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WssHl1,1 tLzllch früh «'/, Uhr. Medoetlo, «» JvhanntSgaff« »2. Aedactmr Fr. H»m«. «iprrchstrmd« d. Aedactiou »»» n-»> u»« >«ch»tu-,4 »«, 4—» Utzr. tmuHnr der für die nächft- olaendr Nn«»er bestimmten Juserntr an Wochentagen dt« 8 Uhr Nachmittag«, an Sonn- «»Seittage- früh dt«'/.» Uhr. FGol« ftk IoftnUeoonoehim r. VH» Klemm. UoiversiiLtSstr. 22, »out« titsche, Hatnstr. 21. part^ npMtr Tagcblall Anzeiger. AmlsblaN dkS König!. Bezirksgerichts und des Raths dn Stadt Leipzig. v,tNchFhrÜch 1 Thk. I» «anz iacl. «eiuqtrtohn 1 Lhlr. »0«^ Jede edqelae Nnmmrr 2^/, Ngr. Belegexemplar l Ngr. Gebühren für Extrabeilage» ohne PostbrtSrbermig ll Mit Postbefbrdrrull, l« Zaserate «geipalteneBourgoi-zeU« t'/.Ngr. Größere Schriften last ans««« Preisverzrichntß. «rrlamea mfter d. «rdacl1»»«ßrtch dt« Gpaltzril« 2 Ngr. M IS. Montag den 19. Januar. Bekamtmachmg. Bei dem «nterzeichneten Bezirksgericht und desi« gericht-amtlichen Abtheilnuß« find neuer» ding* al« Sachverständige «nd Taratorrn Herr Tapezierer Karl J»srph Eonstanti» Harltg hier Kr Gegenstände de« Tapezierer geschäfl», Harr Bildhauer Franz Gchaetder hier Kr Wedelt« »e« BtldhauersachS, und Herr Luchhändler Herr««»» J«ltus Theodor Eckert hier Kr Lnchwaarev und Buckskin« und zwar der Letztere an Stelle de« verstorbenen Herrn Tuch« Händler Söhlmann, sowie ferner al« lieber setzer und Dollmetscher für die französische Sprache Herr Realschul-Oberlehrer L lau dt»« Joseph Ft,»t« De« er »and hier «m Stelle de« von hier weggezogenrn Herrn Ldv. vr. Drucker an. und in Pflicht genommen worden. Leipzig, am ». Januar 1874. Da» Directort»« de» Königliche« Bezirksgericht». Petsch. Bekanntmachung. Bei dem Unterzeichneten Bezirk«gertcht »nd an desten gericht«amtlichen Abteilungen ist Herr Kaufmann Earl Gnsla» LH1e«e hier al« Sachverständiger für Gegenstände der Münzkunde an Stelle de« verstorbenen Herrn Geh. Hofrath« vr GerSdors in Pflicht genommen worden. Leipzig, am 13. Jannar 1»74. Da» Dtreetori»«« de» KAatal. Bqtrksgorichts daselhft Petsch. Bekanntmachung. Diejenige» Grundstücksbesitzer, welche einen BetschleaGeaeaao» an die Stadtcaffe zu zahlen haben und damit pr. Termin Weihnächte« 187S im Rückstände geblieben find, werden zu desten sofortiger Berichtigung aufgefordert. Leipzig, den 3. Januar 1874. De» Math» Ftaanz-Deputatio«. rage-geschichtliche tieberstcht. Die „Spen. Ztg." sagt: Von gewaltigem Ein- drucke auf da« ganze Ausland werden die ergrei fenden Worte sem, mit welchen am Freitag der Reichskanzler im Lbgeordnetenhaufe feine Entrüstung Über die niedrigen Verleumdungen kundgrgeben hat, deren Ziel er ohne Unterlaß ist. Und in der That, e« war ein großer Mo ment e« zu erleben, wie dieser in der ganzen Welt al« der erste unter allen mitlekenden Men schen anerkannte Staatsmann sich der ihn um« kläffenden heimischen Meute erwehrte, wie er, immer von Neuem aufgestachelt durch ein in kühler Berechnung drstillirte« G>ft zu einem Nsfecte, der alle Fibern feine« Herzen« erzittern ließ — wie er dennoch die Toledoklinge feim- gewaltigen Geiste- mit der größten Sicherheit zu führen wußte. ES wird dieser Moment von gewaltigem Eindruck sein im ganren UuSlande ob aber auch bei un«? Wahrlich wir scheinen nicht wissen zu wollen, wa« wir an dem Manne haben und wa« er an un« gethan hat. Welch ein einfach-tiefe« und zugleich erhaben- chrenhafle« Wort sprach dagegen der Kaiser von Oesterreich diese» Sommer, al« man fein Ohr gegen den Besuch de- deutschen Reichskanzler- mit gleicher Bosheit gefangen nehmen wollte l Er sagte seufzend: Wenn wir ihn nur