229 dreifacher, sehr verschiedener Weise thälig, indem sic entweder den Boden gegen die Sonnenstrahlen schützen, oder durch die Lebensthiitigkeit und Poren-Ausdünstung der Blätter eine grofsc Ausdünstung von wäfsrigen Sub stanzen hervorbringen, oder indem sie durch die Aus breitung dieser appendiculären Organe, die Oberflächen vergröfsem, welche durch Ausstrahlung für die gröfsere Erkältung empfänglich sind. Diese dreifachen, gleichzei tig thätigen Ursachen (Schatfenkühle, Ausdünstung und Strahlung) sind von so hoher Wichtigkeit, dafs die Kennt- nifs von dem Umfange der Wälder, verglichen mit der kahlen oder gras- und krautbedeckten Oberfläche, eines der interessantesten numerischen Elemente der Klimato logie eines Landes ist. Die Seltenheit oder der Mangel der Wälder vermehrt zugleich die Temperatur und die Trockenheit der Luft, und diese Trockenheit übt, indem sie die ausdünstenden Wasserabläufe und die Kraft der Basenvegetalion vermindert, eine Rückwirkung auf «las Lokal-Klima. Der grofsentheils kahle') und unfrucht bare Länderstreif, der das Becken des Mittelländischen, des Caspischen Meeres und des Aralsees umgiebt, bietet den Typus der Erscheinungen dar, deren schädlichen Ein- llufs die Industrie der ackerbauenden Völker durch künstli ches Düngen zu vermindern weifs. Betrachtet man nur den Schutz oder Schatten der Bäume, so findet sich die Kälte zeugende Wirkung «lesseiben in der gemäfsigten Zone am stärksten im Frühjahr und im Anfang des Sommers, wo der Schnee in den Wäldern aufgehäuft liegen bleibt, selbst da, wo die mittlere Monats-Temperatur, wie im nördlichen Rufsland und Deutschland bis 13° oder 14° steigt. Ist der Boden der Wälder sumpfig, wie «lies sein- häufig in Europa und in Nord-Amerika der Eall ist, so ') Ueher «li<! bcmerkenswerlhen Folgen der Wuldausrndungen unter den Tropen, i. 15. in dem Stromsystem der Tliäler des Ara- gua und der Mexikanischen Hochebenen, siehe meine Rtlat Aist. t. H- p. 26t) 77 und mein Essai politijuc sur la Nouvelte- Espagitc (2. ed) t. II. p. 406. v. H.