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12110 denn dort handelte e- sich nicht sowohl um eine Reparatur, att um eine Umgestaltung »ach einem ganz neuen Systeme, und gerade dieser Ausnahmefall raun uur zu Gunsten der oben angedeutetev Regel sprechen. Nach diesen Erläuterungen werden Sie, wie wir hoffen, die fragliche AuSMepost nicht länger beanstanden. Zu älteren Sladtcafsenrechnungeu bemerkt der Rath zu Conto 2 pr. 1867, daß bez. de- GaS- und OelvrrbrauchS beim Polizeiamte früher schon dem Colleg seine Erklärung zugegangen sei. Zu Conto 36 pr. 1864 und 1866 schreibt der Rath: Nachdem die Rechnung für 1864 in Folge unserer Erklärung wegen Abschreibers der 10 Proc. vom Nettogewinn bei diesem Conto von Ihnen genehmigt worden, blieben hier nur noch zwei Anträge von Ihnen übrig: a) einen StamS deS wirklichen WerthrS der Buden gegenüber dm Beschaffungskosten und der Abschreibung aufzijstellen und Ihnen mitzutheilev, b) bei den Grofsohändleru mindestens eine Contractdauer für die zwei Hauptmessen und Pränumerandozahlung zu be dingen. Zu a) Dem Anträge unter n) haben wir früher entsprochen. In Ihrer Antwort hierauf knüpfen Sre daran zwei Anträge, 1) Laß über die Buden, soweit eS nicht schon geschehen, eine besondere Rubrik im Stammvermögevöoerzeichnifse einge- richtet werde; 2) daß künftig die Abschreibung nach einem Procentsatze nicht deS Ertrages, sondern deS CapitalwerthrS erfolge. DaS zu 1) Gewünschte ist im Grunde bereits vorhanden. Die Buden kommen im SlammvermögerSyerzeichnifsr unter der Ge- sammtrubrik » Mobiliar" vor, bilden darin aber einen besonderen Ansatz, welcher eine leichte Uebrrsicht gewährt. So ist cS nament lich auch in der Ihnen später mitzutheilendeu, erst kürzlich voll endeten Inventur deS IahreS 1868, fortgesührt bis Ende 1869. Einen besonderen Hauptabschnitt im StammvermözenSoerzüchniß für die Buden zu bilden, erscheint also weder nothwendig, noch zweckmäßig. E ne „verstreuung in den N-chträaen" aber ist nicht wohl zu fürchen, da die Nachträge in derselben Ordnung wie daS erste Lerzerchniß das Erforderliche enthalten, dies auch nicht anders herzustellen ist. Glauben wir hiernach diese» Antrag als erledigt ansehen zu dürfen, so haben wir unS dagegen mit dem Anträge zu 2) vollständig einverstanden zu erklären. Wir haben demgemäß beschlossen, nach einem gezogenen Durch schnitte auS den verschiedenen Arten von Buden emen Betrag von 5» Proc. deS AnschaffungSwerthS sämmtlicher Buden alljährlich zir Abschreibung zu brmgen — ein Procentsatz, der sich bei der nerhältnißmäßig raschen Abnutzung dieses TheilS unseres Mobi- liarvermögenö wohl von selbst rechtfertigt. In Gemäßheit dessen werden wir auch Conto 36 deS demnächst aufzustellendeu HauS- haltplanS für 1871 anordnen und ersuchen Sie im voraus um dieSfallsige Zustimmung. Beim Conto 37 pr. 1866 ist die Genehmigung der Ausgabe von 235 Thlr. 25 Ngr. 5 Pf. für einen Manometer noch zu ertheilen, um welche der Rath nachträglich bittet. Ueber die zu Conto 39 (Rechnung für 1864 u. 1867) gewünschte Specification der bei den PflasterauAaben eingetretenen Ueber- schreitungen wird der Rath baldigst Mittheilung machen. Der Ausschuß empfahl: zu Conto 7 von 1868: eS bei der Erklärung deS RathS bewenden zv lasten; zu Conto 32 von 1868 die vom Stadtraih euheilte Auskunft für genügend zu erklären und das betr. Conto zu justificiren; zu Conto 34 von 1868 -rte der Ausschuß an, daß eS der Natur der Sache nach nicht möglich sei, daS Baucouto für ein so groß«- Object, alS daS Theater sei, zu einem willkürlichen Zeitpuncte zu schließen, und daß man vielmehr an dem Grundsatz sestzuhalten habe, daß alle Ausgaben, welche noch zur Fertigstellung deS Theater- aufzuven- den seien, drm Stammvermögen zur Last fielen, auch soweit fie nicht auS der Theateranleihe Dcckung finden könnten. Deshalb empfahl der Ausschuß, zu beantragen, daß der Rath 19 div. speciell bezeichnte Posten nicht dem Betriebe, sondern dem Stammvermögev zur Last bringen möge, da dasselbe durch diese Ausgaben eme WerthSper mehrung im gleichen Betrage erhallen habe; zu Conto 36 von 1868 wurde empfohlen: oaS betr. Conto nunmehr zu justificiren, jedoch auSdrück lich dem Collegium daS Zustimmung-recht zu bedeutev- . der-n Verwendungen für die Buden zu wahren; zu Conto 36 von 1864 und 1866 kä 1 soll Beruhigung gefaßt, daran jedoch der Wunsch geknüpft werden, daß der Stadiraih baldmöglichst da- neue Ver- zeichruß de- Stammvermögens dem CollegigM vorlegev möge, aä 2 aber dem