hätten! Die „Nationalzeitung" dringt einen Artikel über die Feinde de« Deutschen Reich». Sie sagt mit Recht: „In Frankreich würde gegen eine Regierung, welche da« linke Rheinufer erobert und den König von Preußen gefangen nach Fontaine bleau geführt hätte, in einem Jahrzehnt kein Widerspruch gewagt worden sein. Die ösfent- liche Verachtung, oaS allgemeine Gelächter würde ihn ersticken." Ja wohl! aber bei un» da machen sich die Kolb und Vogt breit, da zischen die Rattern Windihorst und Mallinckrodt, und der gesinnung-tüchtige Liberalismus — die „Na- tionalzeituvg" wirft ihm jetzt selber „Unter lassungssünden, Lauheit, Trägheit, Nörgelei, ver stockte Partetanschauungen" u. f. w. vor. Eine vortreffliche Selbsterkenntniß! Rech ernsthafter spricht sich die „Nordd. Allg. Ztg/' über die betr. Sitzung de« preußischen Abgeordnetenhaus«« au«. Sie sagt u. A.: CS macht einen eigenthkmlichen Eindruck vor Europa, die Politik, welche die Geschichte der Gegenwart regrstrirt hat, welche die Basis de« gesammtcn .Heutigen Staude» der Dinge auS macht, in Krage stellen zu sehen von Personen, die gegenüber dem Strafrecht nur durch ein hohe» Privileg und durch die Pallisadeu der juristischen Procedur davor geschützt werden, in ernsterer Weise eine solche Form «nd einen solchen Inhalt von An griffen zu verantworten — und zwar zu ver- antworten im Interesse de» Staate», besten Ansehen und Interessen sie schädigen. Denn daß eigentlich nicht Lamarmora der Schuldige ist, der die gestrigen Vorwürfe verdient hat, sondern Herr v. Mallinckrodt, der au- dem unzuverläs- figen Buch herauSgelefen, wa« ihm paßte, und weggelasteu. wa« ihm nicht couvenirte, da« läßt sich Nachweisen. Im Schoße der preußischen Volksvertretung streiten zu müssen über die Grundlagen de- ganzen politischen Gebäude» «nserrr Zeit, die großen Thatsachen von 1866 krttifire« und entstellen zu hören, ist ein Ana chronismus, der auf da» Peinlichste berührt. Die wveiaen Worte, welche der Abgeordnete LaSker sprach, entschädigten, so wirkungsvoll sie waren und so allgemeine Zustimmung sie fanden, nicht für da» vesremdende Stillschweigen, welche» im Uebrtgen die nationalen Parteien beobachteten, die sich mit der Rolle aufmerksamer Zuhörer begnügten und an- deren Reihen außer dem Abgeordneten La-ker Niemand den Kamps für die von den Ultramon- tauen so heftig angegriffene »nd verleumdete Politik der Regierung ausnahm In Frankreich wähnt »an die Lugen der civtlifirten Welt aus jede» gleichgültigsten Vorgang selbst in inneren Angelegenheiten gerichtet. Bei un» dagegen ver fährt «an, al« vewegte «an sich in geschloffener Gesellschaft, al« gäbe e« kein beobachtende« und ans jeden unserer Fehlgriffe lauernde« Ausland Noch haben wir keinen rechten Begriff davon, welchen Eindruck unsere öffentlichen Verhand lungen allerwärt« Hervorbringen. Hat man gestern nicht vor Europa den Schein erregt, al» stehe die Regierung isolirt da ? Oder trägt der gestrige Hergang im Hause der Abgeordneten wirklich da- Gepräge davon, daß gegenüber den staatsfeindlichen Ultro montanen die Politik de- Fürsten BlSmarck, wie e- doch notorisch ist. von der allgemein freudigen und begeisterten Auer, kevnung der weit überwiegenden Mehrheit der preußischen Volksvertretung wie der gesammtcn Nation getragen werde? Aus Anordnung der kaiserlichen Admiralität werden im nächsten Frühjahr umfassende Ver suche mit Torpedos im Interesse der deut schen Küstenvertheidigung beginnen und voraussichtlich di» zum Herbst fortgesetzt werden. Al- Ladung wird zu diesem Behufe weder Pulver noch ein andere» der bisher üblichen Spreng mittel, sondern