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180 fruchtbar ist, als man glauben könnte, mufs die theore tische Klimatologie beginnen. Im gegenwärtigen Zustande der Oberfläche unseres Planeten und der Atmosphäre, die ihn umgiebt, haben die isothermen Curven ihren Parallelismus nur in der Nähe der heifsen Zone beibe halten, und die Beugungen dieser Curven sind die Wir kung von Störungen verschiedener Ordnungen, die mehr oder minder mächtig sind, je nach der Gröfse der Ober fläche, welche sie afficiren. Um die gemeinsame Thätigkeit dieser störenden Ur sachen, welche den Nicht-Parallelismus der isothermen Linien und die Stellung ihrer concaven Und convexen Scheitel bestimmen, von einander zu sondern, mufs man jede Ursache für sich betrachten, und die Art und Gröfse ihrer fortdauernden oder, nach der Declination des Wärme erzeugenden Gestirns veränderlichen Effecte abschätzen. Diese Betrachtung führt darauf, die Störungen verschie dener Ordnungen zu classificiren, und Iäfst durchblicken, dafs, nächst der partiellen Erhöhung des Bodens über dem Niveau der Meere, die mächtigste Ursache, welche die Temperatur der unter gleicher Breite liegenden Orte veränderlich macht, in der relativen Stellung der conti- nentalen Massen und der Meere zu suchen ist, nämlich derjenigen Theile der Erdoberfläche, die, flüssig (aus be weglichen Kügelchen) und durchsichtig, oder fest und undurchsichtig, gleichmäfsig durch ihre absorbirende und emiltircnde Kräfte verschieden sind, d. h. durch die Quan tität Licht, welche sie absorbiren, die Intensität von Wärme, die sie erzeugen und in ihrem Innern verbrei ten, und durch den merklichen Verlust, dem die Aus strahlung sie unterwirft. Diese Ausdehnungs- und Ge staltungs-Verhältnisse zwischen den undurchsichtigen Con tinental-Massen und den flüssigen oceanischen Massen bestimmen ani meisten die Beugung der Isothermen, nicht allein, indem sie die Temperatur da, wo sie sich lokal entwickelt, modificiren, sondern auch, indem sie auf die atmosphärischen Strömungen einwirken, welche die Temperatur verschiedener Klimate vermengen und, —