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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187505097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750509
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-05
- Tag 1875-05-09
-
Monat
1875-05
-
Jahr
1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1875
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2584 40 in 10-, 1.050.982 ^ 5b ^ in b-Psennig- ftücken; Kupfermünzen: 1.474.112 70^ in 2-, 544.759 47 ^ ln 1-Pfennigstücken, zusammen 50.827,418 -ok 72 — Telegraphie. Zu Tillowitzim Re gierungsbezirk Oppeln wird am 16. Mai d. I. eine Telegraphenstalion mit beschränktem Tage«, dienste eröffnet werden. — Fusion der thüringischen Bahnen. ES wird der „Fr. Ztg." auS guter Quelle mitge- theilt, daß binnen Kurzem eine Conserenz von Direktoren derjenigen kleineren thüringischen Bah nen, für welche da- Project der Fusionirung besteht, in Erfurt oder Weimar stattsindenwird. Wie man hört, haben einige der betheiligten Regierungen be reit- ihre Geneigtheit, die Fusion zu genehmigen, ausgesprochen, vorausgesetzt, daß dabei die Inte ressen der Actionaire genügend gewahrt werden. — Rheinische Eisenbahn. „Der göttliche Leichtsinn," — so schreibt die N. Bs Ztg. — „mit welchem in der Periode deS Schwindels die Pro jektenmacher« ihr Wesen trieb, waltet bei der Rheinischen Bahndirection noch immer ob. Dieselbe hat nichts gelernt und nichts vergessen! Die schon früher erwähnte unnütze Vergeudung von Capitalien, welche die nächste Generalversammlung zu genehmigen angegangen werden soll, hat zwar lebhaften Widerspruch gesunden, die Direktion ist aber dadurch keineswegs bekehrt worden Sie versendet ein communique, welches in dithy rambischer Weise die Qualität der neuen Projekte schildert, jedoch nur folgenden sachlichen Kern hat: „Die Kosten der Verbindungsbahn von Düssel dorf nach Neuß nebst fester Ueberbrückung deS RheineS sind von den Technikern der Rheinischen Eisenbahngesellschast zu 3,000,000 Thlr. veran schlagt, zugleich mit dem^AuSspruche der berechtigten Hoffnung, daß eS bei den jetzigen sich günstiger gestaltenden Bauverhältnissen gelingen werde, mit ca. 2'/, Millionen Thaler auszureichen Die Kosten der Verbindungsbahn und Zcchenbahn von Gelscnkirchen, resp. Schalke nach Dorsten sind generell auf 800,000 Thlr. veranschlagt. ES handelt sich also im Ganzen um einen eventuellen Capitalbedars von nicht ganz 4,000,000 Thlr." — Diese Angaben sind keineswegs geeignet, die öffentliche Meinung umzustimmen und letten noch an dem Odium, daß ossiciöse Auslastungen in Bezug auf die Rheinische Balm meistens aus eine absichtliche Täuschung deS Publicum- hinauS- lausen." stattgchabten mg der West- Esten, 7. Mai. Zn der heute achten ordentlichen Generalversammlung deutschen Versichern ngS -Aktien - Bank wurde specieller Bericht über die GeschästS- ergebniste deS ZahreS 1874 erstattet, welche durch aus zufriedenstellend sind. DieGesammt-Prämien- einnahme belief sich auf .4? 1,187,862. 