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Tagebüchern dieses Gebirge vorzugsweise nennen) ver dient noch eine Betrachtung in Hinsicht auf ihre west liche Verlängerung. Da wo der Bolor- oder Belur-tagh*) sich fast in rechtem Winkel anschaaret, ja vielleicht selbst (wie ein übersetzendes Trumm) das grofse Bergsystein des Muz-tagh durchschneidet, setzt das letztere in un unterbrochener ostwestlicher Richtung unter dem Namen Auf er ah - tagh südlich von Sihoun gegen Khodjend und Uratippa (in Ferghaaa), also gegen Westen fort. Diese Asferah-Bergkette, mit ewigem Schnee bedeckt, auch fälschlich Pamer-Kelte genannt, 2 ) scheidet die Quellen des Sihoun (Jaxartes) von denen des Amu (Oxus) 3 ); sie ') Das Querjoeh Belur, Bolor, Belut oder Bulyt ist so schroff und unwegsam, dafs es nur zwei Pässe darbietet, die von den älte sten Zeiten her von Heereszügen und Caravanen betreten worden sind, einen südlichen, zwischen Badakschan und Schitral, und einen nördlichen, östlich*) von Usch, an den Quellen des Sihoun. Der letz tere Pafs (Duan von Akisik) liegt nördlich vom Schaarkreuze des Himmels-Gebirges und Belur-tagh, da wo dieser (um mich wieder eines Ausdrucks der Gangtheorie in Anwendung auf spaltenartige Entstehung der Gebirgsketten zu bedienen) übersetzt. Man kann nämlich ein kleines, von Süden nach Norden streichendes Gebirge (Br. 401;° — 42%°), welches den nördlichen Abfall des Himmels- Gebirges oder, wie cs hier heifst, der Asferah - Kette mit dem Ming Bulak oder Ala-tagh verbindet, als Fortsetzung des Belur betrachten (Memoire of Sultan Baber, 1826. p. XXVIII.). Die Unwegsamkeit der Gegend zwischen Badakschan, Karatigin und dem Südahfall des Himmels-Gebirges macht allein begreiflich, dafs die Caravanen von Samarkand (Br. 39° 40') und Taschkend, um nach Kaschgar (Br. 39° 25') zu gelangen, nahe hei Alinaligh (Guldja, Br. 42° 49') am Ili-Flusse vorbeiziehen, wieErskine behauptet (a. a. 0. p. XXXII.). Sollten Guldja, der Yerbannungsort der Chinesischen Grofsen, und der See Temurlu nicht westlicher, oder sollte Kaschgar nicht öst licher liegen, als die Missionäre es annehmen? Uebrigens bestätigt Erskinc, nach Aussage eines Usbeken, die oben geäufserte Meinung von der Niedrigkeit der Berge, oder vielmehr der Pässe zwischen Taschkend und Guldja, wie zwischen Guldja oder dem Ili-Flufs und Kaschgar (a. a. 0 p. XXXIX. LXVII ). v. II. *) Wahrscheinlich ein Versehen statt „westlich.” 2 ) Waddington, a. a. O. p. LXVIU v. H. ’) Die letzteren liegen am Culminationspunkte des Querjochs Belur-tagh, am westlichen Abhange des Puschtihar (Erskine und