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i" » 5.4l> Lisrnbahnsch« tzrisen tt,5o Kilogr. Lu, !s und australis( ^cln tkeurer Z, glisch/s Ljmnij, er- Zink scsi, sischrr Hüttu- uzeln mehr sche« 22,80,2^ Kohlen und nach Qualität er, schlestscl'er !0 pro 5» Kil,j il-Producte^ en in Folge orwärts. Da eschästigt find, ing desselben t. Bezahlt wo 2250 Kilo, r. 2150 Kilo. — «erste er 21V—222 n 300-105 md grüne 21 ihl t. ohne . do. HI. 2t ne Sack 24.15!, irüye do. 2<z cütze do. -to ilchs-vu! olle, gewasü Erscheiut täglich früh 6'/, Uhr. Rrsattto» ua» <n>e»II!"» JohanuiSgasse 33. Bercuuwonlicher Redacieur Ir. Hüttner in Reudnitz Sprechstunde d. Redaktion «»nninag» ,vu tt—>7 »d- Nickmiliag« ro« 1 — L Ul>r. I»nnLhme der für die nächst» olarnde Nummer bestimm!«» inserutr an Wocheulagrn di? I llhr Rachmittaus, an. sonn - ^ «ad Festtagen srstt, bis '/,9 Ub r Filiale für I"sera1toaiuia>ime: lkstta Klemui, UnwrrsttLtSstr. 22, s«ü« Lösche. Hamstr 21. va i. Timeblatt Anzeiger. irgM str NslM, Lscalgeschichte, Handels- »nd Geschästsverkehr. Metzauflage 13,25(1. Atzemmarntr»«»» viertelt. 4»/, Mt. »ncl. Briugrrlohn 5 ML Jede einzelne Nu-nmer 30 Pf. Belegexemplar lO Pf. Gebühren sür Extrabeilagen Ohne Postbesörderung 3« ML mit Postbesörderung 45 Mt. Inserate 4g«sp. Bourgeois). 20Pf. Größere Schriften laut unseren PrriSverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Neclamru »ater dem Sk»acii,«ßrt- die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets an d. <rpedtst.»d zu senden. — Rabatt wird mar gegeben. Zahlung praoinuueraut!» oder durch Postvorschuß. 117 Dienstag den 27. Avril. 1875. icht.) Der crmaugels d. Die höc i'vnen erzi känfer« b!d we» ay 40 Faß eedlcaf. 1 .5 trolruu«, »ert. — Ba > — Schwall shortS 5^ etreibe. Ru plUtN«. d ohne GescI lpril. Lpen-ill, 58 0 ul, I, 8 pr. 1- ", > 4 'pr I« nd April 54 5. tbericht. Zocke angeneb, uf Nachts Fl, ltachmittag Sommersa« n Im hiesig« t still und rut irkehr und vesuch in al ilidcr die Nai ar, der Haut die Haltung fj g, ohnewe,«., l matter, stu 1000 Kilo net nach Qual, ps te, nach Qu« Hafer, m Ak S standen zu 1100 Kalb« ern war beut letzten Mark rfallen. Ers vettretea war zeiogen, zwei» lrstand >lnd e 45—48 m icht. Auch lingen Bedarfs >re wurde nii S—54 pus den «it gut rmmel biiebal la-Waare pro 45 ,rf. 23. von SlaSg, lmpfschiff on New-U» Aalicia" kommend, isl r Fäffer aut wendunq uiül ttimbergisck« seinem Kclla i Steinen voll Obstmost ge lben. krystall- >. Da solch«! oder feucht« 'urzcr Zelzi > d und neben haben, so isi -e,rauch sint. n der ganz» memrn tun« »es Handelt, esonder« vor >st nach der t Frankreich illlvnen ,»t Ausfuhr fich ld 1874 hat Die letzten MiardeOim welch« jede !kben. Atat er fick »»» 7 Million««! Jahre 1871 Bekanntmachung. Mit Bezug auf unsere Bekanntmachung vom 20. d. M — Amtsblatt und Leipziger Tageblatt -kr. IRL — machen wir hierdurch wiederholt bekannt, da- gestern ein toller Hund — männlicher Jagdhund, weist mit gelbbraunliche» Fleck,«, ohne Halsband und Maulkorb — in hiesiger Stadt, insbesondere auf dem AugnstnSplatze, tu der Hatustraste und im Barsustgästcheu andere Hunde gebissen hat «nd verfügen hierdurch Folgende-: 1) Do» der im Mandate vom 2. April L700 in Verbindung mit der Der- »rdanna der König!. KreiSdtrectto» zu Leipzig vom LO. September L8S3 (KreiS- !blatt -cr. LL2) ang,ordneten Gtnfperruug aller Hunde auf L2 Woche» »»» de« Tage ab, an welchem et» toller Hund sich gezeigt hat, wird anf Grnnd der vom Küntgl. Ministerin« deS Innern a»Sgefproche»eu Ermächtigung znr Aeit abgesehen. 