Rathsbeschluß beizutreten; ebenso zu Conto 37 für 1866: dre nachträgliche Genehmigung zur Ausgabe für einen Manometer auSzusprechen; und zu Conto 39 für 1864 und 1867: der Erkl >ng deS RathS entgegen zu sehen. Herr Bicevorsteher Näser erklärte zü Conto 7 die Gründe d«S RathS nicht für zutreffend, da SchulrechnuM sehr wohl in dev ersten Wochen d«S neuen IahreS abgelegt vn. den könnten. — Der Ausschußantrag wurde einhellig angenommen. Rücksichtlich deS Conto 36 hält eS Herr Bicevorsteher Näser für zweifellos, daß zu der umfassenden Reparatur der Buden die Zustimmung deS Collegium erforderlich gewesen sei. Bei besserer Controle Uber die Bude, würde eS überhaupt nicht möglich gewesen sein, daß eine drrarch durchgreifende Reparatur sich nöchig gemacht hätte. Auch ist der selbe der Ansicht, daß die Buden im Stammvermögen nicht unter dem Mobiliar aufgeführt werden können, dir- sei um so bed,n!- licher nach den vom Rache ausgestellten Grundsätzen Uber die Reparaturen bei Mobiliar; die Buben seien transportable Häch und gehörten eher unter die Häuser. Gegen letztere- wendete der Herr Referent ein, daß bei da Häusern der Grund und Boden inbegriffen sei. Da daS StammvermögenSverzeichniß bald eingehen wird, schläzt der Herr Vorsteher vor, dem Ausschußantrag die Worte,zni Zeit" beizusügen, und beschloß man im Emverfiändniß mit den übrige» Mitgliedern deS Ausschusses demgemäß, wie auch alle übrigen AuSfchußavträge einstimmige Annahme finden. — Die Ueberficht über dir Anleihe von 1864 auf die Monatk l August, September, October 1870 wurde mitgetheilt. Die öffentliche Sitzung wurde geschloffen. In der nun folgenden nicht öffentticken Sitzung wur'; en vrii dem Vorschläge de- Finanzausschusses verschiedene GchaltSerhöhiii-1 gen bewilligt. Conto 1 werden der Gehalt deS Bürgermeister- von A. Rathömitglieder 3000 aL auf 4000 a-k gegen 13 St - BicebürgermeisterS « 2400 . - 3000 » 14 . - i. StadtrathS S 1900 - - 2100 » 11 - - 2. S 1800 - . 2000 s 11 - - 3. s 1700 - - 1900 L 11 - --4. - e 1600 - - 1800 S s 10 - -5. - O 1600 - - 1700 « » 10 . »6. - -7 1500 . . 1600 » » s. führ ebenso im Conto 2 der Gehalt d»S PolizeidirectorS von 2000 Tsk, (excl. 200 Thlr. im Conto 1) auf 2300 Thlr. mit 9 Stimmen unlri der Bedingung verwilligt, daß die Gehaltserhöhung nicht mit in Ansatz gebracht lvnk bei einer i» Folge einer bevorstehenden Reform der Gemen - diordnung etwa veranlaßten Pensioniruug. Ferner wurde bewilligt: für den Steuerbuchhalter eine Erhöhung deS GehalleS von 1200! Thlr. auf 1300 Thlr., für Pen Siadtcaffirer eine dgl. von M Thlr. auf 1300 Thlr., für die 3 Einnehmer der RathSeinvahM stube je ei» Zählgeld von 25 Thlr., letzteres unter der Bedingung, daß diese Zählgelder ba etwaiger Penfionirung der betr. Beamten nicht in tn» Bezüge, insoweit dieselben zur Feststellung der Pensionen als BafiS dienen, einzurechnen seien ; Die gleiche Bedingung wurde weiter an die Bewilligung tinei ZLHlgeldeS von 25 Thlr. für den Einnehmer der Stiftung buchhalterei geknüpft. Für den Aufwärier in derselben wurde eine GehaltSerhöhnij von 325 Thlr. auf 360 Thlr. bewilligt, und für einen der MuseumSaufwärter eine Erhöhung deS WocheyW von 3 Thlr. auf 4 Thlr. ausgesprochen. Im Uebrigeu werden die Couten 1 und 14 deS Budget- «1 den Vorschlägen deS Ausschusses genehmigt und überhaupt zi dem HauShaltplan für 1870 nach Maaßgabe der bei de« einzeln» I Couten gefaßten Beschlüsse Gesammtverwilliguug ausgesprochen. vie Weihuachtsbescheeruug in der Torchck. r. Leimig, 26. December. Wenn eS eine- Beweise- bedch hätte, daß unsere Stadt Leipzig in die patriotische Bewe-H unserer Time mit aller Kraft «mgetreteu sei, so würde Dazu di« I am ersten WeihuachtSfeiertag im Saale der Tonhalle veiai'I staltete Weihuachtsbescheeruug, welche ausschließlich für die Kinder gefallener, verwundeter und überhaupt in Felde stehender Wehrmänner der Stadt Leipzig ü« stimmt war, gewiß geeignet gewesen sein. Mit dieser Brscheerung damit werden Alle, die dabei anwesend waren, übereinstimaA hat unsere Einwohnerschaft auf da- Neue gezeigt, daß daS W«t „Wohlthnu" bei ihr kein leerer Schall ist, daß fie in der PM die vom Krieg geschlagenen Wunden zu lindern und zu htiln. keine Grenze und Schranke kennt; diese Bescheerung wird uu muß alS ein hellleuchteudeS Beispiel der öffentlichen Wohlthütig' keit gelten, und die Herzen unserer in Feindesland stehend« Krieger werden, nenn sie davon hören und lesen, gewiß m dank barer Empfindung schlagen, daß man bemühet gewesen, für ihr«,