36. bei einer am 3l. Dccember in Kraft befindlichen Ver sicherungssumme von .4^693,360,828, und wurde nach beträchtlicher abermaliger Verstärkung der Prämien-Reserve ein Gewinn von .4! 161,549. 12. erzielt, wovon pro Aktie .4? 48, also 8 Procent Dividende verthcilt werden und .45 48,563. 22. der Capitalreserve zugcschrieben sind, welche hier durch auf .45 98,332 30. anwächst. Der Prämien- rescrvesond beträgt jetzt .45 878,367. Zu Mit gliedern de- BerwaltungSralheS wurden die Hrn. A W HolthauS, Kaufmann in Ronsdors, und Rud. Schmöle, Fabrikbesitzer in Menden, gewählt und zwar al» Ersatz für den durch Tod auS- aeschiedenen Herrn Geh Commerzienrath Jul. Scheidt in Kettwig und an Stelle deS Herrn Commerzienrath PönSgen in Düsseldorf. * Hamburg, 7. Mai. Hamburg-Ame rikanische Packetfahrt-Aktien-Gesell schaft. Heute Nachmittag 2'/« Uhr fand im großen Saale der Börsenhalle, unter Vorsitz deS Herrn A Godeffroy, die außerordentliche General versammlung statt, auf deren Tagesordnung zweite Lesung der durch die in der General versammlung am 23. April erfolgte Genehmigung der Vereinbarung der „Deutschen Transatlan tischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft bedingten Abänderung der M 6, 7 und 8 der Statuten stand ES waren 6885 Aktien vertreten und ergab die Abstimmung eine Annahme der vor erwähnten Statutenänderung mit Einstimmigkeit. Bremen. 5 Mai Deutsche Versicherungs- Gesellschaft in Bremen. Zn der gestrigen ordentlichen General-Versammlung der Actionaire wurde der Rechnungsabschluß Pr. 1874 mitgetheilt und die Vertheilung einer Dividende von 46 .45 pr. Aktie frei von Einkommensteuer genehmigt. DaS auSscheidende Mitglied de- Vorstände-, Herr W. Adam, wurde wiedergewählt und zu Mit gliedern der Revisionskommission die Herren Tbeod. G Hossmann und George Küster ernannt. *Wien, 7. Mai. Der heute bekannt gegebene Geschäftsbericht der Galizischen Karl Lud- wigSbahn für da- Zahr 1874 weist ein Ge- sammterträgniß von 6,310,529 fl auS Nack Abzug der Zinsen für die Prioritäten (1,950.772 fl.) und Aktien (2,292,165 fl) bleiben zur Disposition der Generalversammlung 2,067,593 ft. Von den Obligationen vierter Emission wurden bisher 524,100 fl begeben. Die gesammte BctricbSein- nähme der Bahn betrug 12,169,640 fl. gegen 10,940,592 fl im Vorjahr; die Ausgaben bezif ferten sich aus 6,787.372 fl. gegen 6,273,177 in 1873. Zu Lasten deö Bau EontoS wurden im Jahre 1874 aus der alten Strecke >94,332 fl., aus der neuen Strecke 175,936 fl für Neubauten verausgabt Die bisherigen GcsammtauSgaben für Rechnung deS BausondS beziffern sich somit aus 2,202.084 fl. Wien. 7. Mai. (B abschluß der Elisab ^ ^ Zahr 1874 weift an Betriebseinnahmen 11,070,001fl. gegen 13.164,468 fl. im Vorjahr nach Die An gaben betrugen 6.275.703 st gegen 6.827.870 fl. im Jahre 1873 Der Reinertrag der Hauptbahn beläuft sich aus 3,704.987 fl., d s abzüglich der > B.