2) Dagegen werde» während der zwölfwöchentltcheu Frist, also bis mit dem 13. Juli d. I. Dtejentge», deren Hnnde t» Stadtbezirke austerhalb geschloffener Räume, und zwar anch innerhalb der Grundstüeke an Orte«, welche Jedermann zugänglich sind, insonderheit t« öffentliche« Wtrthschastea, ohne »orschrisiSma-ige «nd gut sitzende Maulkörbe betroffen »erde«, «ach st. 300, deS Strafgesetzbuches bet« erste» Falle «m LS Mark, t« Wieder. holungSsalle höher bis zu 00 Mark oder mit entsprechender Hast bestraft werde«. 3) Bis mit dem LS. Mat d I. darf aus öffentlichen Straste« und Plätze» tm Stadtbezirke kein H«»b frei «mherlanse». VS ist aber gestattet, Hunde mit sich zu führen, wenn dieselbe» vorschriftSmäsitge Maul, körbe tragen und an kurzer, nicht über 1 Meter langer Leine geführt werden. Dieselbe» dürfen aber nicht ans TrottotrS «nd Fnsiwege» geführt werde«. Jeder Hundebefitzer, welcher vorsiehe«der Vorschrift zuwider handelt, be ziehentlich d«ffe« Hund während der gedachten Frist frei «mherlause«d betroffen wird, hat Strafe tu der oben unter 2) gedachte» Löhe z» erwarte«. 4) Hunde, rücksichtlich welcher vorstehende Vorschriften nicht beachtet werden, sind überdies vom Cavtller wegzusaageu, und eS gelten bezüglich der Tödtnug und Reklamation solcher Hunde die Bestimmungen, welche aus mit Steuer- zeichen nicht versehene Hunde Anwendung leiden. 5) Wer davon Kenntntst erhält, dasi sein Hund vo« de« gestern hier ge fangenen tollen Hunde gebissen worden ist, hat dies bet SO Mark Strafe sofort bet n«S anzuzeigen. Leipzig, am 2L. April L87S Idar ILatt» ckvr LStprItzx. LLi«. Veorgi. Bauer Bekanntmachung. Die für den 22. April d. I. bestimmt gewesene Vorstellung zum B,ste» deS htrstge« Theater-PensionS-FvndS: Teil Oper von Rossini. wird nunmehr Mittwoch den 28. April d. I. staltsinden. Leipzig, den 20. April 1875. Der DerwaltuustSauSschnsi d,S Theater-Pension--Fond». Israelitische ReligionSschule. Die Ausnahme neuer «Schüler und Schülerinnen findet Mittwoch den 28. April, Dounrr-tag den 29 April und Freitag den 30. April Hormillags von 9 — 10 IM Expedittonsloeale der Synagoge, Lentralstraße >5 parterre statt. Leipzig, den 24. April 187b. Der Dirigent. vr. A. M. Goldschmidt. ^itnngbeKl Ver Deutsche LuchLrucker-Vernu. Am vergangenen Sennabend wurde die sechste Jahresversammlung de» über da» ganze Reich vervreiteten deutschen Buchdrucker-Berein» im tzaale der Bnchhändlerbörsc abaehalten. Dieser Verein ist in zwölf streife getheilt La der Stzltze desselben stehen 12 Vorstandsmitglieder, in Ham- lvover, Frankfurt a. M-, Stuttgart, st, München, Halle, Leipzig, Valin. , Stettin ansüsfige Buchdrucker «Besitzer. Die »esBerein» ,st in de» Häude» «tuet« Leipzig st» geschüftsührendeu Uusschnffe» De» Schwerpunkt der Verhandlungen