130 die an der Vereinigung der Thäler zusammentrafen, wo ihr Eis 700 Fuss hoch war, setzten wahrscheinlich an den Seiten des Thaies die nothwendige Masse von Steintrümmern ab und bildeten so einen Damm quer durch das Thal. Das Wasser, welches durch das Schmel zen solcher Gletscher entstand, sammelte sich in Seen, die durch den gefrornen Erdboden eingedämmt waien, zwischen den Moränen und den Bergen. Solche Seen findet man, in kleinem Massstabe, an den Endpunkten und Seiten vorhandener Gletscher, mit Terrassen von grobem Sand und kleinen Steinen umgeben, die zu Zeiten aussergewöhnlicher Wärme durch Abfluss des Wassers trocken gelegt werden. Um die Erscheinungen des Yangmathales zu erklären, muss inan grössere Seen und tiefere Anhäufungen von Steintrümmern an- nehmeu, als wir gewöhnlich finden; wir haben aber unnmstössliche Beweise, dass in allen Thälern in Sikkim und Nepal, die mit Ber gen von 16000 Fuss Höhe und darüber in Verbindung stehen, ehe den. bis zur Höhe von 8000' bis 10000' Gletscher herabreichten, die volle vierzig Meilen lang und 500 Fuss tief gewesen sein müssen. Der einzige Grund, den man dieser Ansicht scheinbar entgegen setzen könnte, ist der, dass sich unterhalb der Vereinigung der bei den Thäler keine Moränen oder Steinblöcke weiter in dem Thale finden; aber die Grösse der Moränen steht in keinem bestimmten Verhältniss zu der der Gletscher, und am Pabak hatten die steilen Trümmerhaufen, die an 200 Fuss hoch waren, eine bei weitem auf fallendere Gestalt als gewöhnlich die Moränen. Auf meinem Wege am Yangma aufwärts hatte ich eine Zeich nung- des Thaies entworfen und einige vorragende Stellen bezeichnet um den Plan auf dem Rückwege vervollkommnen zu können; diess that ich jetzt mit Hülfe des Azimuthcompasses und eines Taschen sextanten. Elftes Kapitel. Besteigung des Nango. — Moränen. — Vegetation. — Durchlöcherte Sclmeefläche. — Ewiger Schnee. — Spitze des Passes. — Aussicht. — Höhe. — Ferne des Schalls. — Pflanzen. Temperatur. — Landschaft. — Felsenwände von Granit und herabgeschleuderte Felsblöcke — Lager. — Rückweg. — Phasanen. — Lärchenbaum. — Verbreitung des Deodar. — Dorf Kambatschen. — Landbau. — Moränen im Thale. — Ausge trocknete Seen und Vegetation derselben. — Tibetanische Schafe und Ziegen. — Cryptogramma crispa. — Besteigung des Tschundscherma- passes. — Ansicht des Dschannu. — Felsen auf dessen Gipfel. — Ne belmeer. — Spitzberge von Nepal. — Spitze des Passes. — Temperatur und Beobachtungen. — Prachtvoller Sonnenuntergang. — Yallungthal. — Verirrung. — Nachtscenen. — Moschusthier. Wir übernachteten einige Meilen unter der grossen Moräne in einem Fichtenwalde (11000'), gegenüber der Schlucht, welche