-Z.) Der RechnungS »eth-Westbahn für daS Ergänzung zur CapttalSverzinsung der Neben bahnen mit 272,261 fl uur 3.432,726 fl.; eS ergiebt sich also gegenüber einem Bedarf an Zinsen und Amortisation von 5*/-- Procent ein Deficit von 1,575,133 fl. Hiervon werden 1,302,871 fl durch die Garantie deS Staat- gedcckt. Die fehlen- den 272,261 fl. werden der Special Reserve ent nommen DaS Conto der Debitoren beträgt 8,927,972 fl, wovon 2.050,963 fl. auf Bankhäuser entfallen. Z Assaire Philippart. Die neuesten darüber angclangten Nachrichten lasten erkennen, daß man die Sacke, nachdem Philippart'S Pläne einmal vereitelt, möglichst im Stillen abmachen und verhindern möchte, daß die Debacle immer weiter um sich greise. Der ansehnliche Rückgang der Rentenconrse zeigt aber, daß die SpeculalionS- kreise genöthigt sind, sich Geld zu machen, um ihren Verbindlichkeiten Nachkommen zu können, und die gemeldeten Exekutionen lasten die wahre Lage deS Platze- ahnen. Philippart hatte ver sucht, sich außerhalb der Börse reportiren zu lasten und stand deswegen mit der Hangus cke ?ari8 in Unterhandlung; dieselbe lehnte eS aber im letzten Moment noch ab. Der Hauptposten bestand in 40,000 Stück Credit Mobilier. Seine Differenzen sollen ca. 15 Millionen betragen. Die Cisenbahnobligationen, welche Philippart zur Deckung gegeben hatte, und da einmal nicht- an deres zu haben war, von den Agenten angenom men werden niußten, haben keinen CourS an der Börse ES wurde zwar einer stipulirt, aber ob diejenigen, welche die Papiere für ihre Forderung annehmen mußten, sich darauf auch genügend Geld werden verschaffen können, um ihren eigenen ObligoS nachzukommen, daS ist freilich eine an dere Frage. Der Verkauf von Renten erklärt sich daher sehr leicht. Der CourS deS Mobilier stand zuletzt 217, also ca. 40 Proc.!! — Die Philippart'sche Katastrophe gehört wohl zu der merkwürdigsten Art. ES ist nur über raschend, wie Philippart so viel Vertrauen fand, obgleich alle Welt wußte, welche Gegner er zu überwinden hatte. Wie er in Belgien gethan, wollte Philippart auch in Frankreich eine Reihe kleiner Localbahnen gründen, dieselben nach und nach zu einem einheitlichen Netz vereinigen und mit denselben entweder den großen Bahngesell schaften Concurrenz machen oder sie zwingen, ihm seine Bahnen abzukaufen. Aber seine Versuche, die Aktien und Obligationen dieser ZukunstS- bahnen an den Markt unterzubringen, scheiterten, und so blieb ihm nichts übrig, als auf Umwegen die Erreichung seines Zieles zu erstreben Zu dem Behufe verschaffte er sich die Majorität der Aktien verschiedener Bankinstitute, um dieselben unter seine Controle zu bringen und dadurch Geld und Credit sich zu verschaffen. So wurden nach einander die Uanguc: austriokienno et donxrowe, die b'raacci-IIollLllttLwe, die Belgische Bank tto Lommorce rc. und zuletzt noch der Oreckit mobilier von Philippart annectirt. Zndeß Geld besaßen alle diese Institute sehr wenig; dies konnte nur erlangt werden, wenn daS Publicum die auf- gekausten und in die Höhe getriebenen Aktien wiederabnahmen. Zndeß diese Berechnung schlug fehl. Dazu trat die Gegnerschaft der dautöo tillLvev an der Spitze der großen Eisenbahngesell- schasten Der verzweifelte Versuch sich durch den 6roäit au88iIiLir« Geld zu verschaffen, mißlang und das Uebrige wissen unsere Leser. In Brüste! hat die Pariser Katastrophe ein Nachspiel gehabt. Man