bildete ein Be richt de» Herrn O. Batram an- Halle, betreffend die wichtige Tariffrage, welche auf das Buch drucker- und Buchhändler-Geschäft, somit indirekt auch auf die Literatur, seit Jahren einen so drückenden Einfluß ausübt. Dieser Bericht ist ein Meisterstück, welche» mit ebenso großer Ruhe und Besonnenheit al» einschneidender Logik die vielen Unbilligkeiten de» Tarif» behandelt, namentlich die Bestimmungen der Zahlungsleistung sür nicht gemachte Arbeiten (den sog. „Speck") aus» Ernsthafteste bekämpft und nicht verfehlen wird in Fachkreisen einen großen Eindruck zu machen. Der Beschluß, den Tarif am 1 Lpril IS7S zu kündigen, wurde durch Namensaufruf einstimmig angenommen. Der geschäflführende Ausschuß bestand bi» jetzt au» den Herren vr. E Brockhau», A. Th. Engel hardt, Gtadkältestcn R Härtel, welch Letzterer entschieden eine Wiederwahl ablehnte und somit nach sechsjähriger aufopfernder Thätigkeit al« Cassirer de« Vereins unter Aeußerunqen der leb haftesten Anerkennung der Versammlung au« dem Amte schied. Die beiden Erstgenannten wurden wieder- und Herr W Bolkmann (in Firma Breitkopf L Härtel) zum Cassirer neu gewählt. Stellvertreter sind die Herren Bruno Klinkharbt, Aobert Willig und C G Naumann. Der Vor sitzende, Herr vr. E Brockhau«, »achte unter dem Ausdruck de« lebhaftesten Be dauern« die Mitlhettung, daß Herr Consul Lorck. »elcher seit der Gründung de« Verein« al- besten Secretair fungire und einen so wesentlichen An- theil an der Organisation und dem Emporwachsen de« Verein« gehabt habe, sich veranlaßt sehe, von seinem Amte mtt Ende de» Jahre» zurück- »«treten, und spricht mit den anerkenrendsten Worten demselben den aufrichtigsten Dank de» Gesammtvorstande« sür seine unermüdliche m»d uneigennützige Thätigkeit au». Diesen Dank wiederholt Herr H. Bühlau au« Weimar im Namen der anwesenden Mitglieder, indem er zn- gleich di« Hoff..»vg ausspricht, daß Herr Lorck, namentlich m seiner Eigenschaft als Heraasgeher der „Nnnnten dmLtzpogylphw" de« Verein« auch seine Sympathie» fernerhin bewahren möge. DaS ans d»e Versammlung folgende Festmahl verlief in der animirtesten Stimmung und die Reihe der Toaste war eine sehr große. Herr Gtadtältester Härtel machte in einer längern herzlichen Ansprache darauf aufmerksam, wie jedoch leider keine Freude ohne Leid sei und wendete diese» auf da« Scheiden de» Herrn Lorck au» seiner Stellung an, indem er demselben als ein sichtbare« Zeichen der Anerkennung de- Verein« i« Namen de- Gesammtvorstande« eine werth volle Ehrengabe überreichte. Die nächste Gene ralversammlung de« Verein« findet in Hamburg statt. Aus Lla-t uu- Lau-. * Leipzig, 27. April. Der Städtische Ver ein hält heute, Dienstag, Abend« 7*/, Uhr eine Mitgliederversammlung in der Central Halle ab. zu welcher auch Gäste Zutritt haben. Auf der Tagesordnung befinden sich zwei interessante Ge aenstände, d,e Berathung über die bevorstehende Reich« tag «wähl und ein Vortrag de« Herrn vr weck, lkühn über da« Thema „Unsere Aus gabe bei der zukünftigen Entwickelun Leipzig'«." Beide« sind Dinge, für welche gewi, bei Bielen ein größere« Intereste vorhanden ist und e« ist daher zu hoffen, daß