einmal genügend besetzt und »och ungenügender durchgeführt wurde? Nach jahrelanger Beobachtung sollte doch endlich die Lrkeuutuitz gekommen sein, daß hier ein feiner« Geschmack tu der Musik herrschend ist. Sollte es wirklich schon dahin gekommen sei», mau je »ach dem Belieben und der Vorliebe lltg gasttrend« Sänger oder Sängerinnen Repertoire «iurichte» muß? O heilig« Ge duld der sonst so abwechselung-süchtige» Abo» nmtenl Früh« war man schon unwillig, wenn neu« Oper» von Wagner einigemal wiederholt wurden, und jetzt läßt mau sich immer wieder mit alten „Südfrüchten" abfüttera, läßt es sich gefallen, daß mit einem unmögliche» Ba riton, der doch nicht engagirt «erdru kau», neue menschenfreundliche Parforce - versuche ge macht werde», hört mit Sanftmuth solche General probe» au und ist schon b,friedigt, wenn eine einzige Sängerin darin richtig und trefflich fingt. Denkt mau vielleicht, die guten Leipziger g» wöhnen sich an Alle-, sie kommen doch, well ihnen da- Theatngeh« unenlbrhrltch ist? Allerdings gtebt es wohl so unorrdroffen« und vbergenügsam« Leut« und diese wögen Bravo rufen, auch wenn das Mittelmäßigste geboten wird, wir aber Protest,reu gegen solche fortgesetzte Lbquälerri mit der alten italienischen L«Y»r! Gtebt e- kein« deutsche Oper mehr, dte von den Gäste» im Brretv mit den nicht beurlaubten Opernmitgliedern durchgeführt werden kann, so ist gar keine Oper zur Zrtt immer noch besser, als solche traurige Vorstellungen. Natürlich ist unter den jetzigen Umständen au Marschner, Weber, Wagner, von Mozart ganz abgesehen, gar nicht zu denken. Für plötzliches Malheur kann man einen Sänger nicht verantwortlich machen, und es war de-halb unb.llia, Herrn Hajo-, der alS Evgard gleich im Ansaug von Heiserkeit befallen und dadurch immer unsicherer wurde, mit Murre» oder gar mit Zischen zu verletzen. Sein« echt magyarische Tapferkeit verleitet« cha, trotzdem weiter zu singen, bis eben der Wegfall der Sterbescene vochwendig wurde, aber für ihn selbst wäre eS richtiger ge- wesen, gleich aufzuhöreu, denn solche Bravour stücke könnten ferner schönen Stimme auf dir Dauer gefährlich werden. Lin wahre» Glück und der einzig« Halt der Vorstellung war der brillante Vortrag von Frl. v. Murska, di« ihre Lucia ebenso glänvnd ausstattet« wie beim erste» Male und mit Recht noch größeren Beifall erntete Je mangelhafter und kläglicher daS Uebrige war, desto bewundern- wrrther erschien ih e Leistung, aber es dürft« fraglich sein, ob sie noch wetter Lust haben wird, in so fragwürdiger und uvebevbürtigrr Um gebung aufzutreien, obgleich es der lebhaftest« Wunsch aller Operufreunde sein muß, roch recht oft sie bewundern zu können. Bon Herr» Raudolft, der schon als Graf Luna im Troubadour so ungenügende Proben künstlerischen Vermögen- geliefert hatte und nun als Nachfolger des Herrn Gura den Lord Ashto» vorführ»» sollt«, konnte man kaum viel erwarte» Wenn auch sein« Stimme zuweileu vollen Klang hatte, so verdarb doch oft bemerkltch« Ur sicher hell, mariouettenhaftes seelenloses Spiel und gänzltcher Maogel a» Darstellaugikaust durchweg dt, gehofft« Wirkung und ma» kann nunmehr ferner« »«suche als uuuöihig betrachten. lieber Herrn Speith aus D«ffau, der als Ratmund zum ersten Mal« gastirte, möchte» wir zunächst kein absprechendes Unheil fäll« und erst «eitere- abwarte» vorläufig ließ er »och «ch rechend r» «vr fEMG war. Manches z» »»»sch«, übrig, wen» ouore Baßstimme oft recht anspr namentlich erschien er «es t» belebt«« Moment« u gelaff« u»d einförmig, z. v. haftet, feiner lvredr an Lucia im 2. Act«, dt« doch so recht von Herzen komme» und zum Herzen gehen soll, «tue Trockenheit und Armurh de- AuSbruckS au, di« ohne Wirkung bleiben mußte Bo« de» Lebrrgen erfüllte Frl Gutzschbach hr« kleine Aufgabe als Alisa in viel bester er West« alS ihre Vorgängerin. 