meldet daher, daß die Börse vollständig deroutirt war, daß die Verluste derselben auf 10 Millionen Francs in Folge der von den Pariser Agenten vorgenommenen ZwangS- verkäuse Philippart'scher Werthe sich belaufen. Aus Grund dessen erklärten denn gewisse Wechsel agenten, daß sie ihre Differenzen nicht entrichten würden, da sie nickt Schlachtopser der Ver schwörung de- Pariser Wechsel - Syndikats sein wollten UebrigcnS ist auch eine Pariser Maklerbank (bLn«>no de ebunee ot cke cowmiLmon), deren Aktien man zur Zeit der Gründungsepoche auch in Berlin anzubringen versuchte, bei der Gelegen heit inS Stocken acrathen, da sie sich stark mit Philippart'schen Effecten eingelassen hatte. Kopenhagen, 7 Mai. Der Bankier Gedalca ist sallit erklärt worden und hat sich von hier entfernt. Die vorgcschlagencn Administra toren haben die Annahme der Administration abgelehnt. Leipziger Lörse am ü. Mai. Unter dem Einflüsse der matten Frankfurter Abend- notirungrn, welche zuriickzusühren sind auf die Philip- part'sche Katastrophe, worüber wir an anderer Stelle unseres heutigen Blatte- ausführlich berichten, eröffnet« die Börse in emrr ausgesprochenen lustlosen und sich zur Mattigkeit neigenden Haltung in einem so hohen Grade, daß auch der kleine Nest von Kauflust, der sich bisher noch sporadisch geltend machte, fast ganz ge schwunden zu sein schien. An einem Anhaltepuncte, von dem aus eine freundlichere Austastung der Börsen- Verhältnisse hätte abgeleitet werden können, mangelte es ganz und gar und wenn man auch den Artikel der „Post", welcher die letzte belgische Note als inhaltslos charakterisirt und dieselbe als eine kühle Ablehnung de- zeichnet, die es Deutschland unmöglich mache, die «ache fallen zu lasten, eine größer« Tragweite nicht beimaß. so sagte man sich dock, daß die politische Lage noch immer nicht eme solche sei, die Lomplicationen ganz auSschließe und daß es daher mehr wie je angezeigt sei, die äußerste Borsicht zu beobachten. Die Geschäft»- stille waltete heute gleichmäßig auf allen Berkebrsgebieten vor, die Course waren im Allgemeinen nur gering fügigen Schwankungen unterworfen, indes; neigten sich doch dieselben mehr nach Unten zu, ein Beweis, daß man Anstrengungen, die Positionen zu beha-pten, nicht mehr macht, woraus wieder hrrvorgeht. daß man in Folge der fortwährend erlittenen Enttäuschungen die Last und Liebe zu dem Geschäfte verloren hat und den Dingen ihren Lauf nehmen läßt Bon Berlin so/vohl als auch von Wien brachte der Telegraph abermals unerfreulich« Lourse Die Umsätze m den Sächsischen Fonds waren durch weg mäßig und vertheilteu sich solch« ziemlich gleichmäßig aus die verschiedenen Wertbe, ohne daß die Course be langreicheren Variationen unterworfen waren; in den übrigen dieser BerkebrSbranche angehörenten Papieren war der Berkehr sehr limitirt und erlangt« solcher nur in den >'/,proc. Pfandbriefen der Allgemeinen Deutschen Credttai statt größere Ausdehnung; iproc Lripz. Stadt- scheine waren lehr gesucht und auch etwas Höker ,»> Sours. Ausländische Fonds ruhig, Papierrent« matter, Silber- rrnte zu schwach