die Versammlung recht zahlreich besucht sein wird. "Leipzig, 26. April. In mehreren preußischen fortschrittlichen Blättern finden wir Cor respondenzen au« Dresden über die Landes versammlung de« Reich-vereinS in Leipzig, welche die Sachlage ganz falsch darstellen. ES ist der LandcSversammlung nicht eingefallen, im Princip den Beschluß zu fasten, daß die national- liberale Partei versuchen solle. der Fortschritts partei so und so viele Wahlkreise zu entreißen Sie konnte Die« schon deshalb nicht thun, weil sie die Selbstständigkeit der Wähler in den ein zelnen Kreisen behufs Ausstellung der Candidaten zu respectireu hatte. Alle«, wa« sie gethan, be steht darin, daß sie von sich aus ablehnte, die Wiederwahl mehrerer seitherigen fortschritt ltchen Abgeordneten, welche den von der libe ralen Partei zu vertretenden Grundsätzen bei verschiedenen Gelegenheiten ungetreu geworden, zu empfehlen. Diesen Beschluß hat sie nach reis sicher Erwägung aller vorliegenden Thatsachen gefaßt. Damit ist aber nicht gesagt, daß die nationalliberale Partei e« ablehnen wird, in dem betreffenden Wahlkreise andere und gesinnungS- tüchtiae Candidaten der Fortschrittspartei zu unterstützen. Auf alle Fälle siegt e« in dem ausgesprochenen Willen der Landeöversammlung de« Reichsverein«, daß die Ausstellung von Can divalen in den gedachten Wahlkreisen der eigenen Initiative der dortigen fretsinmgen Wähler über lassen bleiben soll. —Leipzig« 26. April. Künftigen Donners tag wird der Opernsänger Kühn vonderweima- rischen Bühne ein Bocal- und Instrum ental- Concert veranstalten, auf welche« wir die Freunde der Kunst im Voraus aufmerksam machen möchten. E« wird im Logensaale (Elsterstraße) statlfinden und durch namhafte Kräfte (von Frl. Elvira Scrivani und den Herren Barge, Gumbert, Nabich, Clan« und Schmidt-Wallendors) freund liche Unterstützung erhalten. Zum Bortrage wird u. A. kommen: Romanze au« Robert dem Teufel, Thema mit Variationen von Prock», Lieder -von Neßler, Lißt, Rubinstein, R. Franz. ' Wikede rc. Da« vollständige Programm wird nächsten« im Tageblatt erscheinen; Karten nebst Programm« sind zu haben in der Hofmusikasien handlung von C. F. Kahnt, Neumarkt 16, und für Logenmitgliever beim Castellan der Loge. — Opernsänger Kühn hat seine Studien in Pari« bet Martini und außerdem bei andern berühmten Meistern gemacht, und wünschen wir ihm eme recht lebhafte, zahlreiche Therlnahme * Leipzig, 27 April. Der große Zuspruch, besten sich die Vorstellungen der Iapanesen- Künstlerin der Centralhalle seiten« deSPublicumS erfreuen, ist dre Veranlassung gewesen, daß sie auch während der gegenwärtigen Woche noch ihre erstaunlichen Leistungen daselbst vsrführen werden. Heute Dienstag findet die Benefizvorstellung für den Direktor der Künstlergesellschaft, Herrn Dchli, statt und e« wird Derselbe hierbei ein ganz neue« kühne- Stück, die sogenannte zer brochene Teufelsleiter, zur Ausführung bringen st Arrsdrn, 24. April. Die hiesigen Engländer und Amerikaner scheinen e« daraus angelegt zu habe», un« mit dem Werth turnerischer Welt Übungen bekannt zu machen, denn sie hatten heute Nachmittag wieder ein Wett turnen auf einem