8. 8. Leipziger Lrmftvereiu. Sonntag, den 14. Juli. Die heutige Aus teilung uwiaßt eine große Sammlung nach- zelasscver Werke Hugo'- von Blomberg, de- geistreichen MalrrS und Schriftsteller-, der vor Kurzem noch in jugendlichem Aller in Wei mar starb, wohin er au- Berlin übergestedelt war. Diese Arbeiten, meist Oelskizzev, lassen tief in di« Phantafiethätigkeit eine- Künstler- blicken, »er mit echt modernem Geiste sich auf allen Ge rieten malerischer Darstellung bewegt und den maunichfaltigsten Stoffen neuen Reiz abgewiant. Hat »an es auch in den vorliegende» Skizzen nur mit malerische« Einfällen zu th»n, so inler- «sstrt doch gerade dte Unmittelbarkeit des Ent- werfen- und versuchen-, wie sie hier rntgegen- tritt. Als das Anziehendste werden Blomvrrg's ilrabeSkeu- und Ornament-Blätter zu bezeichnen sein, wie denn überhaupt diese- Talent recht eigentlich auf- Phantastisch« angelegt war. Dte Bilder von Rosrathal „Bach mit seiner Familie" und von Zona „Vittor Pisano" bleiben noch einige Zeit stehen. bl. Lus Lta-t rm- La«-. r*, Leipzig, 13. Juli. Wir mögen nicht unter- lasten, noch besonder- darauf hinzuwetsen, daß am nächste» Montag und folgende Tage in Auerbach- Hof (Gewölbe Nr. 58) diejenigen Gegenstände versteigert werden, welch« als Grwtnne auf Loos« der Lotter iedrS bächs. Lande-- Mili- tair-Hülf-veretn« gefallen und nicht erhoben worden sind. Es befinden fich darunter höchst werthvvlle. insbesondere zu Geschenken für Damen sich eignend« Sachen: so u. A. «in prachtvoller Schmuck mit Brillanten (Broch, und Ohrring«), golden« Uhren, Kitt«, Armbänder, massiv» Ring«, vroches, Medaillon». Dutzend« von silberne» Löffeln, werthvolle Stickerei«, seidene Tücher, fein« Taschenmesser, Thermometer, gestickt« Ruh,- kiffen, Lase» (in Porzellan und Marmor), fein« Glas- und Porzellansachrn, Nippe-, Parfümerien, Ehocoladen u. dgl. m. Wir wünschen um »ehr, daß der Erlös et» recht reichlicher s wöge, «eil di, Wirksamkeit des Lande».» Hülfsverein- fich auf da- 'ganze Land «rstreckc und all« deutsch« Invaliden und Htmerlaffenen gefallener Soldaten gewidmet ist, sofern dieselben überhaupt im Königreich Sachse« ihr« Wohnsitz haben. * Leipzig, 13. Juli. Se. Maj. der Deutsche Kaiser hat Herrn Cap»llmeister Wilhelm Mühl dorf er durch Verleihung der König!. Preußi scheu großen goldenen Medaille für Kunst äu ge;,ichvet. * Leipzig, 13. Juli, vom Sonntag Abend ab werde» dt« Luftschwinger Signori Bragazzi und Miß Townsend, welche bireit» seit 14 Tag« allabendlich ein« stet» wachsenden KceiS von Zu schauern und Bewundern» durch ihr« stauurn- werlhr» Leistung« in dt« Trtauonanlagen des Schützeuhause- ziehen, ihr Programm mit neuen und überraschenden Nummern auSschmücken. Au dem mächtigen Gerüste werden drei freischwrbeude Trapez« angebracht, an welcheu Signor Palmyro Bragazzi sich von einem zum andern schwing« wird; außerdem erhebt sich unter dem Gerüst« ei», Brück« von