aus Rücksicht für die Ungesähr- lichkeit, sowie den gertngern Kostenaufwand, Schießbaumwolle verwendet werden. Bei der Wichtigkeit, welche da» Torpcdowesen im heutigen See. und Küster/riege anch al» AngriffSanltel aewinnt, werden diese versuche von besonderer Bedeutung sein. Die von der „K^Z " mitgetheilte Bulle über L b. ändcrung der Gebräuche bei einer Papstwahl wird jetzt selbst von der Berliner „Germania", die bekanntlich im ersten Schrecken eine wunder bare Erzählung über die Herkunft de» angeblich erfundenen Aktenstück» zusammensabulirt hatte, mit ziemlich deutlichen Worten als möglicherweise doch echt anerkannt. Jetzt schlägt dieses, wie die andern ultramontanen Blätter, der unbequemen Enthüllung gegenüber die Tactik ern, da- Schrift- stück, falls eS wirklich echt wäre, doch als bc- dcutlungSlo» hinzustrllen — eine Tactik, die frei lich bei den Gegnern de« unfehlbaren Papste- nicht verfangen wird. Ihr gegenüber fragt die „Köln. Ztg.": „WaS bleibt denn von der alten katholischen Kirche zuletzt noch übrig ? Seit dem 18 Juli 1870 sind die großen Kirchenvcrsamm- lungen aufgehoben oder doch überflüssig gemacht; denn wozu auch die Bischöfe de» Erdenrundes mit schweren Kosten und Umständen nach Rom bemühen, da ihre Stimmen alle zusammenge- nommeu gar nicht mehr in Betracht kommen neben dem unfehlbaren Papst? Nnn wird auch noch da» oberste Collegium der Kirche von allen alten Formen entkleidet und die Cardinäle ihre» Eide- entbunden Wie e» scheint, legt der Papst mit allen sonstigen mittelalterlichen Ansprüchen sich auch da» Recht bei, von einem Eide ent- brnden zu können, und vielleicht mögen die Regie rungen sich die Frage vor legen: Wenn der Papst Cardiaäle von ihren Eiden entbinden darf, warum nicht auch Bischöfe? Die vatikanische Machtvoll kommenheit reicht wohl so weit. Eins ist aber sofort klar, daß die Bulle vom 28. Mai 1873 recht eigentlich dazu bestimmt ist, alle Rechte Oester reichs, Frankreich» und Spaniens bei der Papstwahl zu befettigen und ihrer Ausübung zuvorzukommen. Da der Fürstbischof von BreSlau sich ge- weigert hatte, die aus Grund der Maigesetze über ihn verhängten Geldstrafen zu entrichten, so wurde, wie schon kurz erwähnt, am 15. Januar durch drei Gericht-Vollstrecker im Austrage de- Stadt gericht» im fürstbffchvslichen PalatS die Execu- tion vollzogen. Dieselbe dauerte acht Stunden. ES wurden Wagen und Pferde, Genäld« und Kupferstiche, außerdem auch verschiedene Möbel und die Bestände dcS Weinkeller» ausgeschrieben, nachdem vorher eine Durchsuchung der in dem Grlbschranke befindlichen Gelder »nd Werth- Papiere stattgrfuvden hatte. Die von dem Fürst, bischofe benutzten Zimmer blieben unbehelligt, weil nach Annahme der Exeentoren der Betrag der Strnfsnmme in Höhe von ungefähr 15,000 Thalern durch die bereit» gepfändeten Gegen ständ« erreicht war. Gegenüber der durch eine neuerliche Bulle de» Papste» angeregten Befürchtung einer Beschränkung der Freiheit de« Eonclav«, wird ans Rom al* authentische Thatiach« gemeldet, die italienische Regierung Hab« ein« Cirenlarnote an die Groß mächte gerichtet, in welcher die Unerläßlichkeit der vollen Freiheit de» Lonclave aner- lannt und die Bereitwilligkeit ausgesprochen wnd, zur Wahrung dieser Freiheit in Rom die Bürg- schüft dafür zu übernehmen, daß da» Eonclave und alle Theil nehmer an demselben al» exterri torial betrachten werden sollen. Die „Unita Catlolica" enthält nachstehende interessante Einzelheiten, über da» Cardinal»- collegium: Die Zahl der italienischen Car- dinäle beläuft sich auf 35 und, rechnet man die 6 neuernanntcn dazu, ans 4t. Frankreich