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170 fserordcntlichc Trockenheit, die in den Sibirischen Ebe nen, im Westen des Altai', zwischen dem Irtysch und Obi, vorherrscht, wenn die Südwestwinde lange Zeit aus dein innern Asien in Berührung mit den Hochebenen ge weht haben, die indefs keine 200 Toiseu über dem Mee resspiegel erhaben sind. In der Steppe l’latowskaya ha ben wir den Thaupunkt 4°,3 unter dem Frostpunkte ge funden; dies war am 5ten August 1 Uhr nach Mittag bei einer Lufttemperatur im Schatten 23°,7. Die Diffe renz der beiden Thermometer, des trockenen und feuch ten, stieg bis 11°,7, während bei dem gewöhnlichen Zu stande der Atmosphäre (das Saussurc’schc Hygrometer erhielt sich zwischen 74° und 80°) die Differenz der Thermometer nur 5° oder 6°,2 erreichte (indem der Thau punkt 16°,2 oder 17°,5 war). In der Steppe l’latowskaya hätte die Temperatur der Luft vor dem Niederschlage des Thaues um 2S # erkalten müssen. Die Luft zwischen Barnaul und der so berühmten Grube von Schlangcn- berg, in einer zwischen 51i u und 53° der Breite einge schlossenen Zone, enthielt ■ demnach nur W Dunst, was 28° oder 30° des Haar-Hygrometers entspricht. Dies ist ohne Zweifel die gröfste Trockenheit, die man bisher in den niederen Regionen der Erde beobachtet hat. Herr Erinan, der Vater, der sich sehr viel mit hygrometri- schcn Untersuchungen beschäftigt hat, indem er das Psy chrometer zugleich mit den Hygrometern von Daniel 1 und Saussure anwandte, sah in Berlin am 20sten Mai 1827 um 2 Uhr Nachmittags dieses letztere nur ein ein ziges Mal und zu seinem gröfsten Erstaunen auf 42° ste hen, bei derselben Temperatur von 23°,7, welche in der l’latowskaya-Steppe herrschte, als wir durch dieselbe reisten. Unter den Tropen auf einem Plateau von 1200 Toi- sen (und diese Wirkung der Höhe scheint mir ziemlich bemerkenswertli) habe ich in dem Theile von Mexico, welcher Seen von sehr weiter Ausdehnung enthält, und von dürren und salzigen Flächen umgeben ist, eine Trok- kenheit von 40° bis 42° des Saussure’scheu Hygrome-