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226 mitrechnct), h»t allein eine Ausdehnung von 191000 Qua- dratmeilen, 20 auf einen Grad gerechnet, d. i. mehr als das Doppelte der Oberfläche des Mittelländischen Mee res 1 ). In den Wäldern des Orinoko, wo inan mitten in der üppigsten Vegetation unzählige kleine, kahle Felsen inseln sieht, die sich kaum zwei oder drei Zoll über der Ebene erheben, fand ich in den langen Tropennächten die Temperatur der Granit-Gneisblöcke zu 36°, während die Luft nur 25°,8 halle. Der Wärme erregende Einflufs dieser Blöcke und ihre Einwirkung auf den aufsteigenden Luftslrom fand demnach auch bei Abwesenheit der Sonne statt. Ich bemerkte, dafs zu denselben Stunden die kah len Felsllecken fast zu derselben Temperatur zurückkehr ten, weil ihre Umgebung, die durch Ausstrahlung die Abnahme 2 ) der Wärme bestimmt, sehr rcgelmäfsige Veränderungen zeigte. In Hinsicht der Differenzen der absorbirenden und emitlirenden Kräfte, welche von der Farbe, Dichtheit, Empfänglichkeit und Glätte des Bodens abhängig sind, genügt es an die Contraste zu erinnern, welche die meisten secundären und tertiären Kalkbildun gen, die Quadersaudsleine, Feldspath-Trachytc in Ver gleich mit den reichen amphibolischen Syeniten, den Dio- rilen, Basalten, Melaphyren, dem blauen oder schwarzen Uebergangskalk, dem weichen Thonschiefer und dem Glimmerschiefer darbieten; von dem besonderen Zustande der Oberfläche hängt die Ausgleichung der absorbirten und der rcflectirten Strahlen ab. Die Savanen (grasbedeckte Ebenen), die unter dem Namen Prairies zwischen dem Missuri und Mississippi bekannt sind, erwärmen sich selbst da, wo sie ganz trok- ken bleiben, durch die tägliche Strahlung weniger, als 1 ) Ich finde für das Mittelländische Meer 77300, für das Schwarze Meer 14000 Quadratscemeilen. v. II, 2 ) Diese Abnahme folgt jedoch nicht dem Newton’schen Gesetz (Scala graduum caloris in Phil. Trans., 1701, p, 162), wie die Herren Dulong uud Petit in ihrer trefflichen Abhandlung: über das Gesetz der Erkaltung gezeigt haben. v . II.