173 Temperatur des Badens in Sibirien. Unterirdisches Eis im Sommer. Erhaltung weicher Tlieile antediluvianischer Thiere. Zur Erklä rung dieses Phänomens braucht die Geologie nicht ihre Zuflucht zur Hypothese eines plötzlichen Kaltwerdens zu nehmen. — Ge genwärtige lleimath des Königstigers in einer zusammenhängen den Erstreckung von 40 Breitengraden vom Cap Komorin bis zum Parallel von Berlin und Hamburg. Wenn die fossilen Knochen grofscr Thiere aus der Tropenzone, die neuerlich in Mitten der goldhaltigen Bo denlager auf dein Rücken des Ural gefunden worden, 1 ) beweisen, dafs diese Kette in einer sehr neuen Epoche erhoben worden, 2 ) so sind das Vorhandensein und die Erhaltung solcher, noch mit Muskelhäuten und den an deren weichen Theilen bekleideter Knochenreste (in den Steppen Nord-Sibiriens an der Lena-Mündung' und den Ufern des Vilhui unter 72° und 64° der Breite) gewifs noch weit staunenswertere Thatsachen. Die Entdeckun gen von Adams (18113) und von Pallas (1772) ha ben ein neues Interesse gewonnen, seitdem die angestell- ten mühevollen Untersuchungen während der Expedition des Capitain Beechey in dem Kotzeb ue-Sund (unter 66° 13' der Breite und 163° 25' östl. Länge von Paris) und die genaue Prüfung der geognostischen Sammlungen aus der Eschscholtz-Bai von Buckland 3 ) es fast zur Gewifsheit erhoben haben, dafs in dein Norden Asiens, wie auf dein äufsersten Nordwesteil des Neuen Continents die fossilen Knochenreste, mit oder ohne Muskelhaut sich nicht in den Eisblöcken, sondern in dem- *) Hie fossilen Knochen von Pachydermen sind in den Ebenen östlich und westlich vom Ural, an den Ufern des Irtyscll und der Kama längst bekannt. v. H. 2 ) Derselbe Schlufs der Erhebung liifst sich auch auf die Andos anwenden, wo man in beiden Hemisphären, in den Hochebenen von Mexico, Cundinamarca (bei Bogota), Quito und Chili fossile Kno chen von Mastodonten in 1200 — 1500 Toisen Höhe bildet. (S. meine Relat. histor. T. I. p. 386, 414, 429. T. III p. 579.) v. II. 3 ) Beechey f^oyagc to the Pacific and Reerings ■ Strait 1831. T. I. p. 257—323; T. II. p. 560. 593 — 612. v. H.