hat 6. Oesterreich 4, Spanien 3, Deutschland, Portugal und Irian» je einen, zusammen 57. Zwei hat PiuS ernannt, aber noch in petto behalten und bleiben also noch 1t zu ernennen, um die in der Bulle S'xtu» V. festgesetzte Zahl von 70 Car- dinälrn voll zu machen. Unter dem Pontificat Piu» IX sind gerade 100 Cardinäle gestorben und ebenso viele hat er wieder ernannt, wenn man die beiden in petto behaltenen mitrechnet. An Jahren ist der Cardinal de AngeliS der älteste, denn er ist am 18. April 1792 geboren und im Const- storium vom 13. September 1838 ernannt, aber in netto behalt« »«>3« Proclamirt wurde er im Eonsistorium vom 8. Juli 1839. Dem Datum der Ernennung nach ist Patrrct der älteste, denn er wurde im Eonsistorium vom 23. Juni 1834 ernannt, aber in petto behalten und am 11. Juni 1836 proclamirt. Er wurde demnach 4 Jahre früher als de AngeliS zum Cardinal ernannt, obgleich er 4 Jahre später al« Jener in Siena am 1. September 1798 geboren wurde. Und so ist er Dekan des Cardinalcolleatmus. Bon den Cardinäle», welche vcn gegenwärtigen Papst er wählt haben, leben nur noch acht: Patrici, Amat de AngeliS. Baniciellt, Lasoni, Schwarzenberg, ASquini, Carafa und Riario Sforza, Erzbischof von Neapel. Der französische Telegraph läßt e» sich (vgl. vor. Nr ) angelegen sein, beruhigende Dementi« zu versenden. Die „Agence HavaS" glastbi die Nachricht, daß der schweizerische Ge sandte vr Kern hinsichtlich de« Excuraten Mer- mivoä der der Regierung in Versailles vorstellig geworden sei, al» unbegründet bezeichnen zu können, und versichert ferner, die von den deut- scheu Zeitungen gemachten «naaben über die Ln- spräche, welche der General L'Ldmirauld an die Offictere der Pariser Garnison gehalten, fei unaenau. Der General habe keineswegs aus da» Uevergewicht Frankreich« hingewtefeu, sondern nur die Officiere zur Arbeit ermahnt, um Frank- reich wiederherzustelle« und demselben den Platz unter den europäischen Staaten wieder zu verschaffen, ans welchen dasselbe ein Recht besitze. — Hierauf ist zu erwidern, daß die Angaben der deutschen Zeitungen lediglich eine wörtliche Uebersetzung der Angaben der französischen Blätter waren. Wollen die Sprach forscher in Frankreich uns Uber da« genauere Wort unserer Sprache belehren, womit man „prLponäbranoe" in» Deutsche übersetzt? WaS nun aber den Platz unter den europäischen Staaten betrifft, auf welchen Frankreich „ein Recht besitzt", so ist die» eine jener eigen- thümlichen und krankhaften Fictionen, an denen der französische Ehrgeiz leide! und die ebenso der eigenen Selbstüberschätzung, al» der auf Unkennt niß beruhenden Unterschätzung der Nachbarn resp. der andern europäischen Staaten entspringen. ES giebt im Völkrrlebcn keinen „Platz"", welchen diese oder jene Nation gleichsam in Erbpacht hätte. Frankreich hat ,m europäischen Concert genau den Platz inne, aus welchen e» „ein Recht besitzt". WaS e» mehr anstrebte, war Arroganz, und wa- e» mehr besaß, verdankte e» theü» der Schwäche de« übrigen Europa, theil« einer Politik, die rin- für allemal der Vergangen heit angehört So lange sich Frankreich aus seine eigenen Interessen beschränkt, stehen ihm die Jnterrffen keine« anderen Volke« entgegen. Nur muß Frankreich sich gewöhnen, vor seiner eigenen Thür zu kehren und nicht «ach fremden Früchten lüstern in de» Nachbarn Garten schauen. Die Zeit dafür ist vorüber, ist unwiederbringlich vorüber. Will Frankreich sich nach innen seiner wahren Wiedergeburt, nach außen lediglich den civtlisatorischrn Ausgaben wahrer Lultur widmen, so wird e« darin der beifälligen Znstim»«« aller europäischen