nachzebender Notiz im Handel; Teplitzer Stadtanleihe gefragt aber fehlend, dass lbe gilt von den Amerikanischen Bonds, von denen aber nur wenig Material am Markte war. Auf dem Markte der Eisrnbabnactien kamen Alten burg Zeitz, Chemnitz Würschnitz, Böhmische Nordbahn, Leipzig-Dresdner, Magdeburg-Leipziger und junge Thü ringer hauptsächlich in Betracht, HaUe-Vvrau hielten sich ziemlich gut, alte Thüringer gaben schwach nach, ebenso Ankalter und Aussig«. Potsdamer blieben zu 1" gefragt. Bankaktien still uud theilweiS etwas matter. Leipziger Credit waren fest, aber nur mäßig belebt. Leipziger Bank und Sächsische Bank begegneten zu etwas niedriger Notiz guter Frage. Castenverrin verkehrte zu höherer Notiz in kleinen Beträgen; Leipziger Diskonto verloren gleichwie Meininger 1,50; Schönheim« zogen 0,50 im Lourse an; Weimarische Bank recht fest. Jndustrieactien still; Gohlis« gewannen 0,50 und erfreuten sich regrrenInteresse; dasselbe findet Anwendung auf Baubank; Goetjes-Bergmann gefragt Zimmermann waren selbst 1,75 unter gestriger Notiz nickt verkäuflich ; Immobilien matter. Die Koblenactien waren zwar m ihrer Mehrzahl aber mals Coursreductionen ausgesetzt, indrß zeigte sich doch wieder schwache Kauflust; Teutonia blieben 2 Mark höher mehrseitig gefragt. Prioritäten ziemlich fest und zum Theil auch in gutem Verkehr; cS gilt dies vorzugsweise von >873« Magde burg-Lechziger, von denen große Beträaeumgesctzt wurden; von den Stammprioritäten waren Chemnitz-Aue-Abors beliebt und höher. Bon Wechseln war namentlich London, Paris und Wiener zu wenig veränderten Loursen im Berkehr. Sllgeimet»« co»»»erzte1t» SKvttjkw -t Berlin, 8. Mai. Börsenbericht. «Telegramm.) Aus ausländische Lourse setzte die Börse wesentlich niedriger ein; die matte Haltung, mit welcher eine abso lute Geschäftsstagnation verknüpft war, erstreckte sich auf sämmtliche Verkehrsgebiete. Speculationswerthe ver harrten in großer Berkehrsstille, Bahnen zum Theil ziemlich gehalten, Bank- und Jndustrie-Actren nach gebend, Anlagesachen unverändert, Geld flüssig Privat- disconto 3 Procent. Nachbörse »att. Lredrt 416,50, Franzosen 532, Lombarden 240,50, Disconto 158,75, Dortmunder 20,75, Laura 102,50. v. Berlin. 7. Mai. Man erwartete beute eine flaue Börse, währenddem der Verlauf oder Verkehr der heutigen Börse, diesen Voraussetzungen nicht entsprach, sondern die Tendenz als eine relativ feste zu bezeichnen ist. Unser Platz nahm mehr eine abwartende Stellung den Pariser Vorgängen gegenüber ein und «scheint es uns fast selbstverändlick, daß jene Katastrophe, die man in Paris «wartet nur von vorübergehender ungünstig« Wirkung sein kann, denn alle Pariier Berichte stimmen darin überein, daß sowohl die Lapitalistenkreise als auch das Gros der Speculationen den gewagten Operationen jener Faiseurs ferngebliebcn sind. Pbilippart, der große belgische Speculant in Paris, wurde rasch von der Ne mesis erreicht, denn jene Ueberrumpelung, die unter seiner Aegide an jenem Sonntag im März d. I. aus geführt wurde und der auch hier gar Mancher zum Opfer fiel, war ein frevelhaftes Spiel, gegen