230 wird der Schutz der Bäume durch deu Mangel der Son nenstrahlung noch weit gefährlicher für das Klima, weil die Sümpfe, zur Hälfte mit Ericaceen und Rosagen be deckt, bis auf den Grund gefrieren und kleine Gletscher bilden, die der dunkeln Wärme lange Zeit widerstehen. Die Lebensthätigkeit der Blätter besteht hauptsäch lich in der W T asser-Ausdünstung (der Entleerung von Flüssigkeiten) und in der Luftrespiration, indem die Blatt hautdrüsen (nach den Untersuchungen der Herren Adolph Brongniart 1 ) und Dutrochet) den Weg zu einer freien Verbindung zwischen der Atmosphäre, dem Sy stem der Lufthohlen und den Ulrikcln des Parenchyms (des Innern der Blätter) darbieten. Ich verweile hier nicht bei den Kälte- und Wärme-zeugenden Einflüssen der gasartigen Respiration, die in der Dunkelheit eine ganz andre ist, als unter dem wunderbaren Einflufs des Sonnenlichts, je nachdem die Blätter bei Nacht das Oxy- gen der Luft einsaugen und Kohlensäure entbinden, oder bei Tage diese letztere zersetzen, den Kohlenstoff behal ten und oxygenes Gas ausslrömcn. Während dieser Luft respiration werden bei den Veränderungen des Agregat- Zustandes, welche von chemischen Umwandlungen (Sub stitutionen von Basen) begleitet sind, sicherlich Quanti täten von Wärmestoff entbunden oder frei; aber, ob gleich die nächtliche Absorbtion, von oxygenem Gas, nach den trefflichen Erfahrungen des Herrn Theodor de Saussure, den siebenfachen Theil des Volumens der jährlichen oder abfallenden Blätter 2 ) erreicht, so ist es den noch wahrscheinlich, dafs dieses Entladen oder Gewinnen des Kohlenstoffs bei der stattfindenden Luftrespiration der Wälder in sehr unmerklichem Grade auf die Tem peratur des Luftoceans einwirkf. Dies ist nicht der Fall bei der Wasserrespiration, welche auf allen Landzungen und besonders zwischen den Tropen das hervorbringt, *) Adolph Brongniart in den Ann. des Sciences nat. Decbr. 1830, p, 446, 450. v . H. 2 ) De Candolle, Organographie, t. I, 358, 360. v. H.