nicht unbedeutender Höhe, auf welch« der Künstln von einem Trapez herab und von da aus wieder»« zu einem andern Trapez hinaufspriugt. Dies, Production besteht jedoch nicht blos au- einzelnen gewöhulichen Luftsprüng« oder Schwingungen', sondern auch zugleich ans de» gewagtesten und gefährlichste» Saltomortales, welch« von solcher Höh« au« besoudere- Jutereffe erreg« »erden. Wir finden eS ganz natürlich, daß derartige Künstler nicht in den ersten Aden den ihre ganz, Munition verschießen, vielmehr ihr, Hauptkauonrnschlägi bis zu geeigneter Zeit fich reservireu. Außerdem steht vom 1. August sei' ab d« Uoncerlabonnent« des Schützenhauses »t, bisher »och nicht dageweseuer Genuß bevor, der denselben durch das Engagement eines eugltsckm Equilibrist« gebot« wird, der in seiner Art dis etzt ganz Allein dastehendes leistet. — Später kommen wir auf diese bedeutend« Kraft »och «tu- mal näher zurück. - Di« „Rigaer Zeitung" begleitete jüngst das Scheiden d»S Frl. Suhrlaudt von der Bühn, zu Riga lga mit folgenden iür dte Künstlerin äußerst schmeichelhaften Worten: „Frl Suhrlaudt nahm mit der Rolle der Eltsadeih Charlotte io dem gletchnamiaea Hryse'schrn Schauspiel am vorigen Montag Abschied von unserem Publicum. Mit der ganzen Kraft ihre- schönen Talents und durch den zvingen-en Eindruck ihre- von tiefem geistigen Durchdrillgen und voller Hingebung an ihr, künstlerische Aufgabe zeugenden Spiels fesselt« sie roch einmal da- Empfinden und die Blicke de- Publicums an unser« Bühne, zu deren schönsten Zierden fie laug« Jahr, gehört hat. In de» laut« Beifall und den zahlreich« Beweise, der Anerkennung sprach sich deutlich di« groß, Sympathie unseres Publicum- für die geehn» Künstlerin, nicht minder gewiß ab« auch das ernst» Bedauern über ihr Scheiden au». Et» bedeutende-, schwer zu rrsetzendeS Talent hat unsere Bühne mit dem Sbschteds-Beneflz am vorige, Montag verloren, und selbst wenn es der Dt- rectiou geling« sollte, «tu« an künstlerischer Be gabung und Durchbildung gleich tüchtig« Kraft zu gewinn«. Etwa- wird, »enigstens in der erst« Zeit, doch die «stand«, Lücke empfindbar machen. Beifall hat ihr Wirken in Riga von Anbeginn an begleitet, derselbe hat sich aber bis zum letzt« Augenblick in aufsteigender Bewegung bifuudeu, und da- Bewußtsein kann Frl. Suhr- laadt getrost au- Riga mitnehmen, daß fie sich in unserer Mitte noch lange diesseits des PuncteS befunden hätte, von dem au-, wie bei jedem Erfolg, auch im Künstlerlebeu dte verhäng- nißvolle hiuabgeneigl« Eben« beginnt." — Di« Eröffnung des Bolk-kiudergar- tens Querstraße Nr. 26 findet nächst« DtenSlag früh 9 Uhr statt. ^ Halle, 10. Juli. Hinsichtlich der Heizbar- macbung der hiesig« UlrtchSkirch« tst der betreffende Gemetod«kirch«rath dem Bauinsprcivr Radloff in Leipzig zu große« Dank« verpflicht«. Nachdem fich der Knchenrath für da» Wagner'sch« CaualhetzungSsystem (ausgesührt von Ruuy und Reifenrath) entschied«, fertigt« der obengenannt« Architekt mit anerkennenswerter Sorgfalt und Beschleunigung di« »ölhia« Pläne und di« Be rechnung »er Koste», die sich auf etwa «600 Thlr. und 100 Thlr. für den jährlich« Betrieb be- laufen. Auch die sonstig« Vorarbeiten wurde» mit solcher Energie erledigt, daß bereits heute di, bauliche Ausführung tu der Kirche beginnen konnte. Sticht minder lobeuSwerth ist di« Mühe und Sorgfalt, welch« sich der Kirchenrath