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91 lieh im Gebirge, in den dünn bevölkerten Thälern herumzuschweifen, und in den düsteren und abschreckenden Wäldern allein unter diesen Menschen zu wohnen. Kein denkender Mann wird dieses thun, ohne viel dabei zu lernen, wie geringe Mittel ihm auch zu Gebote stehen mögen, sich mit ihnen zu verständigen. Ich habe nie interessantere und anziehendere Reisegefährten gehabt, als die Leptscha, sie sind heiter, geduldig gegen einen Herrn, dem sie zugethan sind, gefällig, rauh, aber nicht wild, unwissend und doch verständig. Mit dem einfachsten Werkzeuge, seinem geraden Messer, baut und möblirt der Leptscha ein Haus mit einer Schnelligkeit und Erfindungsgabe, der man nur gern zusieht, und wobei man die Langeweile vergisst, die den ermüdeten Wanderer sonst auf sein Lager treibt. Soviel ich mit. diesen Leuten zu thun hatte, haben sie sich im mer gewissenhaft und ehrlich bewährt. Trunkenheit und Fahrlässig keit ausgenommen, hatte ich mich nie über einen meines fröhlichen Völkchens zu beklagen, von denen mir einige, ohne Kopfbedekung und barfuss, und deren ganze Habe in einem baumwollenen Gewände und ihrem langen Messer bestand, monatelang folgten , von den brennenden Ebenen bis zu den mit ewigem Schnee bedeckten Höhen. Immer voran im Walde oder auf dem frostigen Gebirge, immer be reit zu helfen, zu tragen, zu lagern, zu sammeln oder zu kochen, erheitern sie den Reisenden durch ihren von aller Prahlerei entfern ten Diensteifer und spornen ihn zu neuen Anstrengungen an. Achtes Kapitel. Schwierigkeit, die Erlaubnis zum Eintritt in Sikkim zu erhalten. — Er laubnis zu einer Reise in das östliche Nepal. — Vorbereitungen. — Ku lis. — Vorräthe. — Diener. — Persönliche Ausrüstung. — Art zu Rei sen. -- Abreise von Dordschiling. — Gungriicken. — Betragen der bhotanischen Kulis. — Grenze von Nepal. - Myong-Thal. — Ilam. — Blutbad in Sikkim. — Bebauung des Landes. — Nesseln. — Lager bei Nanki am Tonglo. — Die bhotanischen Kulis laufen davon. — Ansicht des Tschamalari. — Bergspitzen in Nepal. — Sakkiazang. — Homvögel. — Strasse nach Wallantschun. — Wassermangel. — Eigen tümliches Ansehen der Thäler. — Lager. — Mein Zelt und Gerät schaften. — Abendbeschäftigungen. — Dankotah. — Eibenbäume. — Silbertanne. — Ansicht des Tambarthales. — Der Pemmi. — Kiess- terrasse. — Heilige Quellen. — Grosse Bäume. — Luculia gratissima. — Der Fluss Khawa. —Ankunft amTambar. — Schiefer- und Sandterrassen. — Faulheit der Eingebornen. — Fähre von Kähnen. — Weihopfer. — Schlechter Weg. — Temperatur u. s. w. — Das Dorf Tschingtam. — Die Flüsse Mywa und Guola. — Haus. — Rollsteine. — Kettenbrücke. — Ankunft Mipos. — Fieber. Da unsere Beziehungen zu den Behörden von Sikkim keines wegs auf eine genügende Weise festgestellt waren, wie ich schon oben bemerkte, so waren meine Bemühungen, die Erlaubniss von