welches wir sofort mit aller Entschiedenheit Front machen zu müssen geglaubt hatten, denn so sehr wir auch jederzeit einem Aufschwung« unserer Börsenverhältnisse daS Wort reden und unsere Feder leihen werden, so können wir doch uur an eine Besserung der Börse glauben, wenn solche auS sich selbst hrrauSgesundet, durch gewaltige Eruptionen, durch künstliche Mittel aber, wird und kann nie ein wahrhaft gesunder, natürlicher Zustand geschaffen werden Dn Verkehr an der heutigen Börse war ein ziemlich beschränkter und haben wir kaum wesentliche Schwankungen zu verzeichnen, «st als von den auS wärtigen Börsen mattne Notirnngen «in trafen, mußten auch hi« gegen Schluß di« Course etwa- nachgeben und so verloren gegen vorgestrige Schlnßcourse Credit 0,50, Franzosen 0,50, Lombarden 0,50, während Dicontv un verändert notiren. Schwere Bahnen bei sehr beschränk tem Geschäft fast unverändert, ebenso Laura und Dort munder. Leichtere Bahnen durchwegs best«, so gewannen Potsdamer l Proc., Anhalt« 0,50, Halle- Guben 0'35. während Görlitz« 0,50 einbüßten. Ru- mänier in großen Posten aus dem Markte genommen und nach der Notiz mit 35—25 bezahlt, Dividenden- Coupons zu 4'/, Thlr gesucht. Wie wir hören, sollen die rumänischen Bahnen 5 Proc. Dividende zahlen. — Jndustriewerthe und Prioritäten leblos, unter Ersteren Große Pferdebahn-Aktien 4'/, Proc. avancnend und >24.25 notiren. Wir werden demnächst diese Actien sowie die Unternehmungen dieser Gesellschaft einer ein gehenden Erörterung unterziehen. o. Frankfurt a. M.. 7. Ma,. Allem Anschein nach hat die Börse den nunmehr wirklich erfolgten Zu sammenbruch der Pereire»Philippart'schen Werthe be reits an der Mittwochsbörse escomptirt und ist im MittwochSabendverkrhr in Folge besten und fester fran zösisch« Rentenconrse eine Erholung eingetreten. Die selbe war indrß nur von kurzer Dauer, indem beute schon wird« eine Ermattung aus Grund einer politilcken Verstimmung sich zeigt«. Man diSputirte nämlich eifrig über die plötzliche Reise ScbuwaloffS nack Berlin, welcher dort mit den beiden Kaisern und Bismarck Conflrenzen hatte. Die Börse «ging sich in allen möglichen uns unmöglichen Lonjuncturrn über den Zweck d« Reise, wir können uns jedoch nur darauf be schränken, die neue Verstauung als Resultat der ange- stellten politischen Erwägungen zu constatiren. Außer Berlin, meldete auch Wien deute mattne Course. Au letzter« Börse sollen eine französisch« Lorrespondenz der .Times", welche DcutschlandSdie Absicht eines bal digen Angriff- aus Frankreich unterschiebt und Gerückte von egvptlschen Fallimenten verstimmt haben. Creeit- acticn bewegten sich »wischen 209'/,- 209 und 209'/,, Staatsbah.'.äciien zw'schcn 266'/,—266—'/.—267 uud 266'/,. Lombarden zwischen 123'/, uns 124. Orstnr. Bahnen waren unbelebt und wenig verändert. Banken blieben meist behauptet. Darmstädt«, WiirttemberziiLe Vereinöbar.k, Bahr Handelsbank, Bayr Weckslerbank und Provmzial-DiSconto matter. Staatsfonds belebt. 