unter zogen hat. Daß aber in der Gemeind» noch «n humaner und religiöser Sin» lebendig ist, das beweisen dt« bedeutenden freiwillige» Beiträge für diese» Unternehmen. Nicht nur haben 94 wohlhabend« Gemeindegliedrr in verschiedenen Rat« von 10 bis 60 Thaler uebst zwei höher areifevd« Summen unsere- stets opferwilligen Commerzieuraths Rtebeck allein dt« Summe von 2800 Thlr. znfammmgeschoff«, sondern «S find außerdem 500 Thlr. ans aLgmwtnen Sammlungen aufgebracht worden, so daß da- Ktrcheovermög« sehr »mig in Anspruch genommen zu »erden braucht. Wir hoffen, baß auch dt« audn« Kirchengemeind« mit der vothwendig« Heizbarmachung recht bald Vorgehen. — Mit der herkömmlichen Feierlichkeit fand heut« bei hiesiger Universität der jähr lich« Wechsel des Rectorats statt, welcher von d-m Professor der Theologie vr. Coustanttn Schlottmauv auf den Professor der Recht, vr. August Anschütz übergeht. — I, der gestrigen Generalversammlung der Wersch«»- Weißevfelser vraunkohlen-Aetiengesü- schaff wurden säwmtlich« Gegenständ« der Tages ordnung nach den Vorschlägen des verwalt«,gS- rathes erledigt, insbesondere wurde «in« bedeutende Erweiterung der Schweelerei genehmigt, der Feuer Versicherungsfonds auf 50,000 Thlr. erhöht, ei» neues GesellschaftSstakut g«»h«igr, di« Divi dende auf 16 pCt. festgesetzt und di« Hnre» Riemer, Heylaud und Walter als BirwallungS- räthe «iedergewählt. Vom 5. bis 11. Juli find in Leipzig gestorben. De« S. J«lt. Franz Richard Kan iß, 4 I. 2 M. alt, Buchhalters Sohn, in der langen Straße. Robert Heinrich Map Ernst Emil Arthur Kästner, 7 W. alt, Photographen» Sohn, in der Nürnberger Straße. Friederike W lhelmine Hasch err, 36 I. alt, Fabrikarbeiterin au» Cradefeld, am Grtmma'sche» Gkeinwege. Emilie Mari« Werner, 1 I. 8 M. 5 T. alt, Dievstmaaus Tocht«, in der Tetchstraße. August Paul Möbert, 7 M. alt, Schneiders Sohn, in der Zettzer Straße. De« «. J«lt. Ludolf Nagel, 5S I. 18 T. alt, Maschinen-Direktor der Leipzig-Dresdner Eisenbahu, Ritter des K. S. Albrechts-Ordens u. Inhaber d«S K. K. Oefterreichtschea goldenen Verdienst- kreuze» mit der Krone, in der Vabnhofstraß«. Friedrich Adam Mückenberger, 71 I. alt, Bürger u Wechsel-Sensal a. D., io der Dresdner Str^r. Johann August vollstädt, 57 I. 4 M. 29 T. alt, Bürger u. vormal. Mechaniker, Maschinist einer Buchdruckerri, tm Krankrnhausr. Alexander valdamus, 2 I. alt, Buchhändlers Sohn, in der lang« Straße. Friedrich Carl Oertel, 11 M. alt, Bürgers u. Lylographens Sohn, in der Lüsenstraße. Paul Richard Schltngmavn, 11.9 M. alt, vürgns u Schuhmachers vohu, iu der Uuivnsttätsstraß«. Johavu Gottlob Heuschel, 65 I. 11 M. alt. Marktbelfer, iu der Reichsftraß« Johauu Heinrich Gerber, 62 I. 3 M. alt, vormal. Aufläder der G. Westl. Staatseisenbah», in der Hospitalstraß«. Eleonore August« Weck. 57 I. 12 T. alt, Tischlermeisters t» Brandts Wtttw«, t» Krankevhanft Anna Rost»« Pauline Teutsch, 4» 3. 10 M. 14 T. «ckt, VrodbLckers in de» Thonbergstraßenhänser» Wtnw«, tm Kranv«ha»se. Auguste Pauline Mensel, 4 I. 2 M. 21 T alt, Handarbeiters Tochter, in der Earlstraße.! -een«» -Mg H »ene « Herma», Kranz I Johann Heinrich Gustav! Ein Knc Emilie i Earl Fr Ein un« Frirdrtst Johauu, Mast« s Beruhen Et» ua« Hoch, Friedriö »iffed ' Johann Ei» vH Johann Wilhfl, Friedric «lhel, Anna > Ein uv 11 ans Beeei
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