Völker begegnen. Außerhalb seiner Grenzen in Europa irgend welche Supre matie üben zu wollen, »erstattet, ihm so wenig wie irgend einem andern Volke» heute keine europäische Nation mehr. Frankreich befindet sich daher in diesem Augenblicke vollständig ans dem von ihm zu beanspruchenden Platz. Ein Telegramm au« Oran, 16. Januar, meldet: Die französische Panzerfrcgatte „Savote" hat in dem Hasen von MerS-el-Kebir Station genommen; da» Transportschiff „Ardöche", wrlche« Morgen» abgesegelt war, um die Flüchtlinge nach dem Fort Arzrw, nicht wie früher gemeldet nach Algier, überzuführen, ist in den Hasen von MerS- el-Kebir zurückgekehrt. An Bord desselben be fanden sich ContreraS und sein GeneralstabSches Ferrey, welche in dem neuen Schlöffe von Oran, der Residenz des Division-general«, tnterntrt werden sollen. Der Admiral dne Aufständischen» Coustantiui, und der Sohn von Galvez find m in da« MtlttatrhoSpital von Oran gebracht worden; der letztere ist ernstlich verwundet. Galvez wird im Fort St. Gregoire bei Oran in Ver wahrsam gehalten. Die „Numancia" soll morgen Sem spanischen Admiral Chicarro übergeben werden, fall« nicht Contreordre eintrifft. Die Galeerensträflinge werden an Spanien auSge- ltefert werden. Au« dem Haag, 17. Januar, meldet ein Telegramm: Nach officieller Meldung au« Penang vom gestrigen Tage ist die wichtige Position der Rtchinesen zwischen dem Misfigit und Kotapotjoet von den holländischen Truppen genommen und die Verbindung zwischen den Ltchinesen außerhalb de« Kraton» und der Be satzung de« letzteren abgeschnitten. Denn der Hauptetugang zum Kraton ans der Flußseite ist durch Barrikaden gesperrt, von Kotapotjoet an« befindet sich der Kraton schon unter der Wirkung de« Gewehrfener«. Die Holländer halten b« dieser Unternehmung 17 Verwundete. Der FeKd schlägt sich mit außerordentlicher Tapferkeit, die velagerung-arbeiten der Holländer werden unter steten Gefechten fortgesetzt. Die Einnahme de« Kraton» darf, »bschon sie Opfer kosten wird, al« nahe bevorstehend betrachtet werden. Ein mit Briefen an den Sultan gesendeter Bote ist im Kraton getödiet worden. Aus Stadt und Land. * Leiprig, 18. Januar. Auf der Rückreise von Alienburg traf gestern Abend der Erbgrob» Herzog von Sachsen-Weimar wieder hier ein und reifte ohne Aufenthalt mittelst der Thü ringer Bahn weiter nach Weimar. * Leipzig» 18. Januar. Herr Generalmajor v. Montbö, bekanntlich zum Commandeur der 2. Infanterie-Division ernannt, ist hier auaekom» men und einstweilen »m Hotel de Pruste abgestieaen. * Leipzig, 18. Jan. DaS „Dr I." meldet amtlich: Der ordentliche Honorarprofessor und 2. UniversttätSoberbibliothekar vr. Ml. Christoph Ludolph Ehrenfried Krehl in Leipzig ist zu« ordentlichen Professor der orientalischen Sprach« in der philosophischen Facultät der Universität Leipzig, unter gleichzeitiger Belastung in seiner bisherigen Stellung bei der Universitätsbibliothek, ernannt worden. D Leipzig« 18 Januar. Die Telegramme in voriger Nummer V:S „Tageblattes" melden u. A. den plötzlichen Tod eines Manne« der Wissen schaft» der auch hier in hohem Ansehen stand: Director Pros. vr. Max Schnitze in Bonn. Die rheinische Universität verliert in ihm ein« ausgezeichneten Vertreter der mikroskopischen Anatomie, die Fachliteratur in ihm den verdienst vollen Herausgeber eine» besonder« periodisch« Organ» für diese Specialwisseuschast, des in beinahe zehn Bänd« fertig vorliegenden berühmten „Archiv« für mikroskopische Anatomie" (Bonn, Cohen u. Sohn). Zur Anatomie und Phhstologie der Retina (1867), über die zusammen gesetzten Augen der Krebse und Jnsicten (1868),