5 proc. Württemberg« gesucht. Bon Prior täten Un garisch Galizische, Nordwest und 5 proc. Lombardische höh«. Loose fest. Bon Wechseln Wien billiger. Anlrihk brr Stabt Äntwrrpcn von 1859. Verloosung vom I. Mai l875. Auszahlung vom 1. August 1875 ab. Hauptgewinne: Nr. 22665 25,000 Frc». Nr. 68795 8000 FrcS Nr. 66934 2000 Frcs. Nr. 9357 67696 » looo Frc«. Nr. 14407 17976 19200 19994 22248 52375 54847 55281 57808 67818 » 500 Frc«. — VervirrS 10Ü Kr.-Loosr von 1868. Verloosung vom l. Mai 1875. Auszahlung vom 1. September >875 ab. Nr. 66030 25,000 Fr. Nr. 71351 50« Fr Nr. 17883 26873 38676 » 300 Fr. Nr. 32210 61761 » 250 Fr. Nr. 6052 9975 28363 » 200 Fr Parts, 7. Mai. Zunahme. Baarvorrath 11,700,00« Frc«. Gesammt-Vorschüste 1,376.009 „ Laufend« Rechnung der Privaten . . 334,000 « Abnahme. Portefeuille der Hauptb. u. d. Filialen 57,85!,oO! Fc-S. Schult, de- Staatsschatzes .... 25,"63,ovo .. Notenumlauf 65,510,000 „ »utbabeu de» Staatsschatzes . . . 7,5o4.00<> „ Rechte Oder Ufer-Eisenbahn-Gesellschast Die Einnahmen im April betrugen 664,850 oder 43,085 mebr als im April 1871 und bi» Ende April 2,770,992 oder 70,725 mehr als in demselben Zeitraum des Bor- jahres. — Baltische Eisenbahn. Die Einnahmen im März betrugen 216,444 Rbl. oder 51,725 Rbl. weniger als im März 1874 und bis Ende März 680,258 Rbl oder 1l,28l Rbl. mehr als in derselben Zeit des Bor- jahres. — Ostpreußische Südbahn. Die Einnahmen im April betrugen 444,608 ^ ob« 100,028 ^ mehr als in demselben Monat >874. — Kaiser Franz Joseph-Bahn. Die Ein- nahmen im April betrugen 605,393 st. oder 62,286 fl. mehr al« im April 1871 und bis Ende April 2,112,291 st. oder 188,926 fl. mehr als in demselben Zeitraum des Vorjahres. Mährisch.Schlesische Lentralbahn. Die Einnahmen ,m April betrugen 43,455 fl. oder-iNö fl. mehr als im April 1874 und bis ult. April 166.57« fl. oder 6022 fl. mehr als in derselben Periode ttc- Vor- jahres. Wien. 7. Maj. Die Einnahmen der fran:csi1L- österreichischen StaatSbahn betrugen vom , April bis zum 3. Mai incl. 289,061 fl. Wien. 8. Mai. Wochenausweis der gcfammienL o m- bardischen Eisend ahn vom 23. bis zum 2« Lpnl 1,330,386 fl. gegen 1,131.89: fl. der enlspicchtnden Woche des Vorjahres, mithin Wochen-Mindereinnahme 1511 st. Bisherige Mehreinnahme seit i. Januar L I. 342,59 t st. General - Versammlungen. Saal-Eisenbahn-Gesill- schrft. Ordentliche Generalversammlung am 31 Mn zu Jena. — Vaterländisch« Lebens-V«sicheruna!>-Actien- Gesellschaft zu Elberfeld. Ordentliche Generalv.'rsamm- lung am 29. Mai in Elberfeld. — Actien-GcstUsLast für Eisenindustrie und Brückenbau vorm. I. L. Harkort Ordentliche Generalversammlung am 5. Juui zu Duisburg. Zahlungs-Einstellungen. Kaufmann Fried ri!b Schiedst zu Pil Hallen. Zahlungseinstellung: 15. April. Einstweilig« Verwalt«: Kaufmann Rcwle Erst« Termin: 29. Mai. Auswärtige ZahlungS - Einstellungen. Emnien« Brothers, Kausleute und Bankiers, London. Passiva 140,000 Lstrl. Die Activa sind noch nickt sesue iillt, doch glaubt man, daß dieselben zur vollen Besnedigunz der Lreditoren ausreichen werden. — M. S Fanan. Kaufmann, Tuchel. Zahlungseinstellung 21 April. Einstweilig« Massenverwalter A tuarius Conrad. Erster Termin 1». Mai. — Francis