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200 zwanzig Fuss hoch. Das Bett des Flusses ist hier eine Meile breit und durchaus Sand, der Strom aber nimmt noch nicht ein Dritttheil der Breite ein; er ist in viele Arme getheilt, und das Wasser hat eine trübe, grünliche Farbe, weil die meisten Zuflüsse in den Gletschern entspringen. Das westliche Ufer war mit einem kleinen Sälwald bedeckt, in welchem viele Acacia Cclechn und Sträucher vorkamen, die auf einem dürftigen vegetabilischen Lehmboden über sehr trocke nem Sande wuchsen. Das entgegengesetzte Ufer (auf der bhotanischen Seite) ist viel niedriger, und zur Regenzeit immer überschwemmt, was auf der west lichen Seite nicht der Fall ist, wo das Wasser bis zu zehn Fuss unter dem Rande des Ufers steigt, oder sieben bis zehn Fuss über den Wasserstand der trockenen Jahreszeit, und dann das ganze Bett ausfüllt. Diese Mittheilung machte uns ein Polizei - Dschemandar, der viele Jahre an diesem ungesunden Orte gewohnt hatte, und alle Jahre das Fieber bekam. Der Sdlwald ist hier an der südlichen Seite mehrere Meilen weit hinein sehr gelichtet. Etwa zehn Meilen nördlich von Kangamalli kamen wir auf eine ziemlich grosse Fläche, an dem hohen westlichen Ufer. Hier lag ehedem die alte Hauptstadt (Baikant-pore) des Radscha von Dschil- pigori. Auf drei Seiten von einem dichten Walde, und ringsum von dem mehrere Meilen breiten fiebererzeugenden Terai umgeben, scheint sie, während eines grossen Theiles des Jahres, vor gewöhnlichen Feinden ziemlich sicher. Etwa acht engl. Meilen weiter hin verliessen wir das Bett des Flusses und gingen in westlicher Richtung durch einen dichten Wald, einer sumpfigen Waldlichtung zu, wo das Dorf Rammai liegt, welches uns ganz mit schädlicher Sumpfluft angefüllt zu sein schien, und schlugen unser Zelt auf einer kleinen Erhöhung, etwas über dem Niveau der Fläche, auf. Am Abend ritten wir in den Wald (der trocken und sehr un productiv war), und dann an den Ufern von Flüssen hin , durch Acacia Cafechu, die mit Sissu umsäumt war, welche letztere oft an dem Rande des Flusses, immer auf den niedrigsten Flächen wächst. Das Laub ist in dieser Jahreszeit prächtig grün, und als es Abend wurde, blüthe, wie durch Zauber, eine gelbe Winde auf, die den Gesträuchen, an denen sie sich heraufwand, einen lieblichen Schmuck verlieh. Am nächsten Morgen brachen wir nach der Stelle auf, wo der Tista aus dem Walde heraustritt. Der Weg ging gegen Norden, bald durch einen dichten Wald von Säl, bald durch sumpfige Nie derungen oder grasreiche Savannen, in denen wir bis an die Brust im Grase ritten. Die Luft war erquickend kühl und das Dschungel schien, je weiter wir in den Urwald kamen, desto schöner zu werden. Acht Meilen von Rammai kamen wir an einen kleinen Fluss, der vom Gebirge herabkommt und an dessen Ufer ein Kutsch-Dorf liegt, welches während der trockenen Jahreszeit von Holzschlägern aus Dschilpigori bewohnt ist. Hier bestiegen wir die Elephanten und ritten mehrere Meilen weit durch die Prairie, bis wir wieder auf das hohe mit Sälwald be-