58 hauptung, dafs die Andes keine thätigen Vulkane dar bieten, wo sic sich vom Meere zurückziehen, ist keines- weges gegründet. Das ostwestliche Gebirgssystem von Caracas, die Kette des Lillorals von Venezuela, wird durch gewaltige Erdbeben erschüttert, hat aber eben so wenig Oeffnungen, die mit dem Innern der Erde in per manenter Verbindung stehen und Lawa ergiefsen, als die Himalaja-Kette, die vom Bengalischen Meerbusen nicht viel über 100 geogr. Meilen entfernt ist, oder die Gates, die man fast eine Littoral-Kette nennen darf. Wo Tra- chjte bei Erhebung der Bergketten nicht haben durch dringen können, da fehlen die Klüfte; da sind die Wege nicht eröffnet, durch welche die unterirdischen Mächte permanent an der Oberfläche thätig werden können. Das merkwürdige Verhältnils noch thätiger Vulkane zur Meeresnähe, welches im Allgemeinen nicht geläugnet werden kann, scheint sich nicht sowohl auf chemische Ein wirkung des Wassers zu gründen, als auf Configuration der Erdrinde, auf den Mangel von Widerstand, welchen in der Nähe der Meeres-Becken die gehobenen Conti- ncntalmassen den elastischen Flüssigkeiten und dem Iler- vordringen des Geschmolzenen im Inneren des Planeten cntgegenstcllen. Wo durch alte Revolutionen eine Zer klüftung der Erdrinde, fern vom Meere begründet wor den ist, können sich echt vulkanische Erscheinungen of fenbaren, wie im alten Lande der Eleuten und südlich vom Himmels - Gebirge bei Turfan. Meercsfemc ist bei thätigen Vulkanen wohl nur darum seltner, weil da, wo der Abfall der Continental-Massen in ein tiefes Mee resbecken fehlt, ein seltener Zusammenflufs von Umstän den dazu gehört, um eine permanente Verbindung zwi schen dem Inneren und der Atmosphäre zu erlauben, um Oeffnungen zu bilden, die wie intermittireiidc Ther mal-Quellen (statt Wasser) Gas und flüssige Erdoxyde (Lawen) periodisch ergiefsen. Auch östlich vom Pe-schan (dem Elcutischcn Mont- Blanc) ist der ganze nördliche Abfall des Himmels-Ge birges voll vulkanischer Erscheinungen. „Man kennt dort