Browning, Kaufmann m Oel, London. Passiva 145,"üo Lstrl. Activa 58,00« t!sm. — F. B. Brett Jreland, Kaufmann, London und Midd- lesborough. Passiva 60,000 Lstrl. Activa 34,00" pstrl. Halphen L Co. Paris, und E. Avignaret k Lo., Po« LvuiS (Insel Mauritius). Commisstons- und Export-Geschäft. Königl. sächsische ErfindungSpatcnte. Auf fünf Jahre «theilt: am 3. April 1875 Herrn Leopold Küchen, Maschinenfabrikant zu Bielefeld, auf eine neue LuftcompressionSpumpe; am 20. April Herrn G L. Köhler, Maschinenfabrikbrsitzer zu Frribrrg, aus ein Doppelrostsystem in dem sogenannten Henze'scken Kar- toffeldämpfer; am 30. Apnl den Herren Seidel und Naumann zu Dresden, auf eine Vorrichtung an Nab- Maschinen zum Ausschalten deS Schwungrades während des SpulenS. Mülhausen, 5. Mai. Die Lage deS Tückermarkres hat sich wenig verändert. In Folge vorhergegangeiier At schlüsie kann die rege Nachfrage nach disponiblen ubwere» Sorten so wie nach LroisLS und CretonneS nln Ickwer befriedigt werden, was auch die wenig gefragte. Qua litäten fest im Preise hält. ES find auch für die näitsie Zeit keineswegs billigere Notirungrn zu erwanen. da sowohl hiesig« als auch süddeutsche Webereien b s Ende September vollständig unter Lontract sind. Die heutige Börse war sehr lebhaft besucht; einzelne DruckqualilLten werden durch den starken Begehr jedenfalls weite» Steigerung erfahren. — Heutige Notirnngen: Nent. Portöts Kaken Si«. Rohe LalicolS 90 60 16 FilS ---- 18/16 ,38 - 9V 60 18 - --- 18/18 ,38 - » 9V 60 20 - — 18/20 ' 4Ü'/. » - SO 68 20 - --- 20/20 »43 - » SO 70 21 - --- 21/2! »45 - » 90 70 26 - -- 21/26 »51 90 75 26 » --- 22'/,/26 » 58'/, - Cross«-- 90 68 8 Lütes -- 20/24 »47 - - 90 68 9 - -- 21/28 »52 - * 90 «8 10 - --- 21/32 ,57 - - 90 68 11 - -- 21/36 »63 - » 90 68 12 - -- 21/42 »69 Hamburg, 7. Mai. (Orig i « al - Wochen- bericht.) Baumwolle Der M arkt ist in Fol.;e bc- rößeren Abschlüffe zu Stande — Cacao in guter Kedarfs- frage zu fest behaupteten Preisen. — Kaffee. Der Markt ist in den letzten 8 Tagen rubiger gewesen. In- Haber bestehen indrß auf ihren seitbn'gen Forderungen und bringen nicht mehr zum Verkauf, als für der Be darf verlangt wird. Verkauft vom 30. April bis 5 Mai: 6000 Sack Rio und Santos 68—93 400" Sack Laguayra 87—108 100» S Domingo 80—87 u, 2200 S. Maracaibo 85—105 1000 S. Guatemala 97—10« 3400 S. Laguayra pr. „Alice" schwimmend zum Bersegeln. — Farbebölzer gefragt bei festen Preisen. Blauhölz« werden höh« gehalten und «zielten zwei auf Lieferung angeborene Ladungen Jamaica Blau- höhne Preis«, zwei außerdem noch schwimmende Ladun gen dieser Gattung wollen Inhaber nickt zu gegcnwär- tiger Notirung verkaufen. 30/m Pfd. Manila Bimas Rotbbolz wurden in Auction zu I2.90^il verkauft Bon Lima Rotbbolz werden nächsten« Zufuhren «wartet und dürfte sodann etwas billiger anzukommen sein. Terra größere Umsätze preishaltend, Smvrna-Rosinen in fester Haltung Mandeln gefragt. — Gewürze. Cassis ttgna bat guten Abzug, FloreS rubig, -Vera matt. Tardamom fest, Jngbn unverändert, Macis und MaciS-
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