195 traclitungswcise findet hier in der Art statt, wie man sie bei der Berechnung sehr zusammengesetzter physischer Phänomene anzustellen pflegt. Indem ich unter 32 Mit teltemperaturen, die ich bis in einer Höhe von 5000 Me- tres über dem Meeresspiegel beobachtet habe, die an dem Abhange der Andes-Cordilleren liegenden Orte von denen in Mitten der ungeheueren Plateaux unterschied, habe ich, wie ich dies schon an einem anderen Orte zeigte 1 ), für diese letzteren eine jährliche Wärmezunahme gefunden, die wegen der nächtlichen Strahlung nicht über 11° bis 2° des hunderttheiligen Thermometers hinausgeht. Ich habe vorzugsweise ein Beispiel der Tropenge gend angeführt, weil hier, wo die lebhaften Kräfte der Natur mit einer bevvundernswerthen Regelmäfsigkeit sich begränzen und aufwiegen, es sehr leicht ist, eine einzelne störende Ursache auszuscheiden und den mitt leren Zustand der Atmosphäre, den Typus ihrer perio dischen Variationen zu erkennen. Man mufs jede Ur sache anfangs so betrachten, als bestände sie allein, dann prüfen, welche von ihren Wirkungen, indem man sie ver eint, sich modiiieiren, sich verringern oder zugleich wirken, wie in den kleinen Undulationen, die Zusammentreffen. Wenn die Ursachen einzeln wirken, so kann man sic nach der Natur ihrer Eigenthümlichkeit als solche zusam menfassen, je nachdem sie die mittlere Temperatur eines Ortes, in Vergleich mit einer bestimmten Menge geschmol zenen Eises, erhöhen oder vermindern. Fafst man aber zwei Ursachen zusammen, so ist die Gröfse der Wir kung nach schwerer zu erkennenden Gesetzen modificirt. Hie Ausdünstung eines Seebeckens z. B. ist eine Kälte- erzeugende Ursache, ihre Wirkung wird vermehrt durch die Winde, die den Wasserspiegel berühren; wenn aber diese zugleich eine Luft mit sich führen, deren Tempe ratur die des Wassers übertrifft, so wird die Wirkung der Kälte-erzeugenden Ausdünstung durch die überwie- ’) Siclic meine Abhandlung über die Isothermen in den Mim. de la Sociiti d'Arcucil. T. III. p. 583. v. II. 13*