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251 genstand eines besonderen Studiums gemacht, und ich habe erst jüngst am Ende des dritten Theiles meiner Reisen in die Aequinoctial -Gegenden') die Zaldenelemcnle mitgetheilt, die das Ergebnifs meiner Untersuchungen sind. Zwei Flüssigkeiten, das Wasser und die Luft, tra gen dazu bei, die Wärmeverlheilung viel einförmiger zu machen, und die verschiedenen Temperaturen zu vermi schen, die aus der ungleichen Absorption und Emission der Wärme auf der Oberfläche der Continente entstehen. Das Meer erwärmt sich auf seiner Oberfläche we niger als das Land, weil die Sonnenstrahlen, ehe sie ganz erkalten, in eine gröfsere Tiefe dringen, und weil sie durch viel mehr Schichten einer durchsichtigen Flüssigkeit ge hen. Das Wasser besitzt eine sehr starke Ausstrahlungs kraft, und die Oberfläche des Occans würde durch die Ausstrahlung und die Ausdünstung sehr erkalten, wenn nicht, in Folge der Beweglichkeit der Moleciilen, die das Element des Wassers bilden, die erkalteten Theile, durch ihre eben hierdurch erhöhete Dichtigkeit, sofort in die . gröfseren Tiefen zu dringen streben möchten. Die Erfah rungen vonBlagden, Berzelius und Adolph Erman bekunden, dafs das Wasser, bei einem geringen Salzgehalt, kein Maximum der Dichtigkeit mehr bei 4°,4 des hundert- theiligen Thermometers habe. Der Salzgehalt des Meeres ist daher eine Ursache zweier für die Physik der Erde hochwichtiger Erscheinungen; er erniedrigt nämlich, in Beziehung auf reines Wasser, den Punkt der grölsten Dichtigkeit, und erzeugt durch die Ausdünstung (durch Veränderung seines Zustandes, die mit einer chemischen Ausscheidung verbunden ist) eine grofse clectrische Span nung in der Atmosphäre. Seitdem man die ununterbro- ') Capil. XXIX. S. 514 — 530. Der gewöhnlichste Zustand des Oceans vom Aequator bis zuin 48° nördlicher und südlicher Breite ist der, in dem die flüssige Oberfläche wärmer ist, als die sie bedek- kende Atmosphäre, ln den Tropen-Meeren finde ich als mittleres Resultat der Temperaturverschiedenheit um Mittag und Mitternacht 0°,76 Cent.; die gröfsten Abweichungen sind 0°,2 und t°,2. A. a. O- S. 523. v. II.