Wiesenplan ^jn der Nähe der neuen Vogelwiese veranstaltet. "'Knaben vo» 10—14 Jahren nahmen WettÜbuugen de« Laufen« 20. Etwa» Außerordentliche« wurde in den Augen eine« deutscheu Turuer« nicht geleistet; auffallend waren nur die phantastischen Costüme der liebenden. Ja Leinen, Wolle oder Seide, in einfachen oder grellen bunten Farben, in leichten Scbuhen oder auch nur in bloßen Strümpfen, die Waden ent blößt, barhaupt oder mit der Kappe auf dem Kopfe, kurz nach Laune und Willkür bekleidet oder Midi bekleidet, stellte sich die an den Wettkämpfen theilnehmende Jugend, den etwa 200 Zuschauern männlichen und weiblichen Geschlechtes vor. Eigenthümlich war wieder, daß ein Elntritt«- gclv zum Zuschauerraum mit 50 Pfennigen ge löst werden mußte, und möchten wir c« diesem Umstände zuschreiben, daß wir sogar wenig Deutsche unter den Zuschauern erblickten Der vertheiluna der Preise an die Sieger wohnten wir nicht bei, können also höchsten« nur berichten baß die königlichen Majestäten diesmal bei den Hebungen nicht gegenwärtig waren, folglich auch Ihre Maj. die Königin die Preise nicht wieder vertheilen konnte Wa« nun den allgemeinen Eindruck anbetrifft, welchen diese Uebungen machen so ist doch vielleicht möglich, daß e« sür unser Turnwesen nicht verloren geht. E« ist ja ein leuchtend, daß diese« öffentliche Turnen aus dem Wiesenplan unendlich den Vorzug vor dem zu meist stubenhockerischen Stunbenabturnen in unseren Schulen verdient und daß e« hohe Zeit sür dessen Wiedererweckung unter un« ist. Und um Diese» handelt e« sich nur. denn Jahn ver trat ja nur diese« öffentliche Turnen, von dem er allein einen heilsamen Einfluß auf unser Volk« thum erwartete * Meißen, 24 April. In den letzen Tagen standen vor den Schranken de« hiesigen Schöffen gericht« drei Fabrikarbeiter au«Großenhain, welche ein beredtes Zeugniß von der Rohheit und Sittenverwilderung ablegten, die in vielen Ar- beitrrkreisen durch daS Lesen socialdemokrasischer Blätter und durch den Besuch socialdemokratischer Versammlungen entstanden ist. Die drei Ar beiter John, Lohse und Zaulig hatten am 28 Februar d. I. in der Kirche zu Großenhain al« Taufzeugen zu sungiren. Die Taushandlung wurde indessen von ihnen von Anfang bi« Ende in einer Weise beschimpft und verhöhnt, daß der Geistliche mehrere Male innehalten mußte. Die Andacht wurde total gestört, und da« abscheuliche Gebühren der drei Tauszeugen ries bei den anderen Anwesenden die größte Entrüstung hervor. Der Geistliche ließ endlich die drei Zeugen au« der Kirche entfernen und andere Zeugen herbeiziehen. Bor dem Gericht gaben die drei Arbeiter au, sie seien betrunken gewesen, e« wurde ihnen jedoch da« Gegentheil nachgewiesen und John zu 9. Lohse und Zaulig zu je 7 Monaten Gesängniß verurtbeilt. * Meerane, 25 April. Die Ergebnisse der diesjährigen Rekrutirung in unserer Stadt und dem diesigen GerichtSamtSbezirke sind in Bezug auf die körperliche Tüchtigkeit ihrer Be wohner nicht ungünstige zu nennen. Von 333 Mann, die sich überhaupt zu stellen halten, wurden nur 78 für untüchtig befunden, dagegen 161 sür tüchtig. 