295 Stunde über ein Waschbecken halten musste. Die Borsten ist sehr giftig und verursacht Entzündung; und ein Kind mit Milam-ma zu strafen, ist bei den Leptscha die schlimmste Drohung. Man sagt, dass der Stich heftiges Fieber bewirke und sogar tödtlich sei, dies scheint mir jedoch sehr zu bezweifeln. Fünfundzwanzigstes Kapitel. Reise nach Tamlung. — Thal des Ryott. — Haus des Radscha. — Tap- gön Lama. — Nonnenkloster Lagong. — Phadong Gumpa. — Phen- zong Gumpa. — Lepsclia Sipois. — Vorfälle in Tamlung. — Der Zutritt zum Radscha wird verweigert. — Frauentracht. — Mipos und Tscheba Lamas Familien. — Kapelle. — Aufbruch nach dem Tscliolapass. — Der Fluss Ryott. —' Aussicht vom Rangpo. — Deputation von Kad- scliis u. s. w. — Conferenz. — Laghep. — Cathcartia. - Phiöng- Gung. — Der Fluss Ratto. — Barfontschen. — Zusammenschrum pfen der Rhododendronblätter. — Waldhuhn. — Tscholapass. — Ti betanische Wache und Sipois. — Der Dingpan. — Ankunft sikkimscher Sipois. — Deren Aufführung. — Zusammentreffen mit dem Saubah von Singtam. — Tschamanako. — Gefangennehinung durch den Sau- bab. — Dessen Benehmen. — Dingpan Tinli. — Behandlung Dr. Campbells, — er wird gebunden und bewacht. — Trennung von Campbell. — Ankunft zu Rangpo, — zu Phadong. — Geschenke vom Radscha. — Besuch des Lama. — Verhör vor dem Amiah. — Ge- fangennehmung meiner Kulis. — Drohungen, Dordschiling anzugreifen. Am 3ten November brachen wir nach Tamlung (oder Sikkim Darbar) der Residenz des Radscha auf, und Dr. Campbell schickte Tscheba Lama mit Briefen voraus, die seine Ankunft meldeten. Ein steiler Weg führte zwischen grossen Rhododendronbäumen über einen spitzen Bergausläufer, hinter dem das ganze einer Bucht ähnliche Thal des Ryott sich vor uns öffnete und uns eine der lieblichsten und fruchtbarsten Landschaften in Sikkim zeigte. Es ist zehn englische Meilen lang und drei bis vier Meilen breit, mit hohen Gebirgen zur Seite und oben von der Schneekette des Tschola begrenzt, von wel cher silberne Bäche durch die dunklen Fichtenwälder herabrieseln, welche unzählige convergirende, belaubte Bergausläufer von einan der scheiden und sich etwa 2000 Fuss unter uns in einer tiefen Thalschlucht vereinigten. Ueberall lagen Häuser umher zwischen purpurfarbenen Buchweizenfeldern, grünen Saaten, jungem Weizen, gelbem Hirse, breiten grünen Platanen und Orangehainen. Wir überschritten einen Berg nach dem andern, oft unter oder über steilen Felsenwänden, die sich fünfzehnhundert Fuss über dem Flusse erhoben und gingen immer nach Osten zu, bis wir das Haus des Radscha zu Gesicht bekamen. Es ist ein unregelmässiges nied riges Gebäude von Stein, in tibetanischem Geschmack erbaut, mit schiefen Wänden und kleinen Fenstern, die hoch oben unter dem breiten Strohdache angebracht sind, über welchem sich in der Mitte