11 Mann wurden der Ersayreserve Classe eingereiht, 8 Mann der Ersatzreserve Classe, 75 Mann wurden zurückgestellt. ES geht hieraus hervor, daß die Beschäftigung de« Leben« nicht so ungesund sein kann, wie sie von manchen Seiten geflissentlich dargestellt wird. Verschiedenes. — Da« „ReblauSparlement" ist seit Donner-tag in Berlin versammelt. So nennt man nämlich scherzweise eine au« Naturforschern, Wernprvducenten und sonstigen Sachverständigen der Wein producirenden deutschen Staaten zu- ammengesetzte Commission, welche von der Reich«»- regierung (nach Vorschlag der Einzelrcgierunaen) einberusen worden ist. um die nöthigen Maß regeln rur Ausführung de« Reichögesetze« wegen Bekämpfung der Reblau« zu berathen, — ein Gesetz, welche« bekanntlich der Abg. August Reichensperaer mit solcher Hartnäckigkeit bekämpfte, daß cr sich den Titel eines „clekensor kdMoxerue^ verdiente. Bi« jetzt ist die Reblau« in Deutschland nur sehr vereinzelt ausgetreten und immer nur an america- nischen Reben. Man sollte daher alle america- Nischen Reben vertilgen und deren Import um so mehr verbieten, al» auch der Wein, welche» sie liefern, nicht viel empsehlenswerther ist, al« die Reblau«. Ob die sorgfältige Behandlung und reichliche Düngung ver Weinberge, welch« in Deutschland in guten Lagen Sitte ist, auch hier Schutz gewährt, wie sie ihn in der Thal gegen die Traubenkrankheit früher gewährt hat, daS ist unter den Sachverständigen streitig. Man durf sich also jedenfalls nicht darauf verlasse». Hoffent lich weiß da« Reich un« gegen die Rebla»« eben so erfolgreich zu vertheidigen wie gegen die Rinderpest. Auch Jena macht die Erfahrung, daß du« Studium der Theologie in auffälliger Abnahme begriffen ist. Der Zuzug, den die theologische Facultät au« Ungarn und Baden erhielt, hat sich wesentlich vermindert, und e« sind nur noch Oldenburger, Hanseaten und Schle«»ig-Holsteiner. welche in Saal-Athen Theologie studiren, während die eigentlichen Thüringer immer weniger sich der Theologie widmen. So hat insbesondere Coburg schon seit Jahren keinen seiner Musensvhne zum geistlichen Amte sich vorbereiten sehen. Während im vorigen Sommer-Semester noch 95 Studenten der Theologie in Jena waren, ist verwicheuen Winter die Zahl derselben auf 75 (worunter 40 Ausländer) herabgesunken. — Eine OrdenSgeschichte. Bei der mehr fach besprochenen Affaire der beabsichtigt ge wesenen Arbetterentlaffungen in den Sigl'schen Fabriken in Wien und der russischen Bestellungen bei Herrn Sigl soll eine OrdenSgeschichte mu- gespielt haben Man erzählt sich nämlich, daß der russische Agent, welcher mit Herrn S'gl wegen Uebernadme einer großen Locomotiven- Lieferung unterhandelte, die Uebcrtragung dieser Lieferung davon abhängig gemacht habe, daß ihm Herr Sigl einen hohen österreichischen Orden al« Dank sür diese Unterstützung der österreichischen Industrie verschaffe. Herr Sigl soll nun ver sprochen haben, sich in dieser Richtung ru be mühe«, seine Bemühungen sollen aber erfolglos geblieben sein Da in Folge besten der russische Agent Herrn Sigl die Bestellung zu übertragen sich geweigert habe, soll Herr Sigl^ die Ankün- diauno gespiel rg der Arbeiterentlassang al« Trumps aus- elt haben. E« ist nunmehr Thatsache, daß